Eisbären: Zweimal Rückstand aufgeholt
Eine spannende und emotionsvolle Partie bekamen die 4000 Zuschauer im Berliner Wellblechpalast geboten. Beim erstmaligen Aufeinandertreffen in den Playoffs siegten die Eisbären im ersten Viertelfinalspiel mit 5-3 gegen die DEG Metro Stars.
„Ich bin nicht unzufrieden mit dem Spiel, dem Kampf und dem Einsatz meiner Mannschaft“, resümierte der Düsseldorfer Trainer Michael Komma nach dem Spiel. „Unzufrieden bin ich mit den 5 Gegentoren“, so Komma weiter.
Dabei hätte er fast für eine Überraschung sorgen können. Die Berliner gingen recht nervös in das erste Spiel und ein überaus kleinlich pfeifender Schiedsrichter Aumüller tat auch noch sein Scherflein dazu bei, dass die Metro Stars in der 8. Minute mit 1-0 in Führung gingen. Eisbär Keith Aldrige verbüßte gerade mal 41 Sekunden lang eine Strafe wegen Cross-Checks, als Christian Brittig aus dem Gewühl vor Eisbären Torwart Jonas heraus zur Führung einnetzte. 27 Sekunden später musste erneut ein Berliner auf die Strafbank. Diesmal traf es Ricard Persson, der einen Düsseldorfer Konter nur noch durch Haken am Abschluss hindern konnte. Etwas übermotiviert ging in dieser Unterzahl Sven Felski zu Werke, der nach Aumüllers Ansicht den Düsseldorfer Marcus Thueresson mit einem Stock-Check dermaßen hart bearbeitete, dass der Berliner Stürmer mit einer 5 + 20 Minuten Strafe das Eis verlassen musste, und somit am kommenden Freitag in Düsseldorf gesperrt ist. Diese 5-3 Überzahl nutzte wiederum Christian Brittig zum Ausbau der Führung aus. Erst scheiterte Ullrich an Eisbären Torwart Jonas, aber den Rebound verwandelte er eiskalt. Schock und große Ernüchterung war bei vielen Berliner Fans zu sehen, aber die Eisbären steckten nicht auf und fanden durch Kampf zurück ins Spiel. In der 14. Spielminute nutzte Steve Walker die sich ihm bietende Chance und brachte zum ersten Mal für die Eisbären an diesem Abend den Puck hinter die Torlinie. Weiter Chancen boten sich auf Berliner Seite im ersten Drittel, aber Walker, Barta und Keller scheiterten.
Zu Beginn des zweiten Drittels war die Heimmannschaft weiter bemüht. In der 25. Minute nutzte Kelly Fairchild eine Überzahl und überwand den Düsseldorfer Torhüter Trefilov zum 2-2 Ausgleich! Nun war es auch wieder an der Zeit einen Eisbären rauszustellen. Wiederum traf es Keith Aldrige, der diesmal wegen Beinstellens die Strafbank drückte. Diese numerische Überlegenheit nutzte der schnell nach der Felski Attacke wiedergenesende Marcus Thuresson zur erneuten Führung der Rheinstädter (33. Spielminute). Die Eisbären steckten aber erneut nicht auf, und Steve Walker konnte in der 36. Spielminute einen Schuss von Micki DuPont verlängern, welcher den 3-3 Ausgleich bedeutete. Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Pause.
Das letzte Drittel begann für die Berliner mit guten Möglichkeiten. Persson sowie Walker versuchten es mit guten Chancen, der Düsseldorfer Goalie blieb allerdings Sieger. Sieger jedenfalls bis zur 44. Minute, denn da nutzte Micki Du Pont einen Pass von Florian Busch und netzte mit einem Handgelenksschuss ein. Die Eisbären gingen erstmals in dieser Partie in Führung. Weiter wurde im laufe des Drittels Druck von Seiten der Berliner aufgebaut. Düsseldorf kam kaum noch zu Chancen das Spiel noch einmal drehen zu können. Selbst in der 54. Spielminute, als die Eisbären in Unterzahl agieren mussten, nutzte die DEG nicht ihre Überlegenheit an Spielern auf dem Eis. Ganz im Gegenteil, denn Alex Barta nutzte einen Break und schoss nicht nur ein Shorthanded Goal, sondern auch den Spielendstand von 5-3. Nach dem Tor dröhnte der Song „Hier kommt Alex“ aus den Boxen des Wellblechpalastes. Ulkig dabei nur, dieser Song wird von der Düsseldorfer Punk Band „Die Toten Hosen“ gesungen, welche ja mit ihrem Frontmann Campino Anhänger der DEG sind.
Alle Versuche von Trainer Komma den Spielstand noch zu korrigieren scheiterten zum Spielende. Selbst als Trefilov 73 Sekunden vor Spielende noch zu Gunsten eines sechsten Feldspielers sein Tor verließ, kam nichts zählbares mehr bei raus. Nun sind die Düsseldorfer am Freitag an der Brehmstrasse gefragt, ob sie die Niederlage schnell wegstecken können oder ob ihnen doch so langsam die Puste ausgeht, wie es ein Berliner Journalist schon vermutete.
Die Eisbären reisen immerhin mit einer Empfehlung von 5 Partien an, in welcher sie in den letzten drei Jahren nach regulärer Spielzeit nicht mehr bei den DEG Metro Stars verloren. (ovk/mac Radio Eiskalt)