Eric Chouinard führt Tigers zu weiterem Sieg gegen Hannover
Es bleibt dabei! Hans Zach kann mit seinen Hannover Scorpions in Straubing nicht gewinnen. Doch so knapp wie am Freitag war es in den vorausgegangenen drei Aufeinandertreffen in der noch jungen DEL-Geschichte der Niederbayern noch nie. Erst das Penaltyschießen brachte die Tigers mit einem 3:2 (2:0, 0:1, 0:1, 0:0) als glücklichen Sieger hervor.
Straubings eigentlicher Coach Bob Manno, der das Spiel aber wegen einer vorausgegangenen Spieldauerstrafe vom ersten Stock des Stadiongebäudes verfolgen musste, ballte nach dem entscheidenden Treffer des überragenden Eric Chouinard die Faust und schickte ein „Hallelujah“ gen Himmel.
Seinem Vertreter an der Bande, Jürgen Rumrich, klopfte er wenig später auf die Schulter: „Das ist dein Abend.“ Der Co-Trainer seinerseits war aber vor allem erleichtert: „Ich bin froh, diesen Sieg mit der Mannschaft geschafft zu haben.“ Seinem Chef raunte er zu Späßen aufgelegt entgegen: „Bob war wohl nah an einer Herzattacke.“
An Dramatik war diese Partie nämlich kaum mehr zu überbieten. Straubing, neben Greg Schmidt auch ohne den ebenfalls verletzten Bill Trew angetreten, hatte sich im ersten Drittel durch Eric Meloche (5.) und Eric Chouinard (19.), der mit zwei Mann mehr auf dem Eis nicht lange fackelte, eine 2:0-Führung herausgeschossen. „Wir haben ein super erstes Drittel hingelegt“, stellte Jürgen Rumrich später fest.
Doch dann kamen die Niedersachsen, die zuvor zu lethargisch gewirkt hatten, immer mehr auf Touren. Als ein Pfostenknaller von Eric Chouinard (32.) verdaut war, traf Dan Lambert in der 36. Minute im Powerplay mit einem trockenen Schuss aus dem Hinterhalt zum Anschluss. Die Scorpions hatten jetzt plötzlich das Heft in der Hand und den Ausgleich auf dem Schläger, doch die Hausherren retteten sich in die zweite Pause.
Aber aufgeschoben war auch in diesem Fall nicht aufgehoben und so dauerte es bis zur 53. Minute, ehe der agile Chris Bright eine schöne Kombination zum nun verdienten 2:2 abschloss. Der wachsame Mike Bales im Tiger-Tor war bei diesem platzierten Schuss ohne Abwehrchance. Die Straubinger, die damit vergeblich auf einen erfolgreichen Abschluss ihrer gefährlichen Konter zur Vorentscheidung spekuliert hatten, zeigten aber eine Reaktion.
So richtig in Bedrängnis konnten sie Alexander Jung im Scorpions-Kasten allerdings erst wieder in der Overtime bringen. Vor allem bei einem Powerplay ab der 63. Minute sorgten die Tigers für Alarm. Drei Sekunden vor Schluss hatten aber auch die Straubinger Glück, als Eric Schneider bei einem Break gerade noch entscheidend von Andreas Moborg bedrängt werden konnte.
Die Entscheidung fiel schließlich im Penaltyschießen, dort erst in der vierten Runde. Nachdem Eric Chouinard und Tino Boos zunächst je einmal getroffen hatten, legte der Franko-Kanadier auf Seiten der Tiger ziemlich abgezockt den alles entscheidenden Treffer nach.
Hannovers Coach Hans Zach, der ob der jetzt bereits vierten Schlappe in Straubing noch recht gefasst wirkte, lobte nach dem Spiel nicht nur beide Teams, sondern ebenso den schwedischen Unparteiischen Marcus Vinnerborg: „Deshalb war heute so ein gutes Eishockeyspiel möglich.“ Den Hut zog er aber nicht zuletzt vor seinem Team, in dem sich Rainer Köttstorfer verletzt abmeldete (Adduktoren): „Wir sind nach dem 0:2 wieder zurückgekommen und haben verdient einen Punkt geholt.“ Zu mehr und zum Ende der Hannoveraner Niederlagenserie im Gäuboden reichte es aber trotz aller Anstrengungen nicht. Eine neue Chance gibt es voraussichtlich erst wieder in der nächsten DEL-Saison. (Foto by City-Press)
TORE:
1:0 (4:16) Eric Meloche (Eric Chouinard)
2:0 (18:19) Eric Chouinard (Calvin Elfring, Trevor Gallant; 5:3)
2:1 (35:06) Dan Lambert (Mike Green, Aris Brimanis; 5:4)
2:2 (52:38) Chris Bright (Nikolaus Mondt, Andreas Morczinietz)
3:2 (Penalty) Eric Chouinard
Strafminuten: Straubing 10 – Hannover 10
Schiedsrichter: Vinnerborg (Schweden)
Zuschauer: 4.262