Eisbären: Verdiente Heimniederlage gegen Augsburg
Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren 4695 Zuschauern im ausverkauften Wellblechpalast Zeuge der 3:4-Niederlage (2:1; 1:1; 0:2) des EHC Eisbären gegen die Panther aus Augsburg. Die Schwaben fügten dem Tabellenführer somit die zweite Heimniederlage nach regulärer Spielzeit zu. Die Berliner bleiben dennoch weiter mit zwei Punkten Vorsprung an der Spitze des DEL-Klassements, da die Konkurrenz aus Frankfurt ebenfalls patzte (1:5 in Mannheim).
Wie schon am vergangenen Dienstag beim überraschend mit 4:3 nach Penaltyschießen gewonnenen Spitzenspiel bei den Kölner Haien, musste der EHC auch gegen die Panther auf die verletzten Leistungsträger Mark Beaufait, Denis Pederson, David Roberts, Ricard Persson sowie auf Jeff Tomlinson und Nils Antons verzichten. Die verbliebenen Cracks waren scheinbar doch etwas geschlaucht, hatte beispielsweise. Defender Keith Aldridge mit 31:31 Minuten Eiszeit in der Köln Arena sogar einen neuen Teamrekord aufgestellt.
Zwar waren die Gäste aus der Fuggerstadt in der 4. Spielminute durch Colin Beardsmore bei Überzahl mit 0:1 in Führung gegangen (Assists: Fortier/ Moeser), Corriveau saß mit 2+2 Strafminuten wegen hohen Stocks, doch gelang den Eisbären ebenfalls im Powerplay schon fünf Minuten später durch Fairchild der Ausgleich (9.- Aldridge/ Leask). Der übliche Angriffswirbel der Hohenschönhauser wollte allerdings nicht in Gang kommen - zu viele Ungenauigkeiten prägten deren Spiel. „Schön war das Spiel nicht anzuschauen“, konstatierte auch Gäste-Coach Benoit Laporte nach der Partie. Die 2:1-Führung der Eisbären, nach einem schönen Solo vom jungen Alex Barta (DuPont/ Shearer) nach 14 Spielminuten, ließ die Panther noch nicht unbedingt wie den kommenden Sieger aussehen.
Ab dem Mittelabschnitt bestimmten die Gäste aber durch mehr Zug zum Tor und vor allem mehr Einsatz die Begegnung. Die Berliner wirkten zwar bemüht, waren jedoch nur selten über einen längeren Zeitraum wirklich bei der Sache. Zwischen den zahlreichen vergeblichen Versuche der Laporte-Schützlinge platzte das 3:1 der Gastgeber (27.). Micki DuPont traf nach Vorarbeit von Rankel und Aldridge.
Den kurzen Rückschlag verkrafteten die Panther sehr gut. Nur wenige Gästeteams können von sich behaupten im Wellblechpalast ein positives Schussverhältnis erzielt zu haben. Die Augsburger können das seit Sonntagabend für sich in Anspruch nehmen (34:19 Torschüsse) -und das sollte sich bald auszahlen. Schon in der 32. Spielminute gelang Goalgetter Delisle der 2:3-Anschlusstreffer
(Beardsmore/ Fortier), während Alex Barta wegen eines kleinen privaten Racheaktes auf der Strafbank brummte.
Im Schlussdrittel neigte sich die Waage dann in Richtung Augsburg - drei Minuten nach Wiederbeginn traf Carter im Powerplay zum 3:3-Ausgleich (Wren/ Miner).
Erneut war es dann Shawn Carter, dem nach Vorarbeit von Colin Beardsmore der Siegtreffer gelang (49.). Die Eisbären versuchten noch den Ausgleich zu erzielen, doch ihre Aktionen waren an diesem Abend nicht mit Glück gesegnet, und das hätte es gegen die Augsburger dringend gebraucht. Fünfzehn Sekunden vor Schluss nahm Pierre Pagé noch eine Auszeit und Goalie Oliver Jonas vom Eis, aber auch das führte nicht mehr zum gewünschten Erfolg. Durch zum Teil unnötige Strafen und die bereits erwähnten Halbherzigkeiten hatten sich die Berliner nach der Zweitore-Führung selbst um einen durchaus möglichen Erfolg gebracht. So sah es auch Pierre Pagé: „Vor allem von Spielern wie Busch, Corriveau, Fiedler, Baxmann und Bergen muss man mehr Produktivität erwarten können. Sie spielen, aber eben nicht so wie man es von ihnen verlangen kann. Bei knappen Führungen muss ich klug spielen und keine dummen Strafen nehmen, wie das vor dem Anschlusstreffer und Ausgleich war.“ Kollege Benoit Laporte bemerkte: „Ohne den Eisbären zu nahe treten zu wollen - ich hatte das Gefühl, dass meine Spieler heute etwas mehr gearbeitet haben“, und traf damit den Nagel doch ziemlich auf den Kopf. (mac/ ovk/ REK)