ERC Ingolstadt: Sieg gegen Grizzlys Wolfsburg und Panther-Derby in den Pre-Play OffsDEL-Debüt für Jonas Stettmer

„Wenn Du nach einem Play Off-Spiel nicht überall Eisbeutel hast, dann hast Du nicht gespielt!“, sagte ERCI-Verteidiger Sean Sullivan nach dem Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg. Einen kleinen Vorgeschmack auf die Endrunde bekamen die Panther heute: Nach 45 Sekunden ging Timo Pielmeier bei einer Kollision, die so mancher Fußballer dazu genutzt hätte, um bis zum Manchinger Fliegerhorst zu kugeln, zu Boden ging, „waren alle bei uns geschockt, hatten einen Herinfarkt oder einen Nervenzusammenbruch – oder alles zusammen“, kommentierte Doug Shedden den Aufreger des Spiels.
Erst am Freitag hatte sich Jochen Reimer, nach seinen tollen Leistungen zuletzt Starting Goalie der Panther, in Bremerhaven beim Aufwärmen verletzt und wird länger ausfallen. So kam also Jonas Stettmer, der am Samstag noch in der DNL-Mannschaft im Einsatz gewesen war, zu seinen ersten DEL-Minuten. Dabei durfte er sich gleich in einem Powerplay der Wolfsburger beweisen und bescherte seinem Team einen Hallo-Wach-Moment: „Die Spieler haben auf der Bank sofort miteinander geredet, und sich gesagt, so viele Schüsse wie möglich zu blocken. Das war großartig – ich wäre froh, wenn wir das ganze Jahr so gespielt hätten“, meinte Shedden.
Simon Schütz als "dritter Torhüter"
Aber Stettmer parierte einige Schüsse und hielt sein Tor bis zu "Pilles" Rückkehr - trotz anfänglicher Nervosität, wie er nach dem Spiel zugab - zur Mitte des ersten Drittels sauber. Danach waren die Panther dominant und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen. Aber erst ein ganz einfacher Schuss von Brandon Mashinter durch den Verkehr zur Mitte des Spiels brachte die Führung für die Hausherren. Dann musste Simon Schütz, der später noch nach einem schmerzhaften Block ebenfalls gestützt vom Eis gebracht werden musste wie Wojcech Stachowiak, für Pielmeier in bester Goalie-Manier auf der Linie retten, kurz darauf parierte Pielmeier selbst in höchster Not – und im Gegenzug traf Ingolstadts Topscorer Wayne Simpson zum zweiten Mal für die Gastgeber. Sekunden vor der zweiten Sirene verkürzten die Gäste aus Niedersachsen in Unterzahl. Im Schlussdrittel stellte Brett Olson nach einem der schönsten Spielzüge dieser Saison – in Überzahl, dem besten Powerplay der Liga - den alten Abstand wieder her.
Die Grizzlys gaben sich jedoch nicht geschlagen und kamen noch einmal heran, ehe Wayne Simpson aus dem Getümmel vor Pickard das vierte Mal für die Panther zubiss. Wieder schafften die Gäste den Anschluss, aber Sean Sullivan machte mit seinem ersten Saisontore mit einem Empty Net-Goal aus dem eigenen Drittel über die Bande den Sieg perfekt. Zudem wurde Wayne Simpson durch seine zwei Treffer und einen weiteren Assist Topscorer der gesamten Liga. Weil Nürnberg nur zwei Punkte gegen die DEG holte, sprangen die Schanzer wieder auf Rang sieben und spielen nun in der ersten Runde gegen die Augsburger Panther. Die beiden bayerischen Rivalen bestreiten damit ihre erste Play Off-Serie.
Vier enge Siege für Ingolstadt gegen Augsburg in der Hauptrunde
„Die Spiele gegen Augsburg waren die mit der besten Atmosphäre. Alle Spiele waren sehr intensiv und sehr eng. Es war mir gar nicht so klar, dass wir alle gewonnen haben, weil ich sie nur als harte, enge Spiel in Erinnerung habe.“ Über seine bevorstehende Auszeichnung als bester Scorer der Liga sagte er: „Das ist natürlich etwas Besonderes. Eigentlich war ich bislang gar nicht so ein Scorer, aber im Moment gehen viele Scheiben rein, deswegen versuche ich so häufig wie möglich zu schießen. Von Olson und Collins bekommen ich immer wieder gute Pässe, so dass es heute einfach war für mich.“
Alles andere als einfach wird die erste Play Off-Runde gegen die Augsburger Panther. Zwei der vier Siege wurden in der Verlängerung eingefahren, auch die anderen beiden Spiele waren knapp. Die Runde hätte man sich – nach der entscheidenden Niederlage gegen Bremerhaven am Freitag – gut sparen können. „Im Rückblick hätten wir natürlich mehr Punkte holen können, wenn ich alleine an die beiden Niederlagen in Krefeld denke. Aber wir dürfen jetzt nicht zurückschauen, sondern können uns freuen auf die tollen Spiele gegen Augsburg. Es sind zwar nur die Pre-Play Offs, aber ich wäre enttäuscht, wenn wir gar nicht die Play Offs erreicht hätten“, kommentierte Shedden das Abschneiden in dieser Saison.
Am Mittwoch steigt dann das fünfte von maximal sieben Aufeinandertreffen in dieser Saison - Ingolstadt hat als Siebter der Hauptrunde natürlich das Heimrecht gegen die zehntplatzierten Schwaben.
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