Eisbären: Vorrundenmeisterschaft greifbar nahe
Beim unmittelbaren Konkurrenten, den Frankfurt Lions, machten die Berliner Eisbären in einer spannenden Spitzenbegegnung einen großen Schritt, die über 52 Spiele andauernde Vorrunde als Tabellenerster abzuschließen. Trotz der 5:6 Niederlage (2:1, 1:4, 2:0, 0:1) nach Penaltyschießen rangieren die Eisbären drei Spiele vor Rundenende, wie im Vorjahr, nahezu uneinholbar auf Platz 1. Das Punktekonto erreichte nunmehr die 100er Marke und mit einer Tordifferenz von + 45 dürfte es der Konkurrenz schwer fallen, den EHC noch vom Platz an der Sonne zu verdrängen.
In der vergangenen Woche ließ EHC-Coach Pierre Pagé in Vorbereitung auf die bevorstehenden Play Offs noch einmal Kondition bolzen. Florian Keller, letzten Mittwoch Live-Gast bei Radio Eiskalt, warnte die Fans aus diesem Grunde schon vor: "Am Wochenende werden wir ganz schön platt sein".
Die 200 mit in die Bankenstadt angereisten EHC-Fans waren so auch eher in etwas gedämpfter Erwartung. Doch trotz des intensiven Trainings hielten ihre Lieblinge am Frankfurter Ratsweg erstaunlich gut mit und gingen nach Treffern von Shannon (8. Spielminute) und Shearer (13.) sogar mit einer 2:1 Führung in die erste Pause. Den Gegentreffer hatte Martin Reichel erzielt.
Im Mittelabschnitt kam, nachdem Micki Dupont noch das 3:1 (26.) markiert hatte, dann der zu befürchtende Einbruch, der auch vor Goalie Oliver Jonas kein Halt machte: Die Lions zogen nach Toren von Norris (30.), Jocher (32.), Gosselin (33.) und erneut Reichel (37.) auf 5:3 davon. Das Spiel schien noch vor der zweiten Pause vorzeitig entschieden.
Im Schlussdrittel starteten die Eisbären jedoch ein furioses Comeback! Erst traf Youngster André Rankel (52.) zum Anschluss und dann Steve Walker zum für die Lions und ihre Fans völlig überraschenden Ausgleich nur 16 Sekunden vor Schluss. Walker sorgte so für einen sehr abrupten Abbruch der verfrühten Frankfurter Siegerfeierlichkeiten. Im Penaltyschießen behielt der Tabellenzweite aus Mainhattan dann aber doch die Oberhand. Norris verwandelte den entscheidenden Penalty zum Sieg der Lions.
Dennoch sollte dieses Ergebnis dafür sorgen, dass sich die Hohenschönhauser in aller Gelassenheit und Ruhe physisch wie psychisch für die Play Offs einstimmen können. Das letzte noch fehlende Pünktchen wird in den verbleibenden drei Spielen vermutlich noch zu holen sein.
Am morgigen Sonntag treffen die Eisbären mit den DEG Metro Stars womöglich auf den Gegner, der auch in der Best of Seven-Serie des Viertelfinals auf sie wartet. Ob sich beide Gegner so kurz vor Beginn des Rennens um die Meisterschaft noch tief in die Karten schauen lassen bleibt abzuwarten. Die DEG steht allerdings noch unter dem Druck, den achten Rang und damit die Play Off-Teilnahme vor Verfolger Augsburg zu sichern. Man verfügt zwar bei einem Spiel weniger über 6 Punkte Vorsprung gegenüber den Panthern, will man aber als Gast in der Fuggerstadt ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag vermeiden, ist für die Komma-Schützlinge auch in Berlin Punkten Pflicht.
Auf Seiten der Berliner fiebert man hingegen schon dem Saisonfinale entgegen: "Wir sind heiß auf die Play Offs und den Titel!", macht Florian Keller dem EHC-Anhang Hoffnung auf einen erfreulicheren Saisonausgang als im Vorjahr. Und Routinier Darryl Shannon bekräftigt: „Wir wollen Meister werden und wir haben auch das Zeug dazu“. Lieber heute als morgen würden die Mannen um Coach Pierre Pagé den Beweis ihrer Meistertauglichkeit antreten - am Sonntag darf getrost schon mal geübt werden!
(mac/ Radio Eiskalt)
Frankfurt Lions - EHC Eisbären Berlin 6:5 n.P.
Zuschauer: 7000
Torfolge:
0:1 Shannon (7:15) Fairchild, Antons
0:2 Shearer (12:58) Persson, Beaufait PP1
1:2 Reichel (15:40) Norris, Young
1:3 DuPont (25:48) Persson, Corriveau
2:3 Norris (29:01) Stanton, Ratchuk PP1
3:3 Jocher (31:33)
4:3 Gosselin (32:58) Sulkovsky, Hackert
5:3 Reichel (36:25) Norris PP1
5:4 Rankel (51:14) Roberts, Corriveau
5:5 Walker (59 :44) Aldridge, Beaufait
6:5 Norris