Eisbären wollen Siegeszug fortsetzten – Kaum noch Hoffnung auf Ustorf
An den 4. April 2003 werden sich die Spieler der Eisbären nur ungern erinnern. Damals, im Playoff-Halbfinale, kassierten die Pagé-Schützlinge auf heimischen Eis eine 0:1-Niederlage gegen die Pinguine aus Krefeld. Diese war gleichzeitig ausschlaggebend für das Scheitern des Hauptrundenprimus gegen den Außenseiter und späteren Titelträger.
Gut ein halbes Jahr später gastiert der Meisters erstmals wieder in Hohenschönhausen. Die Vorzeichen haben sich dabei nur leicht verändert. Während die Schwarz-Gelben vom Niederrhein zwar Mühe haben, den Anschluss an den achten Tabellenplatz zu halten, grüßen die Berliner schon wieder von der Tabellenspitze. Doch im Lager der Eisbären wird man die Pinguine nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen, wie dereinst in den Play-offs. Immerhin konnten die Westdeutschen in den zurückliegenden Spielen einen Aufwärtstrend erkennen lassen, gewannen zwei der drei Partien nach der Länderspielpause.
Allerdings wollen sich die Hohenschönhauser selbst auf ihre eigenen Stärken besinnen. Nachdem die Liga wegen des Deutschland Cups pausierte, gingen die Berliner in allen drei Punktspielen als Sieger vom Eis. Was für Trainer Pierre Pagé neben den Erfolgen noch wichtiger war, ist die Erkenntnis, dass sein Team nun endlich auch in der Abwehr die nötige Stabilität an den Tag legt. Nur zwei Mal gelang es der Gegnerschaft in diesen drei Begegnungen die Abwehr um die Schlussmänner Oliver Jonas und Rich Parent zu überwinden. Fast scheint es so, als ob die Rückkehr des Kapitäns Ricard Persson der Defensive der Eisbären mehr Sicherheit verleihen würde. Morgen, gegen Meister Krefeld, wird der 34-jährige Schwede erneut seinen Mann stehen müssen. Bedingt durch den Ausfall von Micki DuPont (weilt in Kanada bei seinem schwer erkrankten Vater) wird Persson an der Seite der beiden Youngster Tobias Draxinger und Frank Hördler (beide 18 Jahre alt) versuchen, der Abwehr den erforderlichen Rückhalt zu geben. Zusammen mit den beiden übrigen Verteidigerpärchen Aldridge/Leask und Bergen/Shannon will der Ex-NHL-Profi zudem dafür Sorge tragen, dass Eisbären-Keeper Oliver Jonas, der erneut den Vorzug vor Rich Parent erhält, einen relativ ruhigen Abend verleben kann und die jüngste Siegesserie auch gegen die Pinguine anhält. Das dies nicht einfach wird, weiß nicht zuletzt auch Coach Pagé. „Krefeld hat eine Mannschaft, die von Drittel zu Drittel Kleinigkeiten in ihrem Spiel ändern kann. Nur wenn wir bereit sind, dies auch zu tun, können wir Erfolg haben.“
Unterdessen scheint Manager Peter John Lee die Hoffnung auf eine sofortige Verpflichtung von Stefan Ustorf eingestellt zu haben. „Ihn jetzt zu verpflichten, wird sehr schwierig werden. Doch wir hoffen, uns mit Stefan und seinem Agenten auf eine Vertrag für die kommende Saison einigen zu können.“ In Berlin räumt man überraschenderweise den Ingolstädter Panthern die besten Karten für ein Ustorf-Engagement ein. (ml)