Eisbären unterliegen DEG – Trefilov in Play off-Form
Es war der Tag des Düsseldorfer Keepers: Andrej
Trefilov, der seiner Mannschaft mit starken Paraden zum 3:1-Auswärtssieg (0:0;
0:1; 1:2) beim Titelverteidiger verhalf, war der Garant für den Erfolg der
Rheinländer vor 4695 Zuschauern im ausverkauften Berliner Wellblechpalast.
DEG-Coach Don Jackson lobte nach dem Spiel: „Ich
habe heute bekommen, was ich auch im Play off brauche: Eine starke
Torhüerleistung!“ Gleich in der ersten Minute prüften die Eisbären-Stürmer Mark
Beaufait und Steve Walker den Russen, doch der blieb hier wie auch später noch
gegen Stefan Ustorf, Rob Leask, Christoph Gawlik und Patrick Jarrett Sieger,
auch wenn er zwischenzeitlich sichtbar nach Luft rang. Die Angriffsbemühungen
der Gäste hielten sich im ersten Abschnitt in überschaubarem Rahmen. Die beste
Gelegenheit für die DEG hatte Patrick Reimer als er den Puck in der 16. Minute
über das wieder von Tomas Pöpperle gehütete Eisbärengehäuse platzierte.
Mit dem zweiten Drittel war EHC-Coach Pierre Pagé
überhaupt nicht zufrieden: „Zwölf Mal verloren wir hier den Puck an den Gegner.
Im Play off können wir uns so etwas nicht leisten und müssen anders spielen“.
Während Pagés Team das Tempo spürbar drosselte, legte Jacksons sich um so mehr
ins Zeug, weshalb der zuvor noch unterbeschäftigte EHC-Goalie nun deutlich mehr
zu tun bekam. In der 33. Spielminute schlug der Puck dann zur knappen Gästeführung im Kasten der Berliner ein.
Routinier Tommy Jakobsen hatte abgezogen und Pöpperle sah den Puck einfach zu
spät – 0:1.
So richtig aufgewacht waren die Gastgeber erst
wieder zehn Minuten vor Ende der Partie. Dann nahm der Titelverteidiger wie
schon im Anfangsdrittel das Düsseldorfer Tor unter Dauerbeschuss. Allerdings
haperte es auch hier an der Chancenverwertung der Hauptstädter. Die
Entscheidung leitete ein Fehler in der Eisbären-Defensive ein, als im eigenen
Drittel der Puck erneut vertendelt wurde. So nutzte Klaus Kathan die
Chance und erhöhte zum 2:0 für die Metro Stars (56.Spielminute). Daraufhin
griff Pagé in seine Taktiktrickkiste und nahm bereits knapp drei Minuten vor
Spielende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das
„Hallo! Wach!“-Signal an seine Mannschaft führte zum 1:2-Anschlusstreffer durch
Micki DuPont. Die Wiederholung dieses Kniffs ging wenig später jedoch gründlich
daneben, denn Craig Johnson traf 51 Sekunden vor Spielende ins leere Tor und
zum 3:1 Endstand für die DEG.
Am „Platz an der Sonne“ nach 52 Spielen der
Punkterunde vermochte die Niederlage der Eisbären jedoch nicht mehr zu rütteln,
uneinholbar war der Abstand für Verfolger Ingolstadt. Als Indiz, dass man beim
Titelträger für die Play off nichts dem Zufall überlassen will, zeugt die
Verpflichtung des Sportpsychologen Paul Henry. Der Nordamerikaner arbeitete in
der Vergangenheit bereits mit den NHL-Klubs Winnipeg Jets, den New York Rangers
sowie für Team Canada. EHC-Coach Pagé weiß um die Stärken seines Teams: „Wir
konnten noch einiges probieren, zum Beispiel Richard Mueller und Jonathan Lehun
als Verteidiger agieren zu lassen. Wir haben eine gute Tiefe im Kader, das ist
sehr wichtig!“ Mit ziemlicher Sicherheit wird der wegen Leistenproblemen
zuletzt aussetztende Derrick Walser für die Play off-Serie gegen Krefeld wieder
zur Verfügung stehen.
Don Jackson hingegen kann nicht auf einen
vergleichbar großen Kader zurückgreifen, ist für die Play off aber nicht
weniger optimistisch: „Ich werde keine Vorhersagen treffen. Aber wie meine
Mannschaft während der Saison schwierige Situationen gemeistert hat, macht mich
stolz und zuversichtlich. Wir haben ein paar kleine Spieler und eine Hand voll
große; das ist was wir haben und müssen das Beste daraus machen. Dass wir in
der Punkterunde gegen Hamburg mehr Spiele verloren als gewonnen haben spielt jetzt
keine Rolle mehr. In den Play off kann jeder gegen jeden gewinnen oder
verlieren.“ (mac/ ovk)
EHC Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 1:3 (0:0;
0:1; 1:2)
Tore:
0:1 (32:15) Jakobsen – P.Ferraro/ Brännström
0:2 (55:46) Kathan – Kreutzer/ Vikingstad
1:2 (57:42) DuPont – Ustorf/ Felski PP
1:3 (59:09) Johnson – Kreutzer
Strafen: 16/ 16
Schiedsrichter: Oswald
Zuschauer: 4695 (ausverkauft)