Endlich wieder Siegesjubel in Ingolstadt
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtErfolgserlebnisse waren zuletzt an der Ingolstädter Jahnstraße Mangelware. Gegen die Hannover Scorpions konnten sich die über 2.400 einheimischen Fans aber zum ersten Mal seit dem 6. Oktober – nach einer allerdings wenig hochklassigen Partie – wieder über einen Sieg ihrer „Panther“ freuen. Im Anschluss an das 4:3 (2:1, 1:2, 0:0) nach Penaltyschießen war Goalie Ilpo Kauhanen der gefeierte Mann.
An ihm machte auch Gästecoach Paulin Bordeleau die Niederlage fest: „Er war beim Penaltyschießen der bessere Torwart.“ Ansonsten schob der Nachfolger von Christer Abrahamsson eher Frust, beklagte sich über den sehr kleinlich pfeifenden Hauptschiedsrichter Aumüller, der insgesamt 110 Strafminuten (davon 90 für Hannover) verteilte, und die gegen Todd Hawkins und Wally Schreiber ausgesprochenen Spieldauerdisziplinarstrafen. Währenddessen bekannte Ingolstadts Mann an der Bande, Jim Boni sachlich ehrlich: „Das war nicht unser bestes Spiel.“
Bereits zu Beginn prägten viele Unkonzentriertheiten auf Seiten der Gastgeber die Begegnung. So überraschte es auch nicht, dass in der neunten Minute Gilbert Dionne die Scorpions in Führung brachte. Die Gäste dezimierten sich allerdings nur wenig später selbst. Todd Hawkins musste nach einem Stockstich in die Kabine. Als sich dann eine 5:3-Überzahlsituation ergab, nutzte der ERC diese eiskalt. Der gewohnt fleißige Sam Groleau überwand aus spitzem Winkel Andrew Verner. Doch auch Hannover stand noch im ersten Drittel mit zwei Mann mehr auf dem Eis, fand allerdings in Ilpo Kauhanen seinen Meister. Dagegen musste sein Gegenüber vor der Pause noch einmal hinter sich greifen, als Sean Tallaire (18.) zur 2:1-Führung für Ingolstadt in die Maschen schlenzte.
Nach Wiederbeginn überstanden die Gäste eine neuerliche 3:5-Konstellation auf dem Eis. Sebastian Klenner hatte sogar mit einem Shorthander (22.) alle Nerven, als er von der Strafbank kam und sich alleine vor Kauhanen nicht zweimal zum Ausgleich bitten ließ. Nachdem Hannover durch Gilbert Dionne, der den Puck über die Linie stocherte, in der 29. Minute den dritten Treffer erzielte, war der Aufsteiger völlig von der Rolle und vergeudete 3 ½ Minuten Überzahl mit der eigenen allgemeinen Verunsicherung. So kam es gerade recht, dass Sam Groleau (39.) mit einem „Lucky Shot“, den Sean Tallaire noch abfälschte, aus der Drehung Erfolg hatte und den wichtigen Ausgleich auf den Weg brachte. Ein Stockschlag von Wally Schreiber gegen Jason Young zur Pausensirene, verbunden mit einer weiteren 5-plus-Spieldauerstrafen gegen Hannover, war ein „Nachschlag“ nach dem Geschmack der Schanzer, aus dem sie jedoch im letzten Abschnitt, der tor- und farblos blieb, kein Kapital schlagen konnten. Auch die Scorpions wussten mit einem vierminütigen Powerplay für einen Play-Off-Kandidaten in dieser Phase erstaunlich wenig anzufangen.
So musste das Penaltyschießen über den Zusatzpunkt entscheiden. Ilpo Kauhanen ließ sich nur von Len Soccio überwinden, während auf der Gegenseite Glen Goodall, Jason Young und Kent Fearns für den ERC Ingolstadt trafen und die fünfte Heimniederlage in Folge erfolgreich verhinderten. Es gingen wieder siegreiche „Panther“, die am Montag Niki Mondt als Neuzugang erwarten, auf die Ehrenrunde.