Ende gut, alles gut: Panther bezwingen Scorpions mit 6:2

Nur 78 Sekunden haben gefehlt, und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hätte mit seinem Tipp
genau ins Schwarze getroffen. 4:2 für die Panther lautete seine Vorhersage vor
dem dritten Playoffspiel in Ingolstadt. 6:2 war schließlich das Endergebnis.
Dabei hatte es anfangs garnicht nach solch einem klaren Ingolstädter Sieg
ausgesehen. Hannover spielte "30 Minuten fast perfekt" (Gäste-Trainer Gaudet)
und führte nach 23 Minuten verdient mit 2:0. Doch dann erwachte, unter den Augen
des Bayerischen Ministerpräsidenten und anderer politischer Prominenz, der
Kampfgeist der Panther. Sie schlugen zurück und erzielten innerhalb von 11
Minuten vier Tore. Panther-Coach Kennedy analysierte treffend: "In diesen paar
Minuten haben wir alles richtig gemacht. Besonders unsere Special
Teams verrichteten ganze Arbeit."
In der Tat war es beeindruckend, wie Ingolstadts Mannschaft ihr Powerplay
aufzog und mit vier Toren abschloss. Aber genauso gut agierte sie in
numerischer Unterlegenheit. Äußerst konzentriert, mit einem überragenden
Ficenec als Turm in der Schlacht, ließen die Panther ihren Gegnern keine Chance.
Immer noch ohne die Verletzten Ferguson und Valicevic spielten die
Hausherren dennoch konsequent mit vier Sturmreihen, wobei Hilpert im
Angriff aushelfen musste. Gegen Ende der Begegnung, als die Gäste ihre
Felle davonschwimmen sahen, wurde es merklich ruppiger. "Das war nur
der Frust", erkannte Trainer Gaudet. "Ich kann es zwar nicht gutheißen,
aber doch verstehen." Die Folge waren zweimal zehn Minuten gegen Finley
und fünf plus Spieldauer gegen Murray, die beide im nächsten Spiel
fehlen werden. Die Tore 5 und 6 der Panther in den letzten Sekunden
hatten nur noch statistischen Wert. Das Spiel war ohnehin gelaufen.
Nun haben die Panther die große Chance, am Dienstag in Hannover für eine
Vorentscheidung zu sorgen. Denn dann könnten sie im nächsten Heimspiel
(Donnerstag in Ingolstadt) den Sack zumachen und ins Halbfinale einziehen.
Dies würde auch Edmund Stoiber freuen, der sich vom Spiel sehr angetan
zeigte und als alter Eishockeyfan outete: "Ich komme schließlich aus der Nähe
von Tölz und bin daher von Haus aus sehr an diesem Sport interessiert. Natürlich
drücke ich den Panthern die Daumen, dass sie weiter kommen."
Tore:
0:1 (13.) Schreiber (Heins)
0:2 (23.)
Guolla (Murray)
1:2 (29.)
Oswald (Ficenec)
2:2 (36.)
Ficenec (Ast)
3:2 (37.)
Ficenec (Oswald, Goodall)
4:2 (40.) Jiranek (Keller, Oswald)
5:2 (59.)
Goodall
6:2 (60.)
Tallaire (Keller,Holland)
Schiedsrichter:
Piechaczek
Strafen
Ingolstadt 18 + 10 (Barta) Hannover
20 + 10 + 10 (jeweils Finley) + 20 (Murray)
Zuschauer: 4681