Enttäuschung zum Playoff-Auftakt: Freezers unterliegen Ingolstadt 3:5

Acht Siege in Folge gefeiert, die
Top-Teams der Liga haushoch geschlagen, doch noch die Pre-Playoffs erreicht,
sogar das Heimrecht erspielt. Für die Hamburg Freezers schien die Ausgangsposition
für die Playoff-Qualifikationsrunde trotz der über weite Teile schwachen Saison
bestens. Haie-Coach Doug Mason sah Hamburg sogar als Titelanwärter, nachdem
sein Team bei den Freezers eine deftige 2:6-Klatsche erlitt.
Pünktlich zur wichtigsten Zeit
des Jahres verfielen die Freezers jedoch in den Trott, den man in der
Hansestadt längst verbannt geglaubt hatte. Schon nach sieben Minuten stand es
2:0 für die Gäste aus Bayern. Erst schlug Dustin Wood (3.) den Puck aus der
Luft in die Maschen, dann traf Yannic Seidenberg mit einem schönen Handgelenkschuss
in den Winkel und ließ Freezers-Schlussmann Philippe Sauvé keine Chance. Die
Hamburger wirkten vom Eröffnungsbully an nervös und emotionslos. Nix war zu
spüren von der Euphorie, die sich nach der beeindruckenden Siegesserie in Hamburg
verbreitet hatte.
Doch die Freezers schienen den
Schalter umlegen zu können: Innerhalb von nicht einmal vier Minuten gleichen
die Hamburger die Partie aus. Zweimal halfen jedoch die Panther gütig mit: erst
überwand Christoph Brandner (11.) den in dieser Situation schlecht aussehenden
ERC-Goalie Jimmy Waite, dann ein kurioser Treffer: Alexander Barta (14.) stürmt
in den Slot, will abziehen, Ingolstadts Verteidiger Josh McNevin wirft sich
aufs Eis um den Schuss blocken, doch Barta rutscht aus, landet auf den Knien,
steht wieder auf und kann den Puck über dem auf dem Eis liegenden McNevin und
vorbei am diesmal chancenlosen Waite im Winkel des Panther-Kasten unterbringen.
Die erwartete Wende war der Doppelpack
für die Freezers jedoch nicht. Zwar wurden die Gastgeber kurzzeitig stärker,
ließen aber auch ebenso schnell wieder nach. Was auch für die Partie galt. Wenig
Leidenschaft, wenig Checks, wenig Playoff-Eishockey boten beide Teams vor der enttäuschenden
Kulisse von gerade einmal 6000 Zuschauern in Hamburg. Doch die Panther wirkten
taktisch besser eingestellt, zudem auch spritziger als die Hausherren. Mitte
des zweiten Abschnitts brachte Michael Waginger (29.) den ERC wieder in
Front, aber die Freezers kamen erneut zurück. Der zuvor gefoulte Francois
Fortier verwandelte in der 35. Minute einen Penalty zum 3:3.
Nachdem die Panther durch Matt
Higgins (53.) abermals in Führung gegangen waren, schafften die Hamburger dann jedoch kein Comeback mehr. Nur noch wenig kam von der Mannschaft Bill Stewarts. Saft-,
kraftlos und ohne Siegeswillen präsentierte sich das Team von der Alster, das
noch wenige Tage zuvor für die beeindruckenden Leistungen mit viel Lob bedacht worden war. Als Ingolstadts Martin Hinterstocker 150 Sekunden vor Spielende noch
einmal den Gang in die Kühlbox antreten musste, bot sich den Freezers eine letzte große Chance
die Partie zu egalisieren. Doch anstatt mit zwei Mann mehr zu attackieren, wartete
Trainer Stewart ewig, ehe er seinen Goalie für einen weiteren Angreifer opferte.
Als der dann endlich das Eis verließ, dauerte es auch nicht lange bis Jakub
Ficenec mit einem "Empty-Netter" die verdiente Freezers-Niederlage besiegelte.
(dp)