Erbarmen! Zu spät, die Tigers kommenStraubing – Köln 5:2
Wer sind die Hausherren? Richtig, die Tigers, und das bekam Köln gleich von Beginn an zu spüren. Und das obwohl Haie-Trainer Uwe Krupp „wusste, was auf uns zukommt. Straubing ist eine Mannschaft, die dieses Jahr sehr gutes Eishockey spielt, sich über die gesamte Saison gesteigert hat, die schon immer hart gearbeitet hat, aber jetzt den Erfolg hat und jetzt vorne im Abschluss erfolgreich ist.“ Die Niederbayern waren die klar überlegene Mannschaft am Pulverturm. Zu allem Überfluss machte dann auch noch Neuzugang Johan Åkerman einen kapitalen Fehler, den der pfeilschnelle Karl Stewart und Torschütze Matt Hussey in Unterzahl ausnutzten. Assistent Karl Stewart: „Ich war als Erster am Puck, laufe in die Ecke, schaue über meine Schulter und sah Matt Richtung Tor laufen. Matt hat ein tolles Tor gemacht.“ Was in Unterzahl klappt, muss doch auch in Überzahl klappen. Das dachte sich wohl auch Bruno St.Jacques, der mit einem Schlagschuss Straubings Führungs zur Pause verdoppelte.
Die Straubinger machten nach der Pause genau da weiter, wo sie zuvor aufhörten. Mit dem Tor von Ryan Ramsay belohnte sich die Ratushny-Truppe selbst. Mit diesem Treffer war dann auch die Vorentscheidung gefallen. Köln bewies Moral und steckte nicht auf. Aber das alleine reichte bis hierhin nicht. Die Hausherren konnten sich ab Mitte des Drittel sogar den Luxus erlauben, einen Gang zurückzuschalten.
Zu Beginn des Schlussabschnittes nahm man dann vielleicht etwas zu viel Gas raus. Nach den frühen Toren von Philip Gogulla und John Tripp in Überzahl binnen 37 Sekunden war das Team vom Dom plötzlich wieder dran. Tigers-Trainer Dan Ratushny: „Nach einem 0:3-Rückstand hat Köln Charakter gezeigt und zwei Tore gemacht.“ Tiger Karl Stewart: „Eigentlich haben wir gut gespielt, aber da haben wir uns richtig dämlich angestellt. Aber das zeichnet gute Teams aus, die kämpfen dann um das Spiel.“ Straubing bewies Klasse und schlug nach weiteren 27 Sekunden durch ein Tor von Karl Stewart umgehend zurück. Gästecoach Uwe Krupp: „Das vierte Tor hat uns mehr oder weniger das Genick gebrochen.“ Der Frustfaktor im Kölner Team stieg. Erst kassierte Felix Schütz nach einem Check von hinten eine Disziplinarstrafe, dann brannten Moritz Müller sämtliche Sicherungen durch. Nach einem Wortwechsel, bei dem sicher keine Telefonnummern getauscht wurden, fiel Müller über Andy Canzanello her. Auch mehrfache heftige versuche eines Linienrichters, die Angelegenheit zu beenden, zeigten bei Müller keinerlei Reaktion. Die große Strafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe war eine gnädige Entscheidung. Die letzten Minuten waren ein Eishockey-Klassiker. Auszeit, Torwart gegen einen sechsten Feldspieler tauschen, Empty-Net-Tor durch traf Carsen Germyn, Schlusssirene, Party Straubing.
Tore:
1:0 (03:29) Matt Hussey (Karl Stewart, Sebastian Osterloh) SH1
2:0 (14:58) Bruno St Jacques (Calvin Elfring, Carsen Germyn) PP1
3:0 (21:20) Ryan Ramsay (Carsen Germyn, Bruno St Jacques)
3:1 (40:53) (Philip Gogulla (Johan Åkerman, Danny Aus den Birken)
3:2 (41:30) John Tripp (Jonathan D´Aversa, Philip Gogulla) PP1
4:2 (41:57) Karl Stewart (Matthew Hussey, Sebastian Osterloh)
5:2 (59:24) Carsen Germyn (Laurent Meunier, Ryan Ramsay) EN 6Man
Strafen: Straubing 11 +Spieldauer Disziplinarstrafe Andy Canzanello; Köln 19 + 10 Min. Disziplinarstrafe Felix Schütz, + Spieldauer Disziplinarstrafe Moritz Müller
SR: Steffen Klau; LR: Johannes Adam, Andreas Flad
Zuschauer 5.374