ERC Ingolstadt: Frustrierte SiegerERC Ingolstadt - EHC Red Bull München 3:2 n.P.
Foto: Dirk MeuschDer Effekt des Trainerwechsels, Rick Nasheim folgte auf Rich Chernomaz, ist innerhalb von nur zwei Spielen verpufft. Gegen die Kölner Haie stimmte die Leistung trotz einer knappen 3:5 Niederlage noch, während in Düsseldorf bei der peinlichen 2:6 Klatsche schon einiges an Kritik beim ERC aufkeimte.
Während in der Vorbereitung, u.a. in der European Trophy, Eishockey vom feinsten zelebriert wurde und auch das Umfeld schon in Lobeshymnen erstickte, sank das Leistungsniveau kontinuierlich und ist momentan auf einem Tiefpunkt.
Am Freitagabend waren die Gäste aus München 57 Minuten lang das bessere Team und führten völlig verdient durch Tore von Andreas Pauli mit seinem ersten DEL Treffer (17.)
und Brent Aubin (39.) mit 2:0. Bei den Panthern zeigte sich einerseits das unter der Woche durchgezogene Konditionstraining: „ nach dem harten Training hat man gesehen, das wir schwere Beine hatten“ so Nasheim nach dem Spiel. Aber auch spielerisch offenbarten die Gastgeber immer wieder Schwächen. Fehlpässe oder ein katastrophales Abwehrverhalten sorgten unter dem eigenen Anhang für Schweigen. Zum dritten Drittel hin leerte sich die Fankurve, unter stillem Protest schlitterten verunsicherte Ingolstädter über das Eis.
Dabei hätte der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Derek Hahn zwölf Sekunden vor der zweiten Pausensirene Anlass zur Hoffnung geben können. In doppelter Überzahl gehörte aber schon einiges Glück dazu und versöhnlich geht anders. So waren die Gäste dem dritten Tor näher, als Ingolstadt dem Ausgleich. 163 Sekunden fehlten dem EHC noch zum Sieg, als sich Ingolstadts Kapitän völlig unnötig eine Strafzeit wegen unnötiger Härte einhandelte. Jeder rechnete nun damit, dass die Münchner den Sack nun endgültig zu machen würden. Doch der erste gelungene Spielzug beim ERC durch Derek Hahn und Thomas Greilinger endete mit dem überraschenden Ausgleich in Unterzahl (58.)
In der Verlängerung bekamen die ursprünglich 3717 Zuschauer nur sportliche Magerkost geboten. Im folgenden Penaltyschiessen ließ die Erfahrung von Hahn und Periard dem erst 20-jährigen Lukas Steinhauer im Tor der Münchner keine Chance. Verhaltener Applaus verabschiedete die Panther in die Kabine. Das die kommenden Tage viel Arbeit auf Team und Trainer wartet, ist eine nur logische Konsequenz. Welche Lösung auch immer beim ERC Ingolstadt gefunden wird, sie muss schnell her.