Endlich wieder ein Heimspiel... leider nicht erfolgreich
Über 14 Tage mussten die Adlerfans darauf warten, ihre Mannschaft in der SAP Arena wieder mal spielen zu sehen, geschuldet dem Spielplan der DEL und dem Veranstaltungskalender der Arena. Sollte man nun vermuten, dass dieser „Entzug“ die Halle füllt, sah sich getäuscht. Lediglich 7.109 Zuschauer fanden den Weg ins Oval und sie sahen das Standardergebnis dieser Paarung in den letzten beiden Spielen, diesmal jedoch ohne Verlängerung und Penalty schießen und mit dem schlechteren Ende für die Adler. Dabei sah es anfänglich recht gut aus, was die Adler zeigten, schnelles körperbetontes Spiel gegen geistig noch nicht anwesende Grizzlies, gleich in der dritten Minute belohnt durch ein Tor von Marcus Kink. Das machte die Wolfsburger wach und die Adler schwach. Wolfsburg erarbeitete sich durch schnelles und technisch gutes Spiel mehr und mehr Sicherheit, die Adler hielten mit Körpereinsatz dagegen. In der fünften Minute leisteten sich die Adler eine Strafzeit der unnötigen Art, nämlich tief im Drittel des Gegners. Die folgende Unterzahl überstanden sie, zehn Sekunden danach war es aber so weit. Der zurückkehrende Spieler entschloss sich zum wechseln zu fahren anstatt ins Spielgeschehen einzugreifen, Laliberté nutzte den Raum und Jeff Hoggan seinen Pass zum Ausgleich. Wolfsburg drückte weiter, die Adler versuchten durch gesunde Härte und konzentriertes Defensivverhalten den Spielfluss der Grizzlies zu stören, was ihnen in den restlichen dreizehn Minuten des ersten Drittels auch gelang.
Im zweiten Drittel sah die Fangemeinde der Adler Altbekanntes. Der Gegner in diesem Fall Wolfsburg spielte druckvoll, die Adler wurschtelten vor sich hin, eine Frage der Zeit, bis ein Tor für die Grizzlies fallen würde. Bis auf eine Überzahlsituation ab der 37. Minute, in der die Adler vier ihrer gesamt sieben Schüsse in diesem Drittel auf das gegnerische Tor abgaben und ein ansehnliches Powerplay mit guten Chancen boten, fand das Drittel für die Adler nicht statt, lediglich Freddy Brathwaite hielt sie im Spiel.
Tatsächlich dauerte es immerhin bis zur 47. Minute, bis die Führung für Wolfsburg fiel. Dem Druck der Grizzlies geschuldet, nahmen die Adler zwei Strafzeiten nacheinander, die Erste noch notwendig, die Zweite eher sinnfrei. Diese nutzte Robbi Bina zur Führung. Jetzt wurden die Adler noch einmal wach, letztlich war es aber zu sehen, dass es ihnen nicht gelang den Schalter sofort auf Angriff zu drehen. Sie brauchten eine Weile, bis sie den nötigen Druck aufbauen konnten. In der 58. Minute hatten sie die Chance, sich für ihr Aufbäumen zu belohnen. Wolfsburg nahm eine Strafzeit der Marke 1000 € in die Mannschaftskasse, die Adler konnten diese Überzahl jedoch nicht nutzen. Klappte das Überzahlspiel bis dahin noch recht gut, kamen die Protagonisten diesmal mit dem Druck wohl nicht klar. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, Brathwaite gleich vom Eis zu nehmen und diese Überzahl mit sechs gegen vier anzugehen. Sei es wie es sei, ein weiteres Tor fiel nicht mehr, es blieb beim letztendlich verdienten Sieg für Wolfsburg.
Wollen die Adler mit ihrer minimalistischen Spielweise ( 22:34 Schüsse im eigenen Stadion ) gewinnen, müssen ihre Leistungen einfach konstanter werden und sie die Anzahl der falschen Entscheidungen auf dem Eis ihrem Spielstil anpassen – eben minimalisieren. Da ist wohl noch viel Arbeit und Geduld erforderlich.