ERC Ingolstadt dreht und Sechs-Punkte-Spiel und gewinnt gegen Düsseldorfer EG Sieg nach 0:2-Rückstand
MirkoHöfflin ist derzeit sehr zufrieden mit seinem Spiel. (picture alliance / Fotostand)„Heute hat die bessere Mannschaft verloren“, sagte ERCI-Coach Doug Shedden nach dem Spiel. Und tatsächlich spielten die Gäste aus dem Rheinland 45 Minuten ein „sehr solides Auswärtsspiel“ (Shedden). Durch zwei schnelle Tore im ersten Drittel von Viktor Svensson und Nicholas B. Jensen lagen sie komfortabel in Führung und ließen die Schanzer, die nach dem 7:1-Auswärtssieg in Wolfsburg vom Freitag vielleicht etwas zu selbstsicher ins Spiel gegangen waren, in der Folge kaum zum Zug kommen.
Dann aber ging den Panthern, die von ihrem wieder starken Goalie Jochen Reimer im Spiel gehalten wurden, just in dem Moment alles aus, als die Fans schon etwas ungeduldig wurden, weil sie bis dahin kaum Gefahr vor DEG-Goalie Matthias Niederberger heraufbeschwören konnten. Durch ein Missverständnis an der Bande, das Düsseldorfs Coach Harold Kreis auf seine Kappe nahm, begingen die Gäste einen Wechselfehler und gestatteten den Gastgebern ohne große Not ein Powerplay. Das nutzten sie durch Ville Koistinen, der zunächst geduldig auf die freie Schussbahn wartete, dann aber vom linken Bullykreis einfach abzog und mit seinem Schlagschuss zunächst durch die Beine des DEG-Verteidigers und dann unter dem Arm von Niederberger hindurch traf und damit den Bann brach.
Effiziente Panther: Dreieinhalb starke Minuten genügen
Die Panther danach wie ausgewechselt: Die Energie und das Selbstvertrauen waren zurück – und auch die Präzision im Abschluss. Nur 81 Sekunden später fiel der Ausgleich: Maury Edwards schickte Jerry D‘Amigo auf die Reise, der erkämpfte sich die Scheibe in der Ecke, passte sie zu Mirko Höfflin, der mit einem Schuss aus dem NHL-Lehrbuch – schnell, ansatzlos und perfekt platziert – in den Winkel traf.
„Hoff“ ist damit im Moment einer der heißesten Spieler Panther, der immer wieder spektakuläre und vor allem wichtige Treffer für sein Team erzielt. Nach einer Verletzung zu Saisonbeginn hat er nun einen echten Lauf und darf sich sogar noch Hoffnungen auf eine Berufung in die Nationalmannschaft machen.
Nur 126 Sekunden später machte Wayne Simpson nach einem etwas glücklichen Abpraller und einem Zuspiel im Fallen von Brett Olson erneut in Überzahl den Heimsieg perfekt für die Panther. Denn danach brachten sie den Vorsprung sicher ins Ziel und sicherten Rang sechs. Ihrem großen Ziel, bis zur Pause im Februar auf Rang vier zu klettern, sind sie damit ein gutes Stück näher gekommen.
Die verschworene Gemeinschaft nimmt Rang vier ins Visier
Wieder ist es der Mannschaft – auch Dank der Special Teams – also gelungen, einen Rückstand aufzuholen. Weil sie eine echte Einheit ist! „Wir verstehen uns alle gut, es gibt keine Grüppchen im Team. Deswegen ist es auch gar nicht so wild, wenn der Trainer während des Spiels mal frischen Wind reinbringt und die Sturmreihen umstellt“, sagte Höfflin nach dem Spiel.
Angesprochen auf die Startschwierigkeiten meinte er: „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, haben aber immer weiter versucht, Druck auf deren Verteidiger auszuüben, weil wir wussten, dass sie das gerade in der Defensive dünn besetzt sind und durch die große Strafe gegen Zanetti im ersten Drittel nochmal dezimiert waten. Und im Schlussdrittel hat sich dies dann ausgezahlt.“
Mit dem Sieg gegen den Tabellennachbarn aus Düsseldorf hat Ingolstadt nunmehr sechs Punkte Vorsprung auf Platz sieben und hat Platz vier, derzeit gehalten von den Eisbären Berlin mit nur einem Zähler Differenz, fest im Blick. Mit einem Auswärtssieg am kommenden Freitag können die Schanzer ihre Ansprüche untermauern – Gegner sind dann die Eisbären Berlin.