Eisbären stoppen mühsam NegativserieBerlin – Augsburg 3:2
Jamie Arniel (links) besorgte den Siegtreffer gegen die Panther. (Foto: jay)Vier Niederlagen in Folge. Für solch Durststrecken finden sich in den Annalen der zurückliegenden Jahre der Eisbären nicht viele Beispiele. Eisbären-Chefcoach Don Jackson: „Letzte Saison haben wir mal drei Spiele hintereinander verloren, jetzt während meiner Zeit hier erstmals vier. Jede dieser Niederlagen ist schlimm. Wir haben uns sehr gut vorbereitet für heute und gegen einen starken Gegner gewonnen. Wir haben Geduld gezeigt und defensiv gut gespielt, haben gerade in der Schlussphase einen guten Job gemacht. Von daher bin ich glücklich heute.“ Demonstrativ gelassen zeigten sich die Eisbären vor diesem Wochenende mit zwei wichtigen Heimspielen: „Wir wissen, woran es liegt, dass es derzeit nicht rund läuft und werden konzentriert daran arbeiten, die Fehler schnell abzustellen“, hieß der von allen Seiten zu vernehmende Tenor. Die zuvor zur Schau gestellte Gelassenheit konnte im Spiel gegen die Panther indessen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Druck doch schwer auf den Spielern lastet.
Zwar sichtlich motiviert, wahrscheinlich schon ein bisschen zu sehr, gingen die Berliner zu Werke, vieles jedoch blieb Stückwerk und die Präzision lange auf der Strecke. So passte es ins Bild der letzten Wochen, dass die Gäste zu Beginn des Mittelabschnitts in Führung gingen. Sergio Somma (21. Spielminute) traf im Nachsetzen. In einer Überzahlsituation drückte Florian Busch (35.) die Scheibe zum Ausgleich über die Torlinie. Nach Vorarbeit von Kapitän André Rankel sorgte Mads Christensen kurz vor der zweiten Pausensirene sogar für die Berliner Führung. Im Schlussdrittel hatte mit Jamie Arniel ein Eisbär seinen Auftritt, dem in der Hauptstadt die Kritik recht heftig entgegen schlug. Ausgerechnet der 23-jährige, meist unauffällig agierende Kanadier zog kurzentschlossen von der blauen Linie ab und traf zum 3:1 (46.) für die Eisbären. Der Sieg-Torschütze nach dem Spiel: „Es fühlt sich sehr gut an, so eine Niederlagenserie zu beenden. Wir hatten zwar von Beginn an unsere Chancen, erzielten zunächst aber keinen Ertrag. Die Tore von Buschi und Mads waren der Wendepunkt und das Momentum auf unserer Seite. Bei meinem Tor sah ich, dass ich in guter Position war, habe abgezogen und getroffen.“
Die Panther mochten sich verständlicherweise noch nicht geschlagen geben, kamen erneut durch Sergio Somma (58.) zum Anschluss und drückten danach auf den Ausgleich. „Das letzte Drittel war unser bestes“, zog Gäste-Coach Larry Mitchell sein Resümee, „verloren haben wir das Spiel im Mittelabschnitt, als wir den Eisbären vier Mal die Möglichkeit gaben, in Überzahl zu spielen. Im Schlussdrittel haben wir Moral gezeigt, mussten aber den Arniel-Treffer hinnehmen. Wir hatten gehofft, den Schwung aus Hannover mitzunehmen, leider hat es nicht gereicht.“ Die Eisbären durften sich daher über den ersten „Dreier“ im neuen Jahr freuen.
Vielleicht schon bald auch über einen Neuzugang: Statt des allgemein erwarteten Verteidigers wird in der Hauptstadt der Name des 28-jährigen kanadisch-britischen Centers Corey Locke heiß gehandelt, dessen Vertrag bei TPS Turku jüngst aufgelöst wurde. Eine Bestätigung des Transfers war den Eisbären-Offiziellen am Freitagabend aber nicht zu entlocken.
Tore: 0:1 (21.) Somma – Thang; 1:1 (35.) Busch – Hördler/Olver PP; 2:1 (39.) Christensen – Rankel/Mulock, TJ; 3:1 (46.) Arniel – Katic; 3:2 (58.) Somma - Thang
Schiedsrichter: Bauer/Fischer
Strafen: 4/12
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)