ERC Ingolstadt gewinnt erstes Duell in zweiter VerlängerungVier Treffer der Düsseldorfer EG reichen nicht

Henrik Haukeland von der DEG wurde zum Torhüter des Jahres gewählt, für DEG-Trainer Roger Hansson sind es die Premieren-Play-Offs und im Kader fehlte Victor Svensson erkrankt. Edmund Junemann ersetzte ihn, des weiteren wird es endgültig in dieser Saison keine Rückkehr der langzeitverletzten Brendan O'Donnell und Kyle Cumiskey geben. Auch auf Seiten der Schanzer gab es mit Trainer Mark French einen Gewinner, nämlich die Auszeichnung zum Trainer des Jahres. Stefan Matteau war wieder dabei, aber Brian Gibbons und Benjamin Marshall fehlen bis Saisonende.
Die zwei Teams agierten im ersten Spielabschnitt auf Augenhöhe und hatten mit ihren Torhütern (Haukeland, DEG und Michael Garteig, ERC) ihre Protagonisten. Die Bayern hatten minimal mehr Spielanteile, eine Überzahl mit einer fragwürdigen Strafzeit sollte dann für den ersten Treffer des Abends und das weitere Spektakel sorgen: Haukeland kassierte eine Strafzeit, die von seinem Mitspieler Stephen Harper abgesessen werden musste. In derselben Sequenz und bei angezeigter Strafe beging Daniel Fischbuch ein weiteres Vergehen. Somit gab es ein 5:3-Powerplay für die Gastgeber. Die DEG verteidigte konzentriert, konnte aber das schnelle und direkte Passspiel kaum unterbinden und zwangsläufig fiel dann das Tor zum 1:0. Mirko Höfflin brachte seine Farben das erste Mal auf die Anzeigetafel. Die Führung des ERC war verdient und auch das Pausenergebnis.
Dann überschlugen sich die Ereignisse im zweiten Spielabschnitt. Düsseldorf kam aggressiv auf das Eis und traf nach 24 Sekunden nach Spielaufnahme zum 1:1-Ausgleich durch Philip Gogulla, der Düsseldorfer Topscorer der Hauptrunde war zum 32. Mal in den Play-Offs erfolgreich. Was für eine Quote! Die Gäste zogen sich merkwürdigerweise etwas zurück und Ingolstadt übernahm wieder mehr Initiative, die Belohnung folgte mit der 2:1-Führung durch Charles Bertrand. Er nutzte das Chaos vor dem DEG-Gehäuse, schnappte sich den Puck, kurvte einmal hinter dem Tor herum und schob dann das Spielgerät ein. Haukeland war komplett aus der Position. Normalerweise sollten jetzt die Gastgeber wieder das Momentum auf ihrer Seite haben, die Gäste stellten dann aber den Spielverlauf wieder um zu ihren Gunsten. Bei der Spieleranzahl von Vier gegen Vier passte Tobias Eder das Spielgerät mustergültig auf Mikko Kousa. Der Finne nahm Tempo auf und vollstreckte mit seiner ganzen Erfahrung eiskalt in den Winkel zum 2:2-Ausgleich. Garteig ohne Abwehrmöglichkeit. Die DEG blieb forsch und nutzte ein Überzahlspiel durch Kapitän und Routinier Alexander Barta zum 3:2-Führungstreffer. Maury Edwards sollte noch eine Gelegenheit zum Ausgleich bekommen, brachte die Scheibe aber nicht vorbei an Haukeland. Drittelpause.
Dann der dritte Spielabschnitt und erneute Wendungen der Geschehnisse: Ty Ronning sorgte mit dem Rebound zum 3:3 wieder für Ekstase an der Donau. Wie sollte es weiter gehen? Was sollte als nächstes passieren? Alles war offen und dann trat erneut Gogulla in Erscheinung. Düsseldorf war im Angriff, Gogulla an der Scheibe, er fuhr in die Panther-Zone, legte das Spielgerät zurück zum mitgelaufenen Fischbuch. Er passte zurück zu Gogulla, der dann Garteig von der Seite überwinden konnte zum 3:4. Ein Zaubertor! Drei Minuten vor Spielende zauberte dann Tye McGinn den Treffer zum 4:4 aus dem Schläger. Das Spektakel war lediglich nach dieser Periode zu Ende.
Es ging in die Verlängerung und in den Play-Offs wird Fünf gegen Fünf und 20 Minuten gespielt. Solange, bis eine Mannschaft ein Tor erzielt und dann ist das Spiel sofort beendet. Diesem Nervenkitzel muss man gewachsen und gewappnet sein. In der ersten Overtime scheiterte unter Anderem Panther-Akteur Till Feser an Haukeland, auf der anderen Seite konnte sich sein Pendant Garteig gegen Harper und erneut Gogulla und Fischbuch auszeichnen. Erneute Eisaufbereitung und Elektrolytgetränke, dann ging es in die zweite Overtime und diese war bereits nach 1:42 Minute beendet: Fabio Wagner schaffte den 5:4-Siegtreffer (82.) und schickte alle Aktiven und Fans nach Hause.
Die Bayern holen also das erste Duell, für die Rheinländer gibt es am Freitag in eigener Halle die Chance zum Serienausgleich.