Endlich wieder ein Sieg
Zu spät getroffenNur noch Sekunden bis zur letzten Spielminute – und Ingolstadt spielt in doppelter Überzahl. Jakub Ficenec, einer der Scharfschützen der Deutschen Eishockey-Liga, um nur einen Wimpernschlag später, seinen „Geschoss” ungläubig hinterher zu schauen. Denn Robert Müllers Fanghand zuckte heraus, pflückte die Scheibe aus der Luft. Und unter dem Jubel der so arg gebeutelten Füchse-Fans, stand nun fest. Der EV Duisburg gewinnt. Erst zum dritten Mal in dieser Saison, aber völlig verdient. Gerade auch dank der Leistung des Nationalkeepers setzten sich die Füchse mit 4:2 (0:0, 3:1, 1:1) gegen den ERC Ingolstadt durch. Und das auch noch völlig verdient.
Die Panther gehören ohnehin zu Duisburgs Lieblingsgegnern in der Liga. Eine Einschätzung, die gestern noch einmal gefestigt wurde. Dass es nach fünf sieglosen Spielen endlich mal wieder klappen könnte, deutete sich schon im ersten Drittel. Nach fünf Minuten war Duisburg die aktivere Mannschaft. Doch in dieser Saison haben die Fans lernen müssen, all zu große Hoffnung zu zügeln. In der 19. Minute wurde es zum ersten Mal laut in der Halle. Franz Fritzmeier geht es aufs Tor zu, wird von hinten bedrängt, fällt. Penalty? Eher nicht. Denn Fritzmeier war bereits in der Abwärtsbewegung, als der Ingolstädter zupackte.
Doch kurz nachdem Igor Alexandrov (29.) den EVD in Führung brachte, lag der finnische Schiri Jari Levonen völlig daneben. Tessier berührte seinen Gegenspieler, der aber noch zum Schuss kam.
Pfiff. Penalty. Fehlentscheidung. Und Anschlusstreffer durch Vince Bellissimo. Doch die Füchse schlugen zurück. Zwei Minuten später brachten Dustin van Ballegooie (Foto) und Franz Fritzmeier den EVD per Doppelschlag innerhalb von 21 Sekunden auf die Siegerstraße.
Erst als Adam Courchaine 18 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnitts auf 4:1 erhöhte, meldete sich der ERC zurück – wenn auch eher zurückhaltend. Zwar gelang Scott Ferguson noch das 2:4, doch wirklich gefährlich wurde Ingolstadt erst in der Schlussphase, als der diesmal schwache ERC-Keeper Jimmy Waite den Kasten zu Gunsten einer 5:3-Überzahl verließ.
Aber da war ja noch Robert Müllers Fanghand . . .
Tore: 1:0 (27:32) Alexandrov (Ask, Liimatainen/5-4), 1:1 (28:14) Bellissimo (Penalty), 2:1 (30:16) van Ballegooie (Tkaczuk, Tessier/5-4), 3:1 (30:37) Fritzmeier (Kostyrev, Teljukin), 4:1 (40:18) Courchaine (Ask, Alexandrov), 4:2 (43:13) Ferguson (Seidenberg/5-4). Strafen: Duisburg 10, Ingolstadt 16. Zuschauer: 1227. (the / Foto: City-Press)