ERC Ingolstadt verliert zuhause klar gegen Frankfurt Drei Gegentore in 52 Sekunden
Löwen-Stürmer David Elsner erzielte gegen seinen Ex-Club drei Punkte. (ERC Ingolstadt / Johannes Traub)Nach nicht einmal 13 Minuten war der Arbeitstag von ERC-Goalie Michael Garteig beendet: Mit dem vierten Treffer der Gäste aus Hessen hatten er und Coach Mark French genug gesehen und brachten Kevin Reich ins Spiel. Da hatten Dylan Wruck aus dem Gewühl vor Michael Garteig, Simon Sezemsky nach einer kurzen Druckphase der Frankfurter, Dominik Bokk nach einem mustergültigen Angriff und Kevin Maginot per abgefälschtem Schuss getroffen. Die Treffer Zwei bis Vier fielen innerhalb von nur 52 Sekunden!
Dabei hatten die Frankfurter zwar auch ein bisschen Scheibenglück auf ihrer Seite, aber insgesamt waren die Schanzer zu wenig konsequent in der eigenen Zone. Zwar hatten sie das Spiel gegen den Aufsteiger gut und druckvoll begonnen, wurden dann aber für ihr nachlässiges Verhalten konsequent bestraft von sehr effizienten Gästen. Zweimal brachten die Oberbayern die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, ein Schuss wurde abgefälscht, zudem konterten die Frankfurter sehr geschickt. Den fünften Löwen-Treffer erzielte David Elsner, der zuvor sechs Jahre in Ingolstadt gespielt hatte, mit einem platzierten Handgelenkschuss über die linke Schulter von Kevin Reich, der dabei – gerade erst ein paar Minuten im Spiel - nicht gut aussah.
Einziger Wermutstropfen für die Löwen nach einem nahezu perfekt gespielten ersten Drittel: Brett Breitkreutz crashte bei einem Angriff der Gäste mit viel Speed in das Tor der Panther, verletzte sich dabei am rechten Bein und musste vom Eis geleitet werden. Er kehrte auch nicht ins Spiel zurück.
Im zweiten Abschnitt fingen sich die Schanzer ein wenig: Jerome Flaake traf nach einem gut vorgetragenen Angriff nur den Pfosten, praktisch im Gegenzug zeigte Kevin Reich seine erste starke Parade bei einem 2-gegen-1-Konter der Frankfurter (22.), die aus einer sicheren Abwehr heraus immer wieder offensive Nadelstiche setzten. Dennoch gewannen die Schanzer mit zunehmender Spieldauer die Oberhand, auch wenn dabei zunächst nichts Zählbares heraussprang: Mitunter waren die Zuspiele im entscheidenden Moment zu ungenau, dann rettete Löwen-Schlussmann Jake Hildebrand einige Male, dem seine Vorderleute das Spiel leicht machten, indem sie kaum klare Schusschancen der Ingolstädter Angreifer zuließen. Erst gegen Ende des Mittelabschnitts wurden die Gelegenheiten für die Schanzer klarer – aber die Null der Schanzer blieb trotz einer Schussbilanz von 15:5 im Mittelabschnitt eisern auf der Anzeigetafel stehen.
Bestnoten verdienten sich die Fans des ERC, die ihre Mannschaft 40 Minuten trotz des klaren Rückstands immer wieder anfeuerten.
Und nach zwei Minuten im Schlussdrittel wurden sie und die Panther für ihren Einsatz belohnt: Die Schanzer nutzten das erste Powerplay des Spiels zu ihrem ersten Treffer: Matt Bodie stocherte den Puck irgendwie über die Linie. Und als gegen Jake Hildebrand direkt im Anschluss eine weitere Strafe ausgesprochen wurde, keimte ein bisschen Hoffnung auf Seiten der Panther. Diese zerschlug sich allerdings erstmal, als die Schanzer das zweite Powerplay nicht nutzen konnte – und ERC-Verteidiger Maury Edwards kurz auf die Strafbank musste. Mit etwas Glück und einem sehr gut haltenden Kevin Reich überstanden sie jedoch diese kritische Situation, kamen jedoch nicht mehr richtig ins Spiel. Als danach allmählich die Kräfte schwanden bei den Hausherren, machte Ex-Panther David Elsner mit einem energischen Solo das halbe Dutzend voll für die Hessen.
ERC-Coach Mark French sagte nach dem Spiel: „Diese acht Minuten im ersten Drittel haben uns das Spiel gekostet. Das sind Dinge, die passieren im Laufe einer Saison. Aber ich bin sehr zufrieden mit der Art, wie wir darauf reagiert haben und immer versucht haben, wieder in Spiel zukommen. An der Einstellung hat es sicher nicht gelegen – womöglich war aber nach den vielen Spielen, die wir mit drei Blöcken bestreiten mussten, am Anfang die Konzentration nicht da. Die Frankfurter hatten ein bisschen Scheibenglück, aber wir haben auch viele Fehler gemacht.“ Frankfurts Co-Trainer Jan Barta kommentierte: „Wir haben am Freitag gegen München gut gespielt und uns nicht belohnt – insofern sind wir sehr froh über die drei Punkte heute.“
Die Profis des ERC Ingolstadt haben nun erstmal zwei Tage frei – ab Mittwoch beginnt dann die Vorbereitung auf die heiße Phase der Hauptrunde, womöglich dann auch mit dem einen anderen Rückkehrer aus dem im Moment gut gefüllten Lazarett der Schanzer.
ERC Ingolstadt – Löwen Frankfurt 1:6 (0:5, 0:0, 1:1)
0:1 Dylan Wruck 5:00
0:2 Simon Sezemsky (David Elsner | Jerry D’Amigo) 12:01
0:3 Dominik Bokk (Brendan Ranford | Paul Reiner) 12:16
0:4 Kevin Maginot (Brendan Ranford | Paul Reiner) 12:53
0:5 David Elsner (Maximilian Glässl | Jerry D’Amigo) 16:45
1:5 Mat Bodie (Maury Edwards) 41:45
1:6 David Elsner 52:45
Strafminuten: Ingolstadt 6, Frankfurt 4
Zuschauer: 3.361