Eisbären stoppen Tabellenführer Mannheim
Die für dieses Spiel absolut würdige Kulisse von 14.300 Zuschauern bedeuten zudem Heimspiel-Zuschauerrekord für die Eisbären. Möglich wurde dieser durch die kleinere NHL-Spielfläche, wegen der in der o2 World 100 Plätze mehr installiert werden konnten.
Es war letztlich das erhoffte intensive und spannende Spiel zwischen den DEL-Top-Teams aus Berlin und Mannheim. Gewiss mit dafür verantwortlich die ungewohnten Ausmaße der Eisfläche nach NHL-Norm. Die Eisbären, welche ohne Nationalverteidiger Frank Hördler (Schulterverletzung) auskommen mussten, betrieben einen hohen läuferischen Aufwand, investierten viel in ihr Offensivspiel, während die Adler geduldig auf ihre Möglichkeiten warteten. In Führung gingen insofern nicht sonderlich überraschend die Hausherren. Im Powerplay erzielte Barry Tallackson (7. Spielminute) aus Nahdistanz das 1:0. Einen von Adler-Keeper Freddy Braithwaite abgeprallten Puck schlug der US-Amerikaner reaktionsschnell volley in die Maschen. Die Adler waren bei einem ihrer schnellen Gegenstöße erfolgreich: Marcus Kink (14.) traf per präzisem Handgelenkschuss zum Ausgleich. Ehe Kinks Geschoss auf der Anzeigetafel vermerkt wurde, bemühte Hauptschiedsrichter Brill vorsichtshalber noch den Videobeweis.
Nach der Drittelpause waren die Eisbären zunächst noch das Team mit den größeren Spielanteilen. In einem weiterem Powerplay stellte Nick Angell (25.) mit einem etwas verunglückten Schlagschuss die erneute Berliner Führung her. Die Adler ließen sich davon natürlich nicht schocken, behielten den Kopf oben und wurden mit dem 2:2 (28.) durch Adam Mitchell belohnt. Nun gaben sie auch zunehmend ihr etwas zurückhaltenderes Spiel auf, kreuzten immer öfter vor Eisbären-Torsteher Rob Zepp auf und banden ihrerseits die Eisbären öfter in deren Verteidigungsdrittel.
Aufregung kam im Schlussabschnitt nach einem Check gegen Mannheims Matthias Plachta auf, für den von den Eisbären der junge Thomas Supis mit einer Spieldauerstrafe belegt wurde. Der war aber wohl nicht der Verursacher der Aktion. Die Strafe hätte eher seinem Kollegen André Rankel gelten müssen. Die Adler bestahlen sich zum einen durch eine eigene Strafe selbst um den fünfminütigen Überzahlvorteil, zum anderen agierten die Hauptstädter wie schon zuvor ziemlich clever mit einem Mann weniger auf dem Eis. Danach ging es munter auf und ab, beide Teams suchten mit Macht nach der Entscheidung. Die fiel allerdings erst im Penaltyschießen: Tyson Mulock schien beim entscheidenden Versuch der Puck schon versprungen zu sein, behielt ihn aber doch unter Kontrolle und konnte Freddy Brathwaite „auswackeln“. Der Jubel in der o2 World war Ohren betäubend – die Eisbären hatten den Lauf der Adler Mannheim erfolgreich gestoppt.
Eisbären Berlin – Adler Mannheim 2:2 (1:1; 1:1; 0:0; 0:0; 1:0)
Tore: 1:0 (06:20) Tallackson – Olver/Busch PP1; 1:1 (13:05) Kink-Goc; 2:1 (24:38) Angell – Ustorf/Rankel PP1; 2:2 (27:50) Mitchell – Magowan/Arendt; 3:2 (Penalty) Mulock, T.
Schiedsrichter: Brill – Ponomarjow/Schulz
Strafen: 13+Spieldauer (Supis)/14+10 (Kink)
Zuschauer: 14.300 (ausverkauft)
Stimmen zum Spiel:
Harold Kreis (Adler Mannheim):
Vom ersten Moment des Spiels an war zu spüren, dass heute hier auf dem kleinen NHL-Eis viel los sein würde. Es war ein sehr intensives Spiel. Gerade die Zweikämpfe und das Spiel an der Bande wurden durch die kleinere Spielfläche beeinflusst. Berlin war heute sehr aggressiv in Über- und Unterzahl, das haben sie sehr gut gemacht. Wir haben nur selten unsere Aufstellung im Powerplay gefunden, das war teilweise frustrierend. Aber meine Jungs haben den Kopf oben behalten und bei 5 gegen 5 ihre Tore gemacht. Beide Mannschaften haben heute ein sehr hochwertiges Spiel abgeliefert. Glückwunsch an Don und seine Mannschaft zum Sieg.
Don Jackson (Eisbären Berlin):
Mannheim ist eine gefährliche Mannschaft. Es war ein sehr schnelles Spiel. Beide Torhüter haben sehr gut gehalten. Wir waren sehr gut bei den Special Teams. Ich bin stolz auf meine Jungs, dass wir gegen Mannheim im Powerplay zweimal getroffen, aber in Unterzahl kein Gegentor kassiert haben.
Tyson Mulock (Eisbären Berlin - Sieg-Torschütze) verschmitzt lachend zu seinem etwas verunglückt ausschauenden Penalty:
Nein, nein! Freddy ist ein sehr erfahrener Torhüter. Ich wusste, dass ich mir da etwas Besonderes einfallen lassen musste.