"Eishockey kann grausam sein"

Nichts war am vergangenen Sonntag so, wie es für die Düsseldorfer EG
eigentlich lieb gewonnene Gewohnheit ist, wenn sie zu einem Auswärtsspiel
bei den Augsburger Panthern reist. Bei bis dato 24 Spielen in der Deutschen
Eishockey Liga (DEL) fuhren die Rot-Gelben Kufenflitzer satte 17mal mit
einem Sieg im Gepäck gen Heimat. Zuvor gab es stets Pizza und Pasta vom
Stamm-Italiener. Diesmal mussten die hungrigen Spieler mit einem
Geflügel-Imbiss vorlieb nehmen. Und dabei lag ihnen doch das gerade erst
erlittene 1:3 schon schwer genug im Magen.
"Eishockey kann manchmal grausam sein. Es ist einfach unfassbar, dass wir
dieses Spiel verloren haben. Wenn Du das klar bessere Team bist und dann
ohne Punkte nach Hause fahren musst, dann ist das einfach nur frustrierend",
sagte Ryan Caldwell. Der Verteidiger musste obendrein noch mit an sehen, wie
ausgerechnet sein Kumpel Connor James das vorentscheidende 2:0 für die
Lechstädter erzielte. "Wir kennen uns gut aus den USA, wo wir sogar einmal
eine Wohngemeinschaft gebildet haben."
James traf, als Korbinian Holzer zwei seiner insgesamt acht Strafminuten
abbrummen musste, die ihm Schiedsrichter Alfred Hascher verabreichte. "Der
hat sich aus irgendeinem Grund auf mich eingeschossen. Dabei habe ich ihm
gar nichts getan und ich kann ihm auch bei jeder Strafzeit beweisen, dass es
eine Fehlentscheidung war", sagte Holzer. In der Tat bot Hascher eine
diskussionswürdige Vorstellung, was auch DEG-Trainer Harold Kreis anmerkte.
"Das Lob für eine tolle Leistung geht ausschließlich an meine Mannschaft und
bei den gezeigten Leistungen beziehe ich den Schiedsrichter mit ein."
Chris Harrington versuchte mit dem Mann im schwarz-weiß gestreiften Trikot
nach Spielende noch zu reden, was ihm gleich eine
10-Minuten-Disziplinarstrafe einbrachte. Seine zweite in dieser Partie,
womit der Abwehrspieler am Freitag in Ingolstadt gesperrt fehlt. "Ja, da
muss Chris sicher den Mund halten, aber ich kann ihn auch verstehen", sagte
Manager Lance Nethery, der der Mannschaft trotz des dezimierten Kaders eine
tolle Leistung attestierte. Teamleiter Walter Köberle hatte ein
Schussverhältnis von 34:20 zugunsten der DEG notiert, musste aber enttäuscht
feststellen: "Wenn Du nicht triffst, dann wirst Du halt irgendwann bestraft."
Und sei es nur mit einem Geflügel-Imbiss statt Pizza und Pasta.
(von Thomas Schulz)