Elfring verhinderte Torwart-Treffer
Trikotversteigerung bei den PinguinenNach fünf teilweise enttäuschenden Spielen ohne einen einzigen Sieg nach regulärer Spielzeit meldeten sich die Schwarz-Gelben am letzten Donnerstag beim überraschenden 6:1 in Augsburg, dem ersten „Dreier“ im neuen Jahr, wieder in der Spur zurück. Am Sonntagabend ging die Erfolgsstory weiter. Zwar brauchten die Gastgeber ein ganzes Drittel, um zu kapieren, dass man in der DEL keinesfalls Siege im Schlafwagentempo einfährt, doch nach der ersten Pause hatten die Gäubodenstädter bis auf die Schlussphase kaum noch etwas zu bestellen. Erst nach dem 6:1, als alles mehr oder weniger entschieden war, kamen die nie aufsteckenden Niederbayern zu ihren Treffern. Pinguin-Chefcoach Igor Pawlow wird es sicherlich nicht gefreut haben, dass seine Truppe innerhalb einer knappen Minute noch zwei „Dinger“ kassierte. Pinguin-Keeper Scott Langkow hätte beinahe einen Treffer erzielt, doch Tigers-Verteidiger Calvin Elfring verhinderte mit einem Hechtsprung einen spektakulären Einschlag.
Bis auf den bereits seit vielen Wochen verletzten Verteidiger Benedikt Schopper standen Pawlow alle Cracks zur Verfügung, da auch Charlie Stephens, der in Augsburg fehlte, sich von seinem „Vaterschaftsurlaub“ zurückgemeldet hatte. Pawlows Straubinger Kollege Bob Manno hatte mit dem grippekranken Dustin Whitecotton ebenfalls nur einen Ausfall zu verzeichnen.
Wann hat es das schon einmal gegeben, dass Krefelder Fans bereits im ersten Drittel ihrem Unmut Luft machten? Sie hatten allen Grund dazu, denn die Pinguine demonstrierten geradezu, wie man Überzahlspiel nicht praktiziert. Im ersten Powerplay hatten die Gastgeber Probleme genug, die Scheibe überhaupt ins Angriffsdrittel zu transportieren; beim 5:3, das immerhin 68 Sekunden dauerte, wurde der erstbeste Gegner angeschossen. So verlebte Tigers-Goalie und Ex-Pinguin Markus Janka mehr oder weniger ruhige 18 Minuten. Ach ja, Tore fielen auch noch. Der ehemalige Krefelder Brian Maloney schob Jean-Francois Fortin den Puck durch die Beine, genau auf den freistehenden Chad Bassen, der keine Schwierigkeiten hatte, Scott Langkow zu überwinden. Der Unmut der Fans legte sich, als Dusan Milo mit einem Schlagschuss von Daniel Piettas Energieleistung profitierte und für den Ausgleich sorgte. Kurz vor Ertönen der ersten Drittelsirene hätte Charlie Stephens sogar die Chance zum 2:1, doch der stolze Papa traf nur den Pfosten.
Pawlow hatte zum zweiten Drittel komplett neue Sturmreihen zusammengestellt. Von da an lief es wesentlich besser für die Gastgeber. Kurz nachdem Kapitän Vasiljevs seine Strafe abgebrummt hatte, nutzten die Krefelder eine Kontersituation zur Führung, die durch einen Phantomschuss ausgebaut wurde. Kaum einer hatte die Scheibe hinter der Linie gesehen. Der Unparteiische schaute sich die Szene noch einmal an und entschied dann unter lautstarkem Protest der niederbayerischen Gäste auf Tor. In epischer Breite erklärte der Mann aus dem schwäbischen Kurort sowohl Assistent Calvin Elfring als auch Tigers-Chefcoach Bob Manno den Hergang und seine dazugehörende Entscheidung. Straubing baute jetzt immer mehr ab, und musste sich einem jetzt guten Powerplay der Krefelder erwehren. Janka konnte sich über mangelnde Arbeit weiß Gott nicht beklagen. Machtlos war er gegen den Überraschungschuss von Stephens, der mehr oder weniger für die Entscheidung sorgte.
Tore:
0:1 (4;42) Bassen (Maloney, Canzanello)
1:1 (18;39) Milo (Vasiljevs, Pietta)
2:1 (22;05) Loyns (Fahey, Stephens)
3:1 (32;06) Vasiljevs
4:1 (39;22) Stephens (Stephenson)
5:1 (42;32) Akdag (Pietta)
6:1 (49;03) Payer (Endraß, Driendl)
6:2 (50;33) Trew (Dunham, Hussey)
6:3 (54;45) Elfring (Lehner, Hussey)
6:4 (55;44) Frosch (Lehner)
Zuschauer: 2.987
Strafminuten: Krefeld 12, Straubing 10
Schiedsrichter: Oswald (Bad Wörishofen)