Eisbären vor dem Spitzenspiel
Wenn zwei Teams aufeinander treffen, die in oberen Tabellenregionen der DEL stehen, so redet man hierzulande gerne von einem Spitzenspiel. Zwar haben, aufgrund der Schnelllebigkeit der Liga, diese Spiele nicht so eine hohe Bedeutung als Beispielsweise im Fußball, aber ein Gradmesser sind sie doch allemal. Ein solches Aufeinandertreffen findet am Freitag um 19.30 Uhr im Berliner Wellblechpalast statt.
Der gegenwärtige Spitzenreiter, die Frankfurt Lions, sind zu Gast bei den Berliner Eisbären, Tabellen-Zweiter, die lange Zeit an der Spitze der DEL standen, aber vor kurzem erst eben von den Löwen aus der Mainmetropole abgelöst wurden.
Was erwartet dem Zuschauer morgen im Hohenschönhauser Sportforum?
Dazu schauen wir ein wenig weiter zurück:
Am Dienstag, als die Berliner bei den Hamburg Freezers gastierten, waren es zwei individuelle Fehler, welche die 1-3 Niederlage aus Sicht der Eisbären darstellt.
„Wir hatten achtundzwanzig zu zwanzig Chancen!“, so Pagé, allerdings schien sich keiner herauszukristallisieren, der diese oder jene Chance hätte nutzen können.
Abhilfe ist vielleicht schon morgen geschaffen, denn Eisbären-Topscorer Kelly Fairchild steht kurz der Rückkehr ins Team. Der Wille ist bei ihm da aber was die medizinische Abteilung dazu sagt, bleibt bis morgen abzuwarten.
Wieder im Kader ist auf jeden Fall Florian Keller. Rob Shearer, der in Hamburg mit einer Magen-Darm Grippe fehlte, scheint diese ebenfalls überstanden zu haben.
Fehlen werden nach wie vor neben den Langzeitverletzten Tomlinson auch Roberts sowie der sich zu einem Stammspieler entwickelten Förderlizenzler Tobias Draxinger.
So ergeben sich folgende Reihen:
Als Verteidigerpärchen sind Shannon – Bergen, Leask – Aldrige sowie Persson – Du Pont angegeben. Ergänzend dazu ist auch Frank Hördler wieder einsatzbereit.
Im Sturm spielen wiederum Rankel, Barta und Felski in einer Reihe. Die weiteren Sturmformationen bilden Busch – Beaufait – Corriveau sowie Walker – Shearer – Pederson und Baxmann – Antons – Keller.
Im Tor wird allem Anschein nach Oliver Jonas stehen.
Mit Frankfurt treffen die Berliner auf ein Team, welches sie im laufe der Saison dominieren konnten. Ein deutlicher Sieg im Wellblechpalast im Oktober und ein Sieg am Frankfurter Ratsweg zeugen eher von Chancen pro Eisbären.
Ganz interessant war das Spiel in Frankfurt, welches die Berliner, unterstützt von knapp Tausend aus der Hauptstadt angereisten Fans, trotz mangelhafter Schiedsrichterleistungen und ständigen Unterzahlspiel gewannen. In Berliner Fankreisen sprach man sogar von einem Skandalspiel. Aber die Eisbären sind trotzdem gewarnt!
Mit den Frankfurt Lions kommt ein Gegner, der sich im Gegensatz zur letzten Saison deutlich gesteigert hat. „Wir können nicht verhindern das andere Teams gut sind!“, so Pagé, vielleicht auch um ein wenig von der eigenen, gegenwärtig schwächelnden, Form seines Teams abzulenken und sein bekannter Satz: „Wir müssen besser werden!“ ist sicher in dem Sinne keine Phrasendrescherei. Besser werden müssen die Eisbären auf jeden Fall, soll es nicht wieder ein böses Erwachen geben wie in der letzten Saison der wahrhafte „sudden death“ im Halbfinale gegen den späteren Meister Krefeld Pinguine.
„Wir lernen jetzt die Dinge, die wir im April nicht erleben wollen. Vielleicht hat die jetzige Situation dadurch auch etwas gutes.“, sagte der Chefcoach angesprochen auf den gegenwärtigen Leistungsabfall. Ein weiterer Punkt der dem Kanadier Sorgenfalten ins Gesicht treibt sind die individuellen Verlangen der Spieler in der bald anstehenden zweieinhalbwöchigen Spielpause der Liga.
Einige Spieler gehen zum Nationalteam, einige zum All-Star Spiel, andere bräuchten nach eigenen Aussagen ein Trainingscamp und andere wiederum Ruhe. Dieses alles zu kombinieren und das Team zu einer Mannschaft zu formen, wird die Hauptaufgabe des Pierre Pagé in der nächsten Zeit werden, zumindest im Blick auf die Play offs.
Um das zusammenkommen zur Mannschaft zu beschleunigen, sind natürlich auch weitere Erfolgserlebnisse fällig und da kommt doch als erster Schritt ein Spitzenspiel gerade recht! (ovk/REK)