Eisbären siegen nach Penaltyschiessen

Am
Ende reichte es nicht ganz für die Hannover Scorpions. Im Duell der
ersatzgeschwächten Mannschaften unterlagen die Niedersachsen den Eisbären aus
Berlin nach einem Zwei-Tore-Rückstand erst im Penaltyschiessen.
Beiden
Mannschaften merkte man das Fehlen einiger Spieler deutlich an. Fehlten bei den
gastgebenden Scorpions vier Spieler, so mussten die Gäste aus Berlin auf ganze
sechs Akteure verzichten. Ein Fakt, der dem Spiel in der Anfangsphase nicht
zuträglich war. Wenige Kombinationen auf beiden Seiten, diverse Fehlpässe
prägen den Beginn in einer Partie, das erst in der zweiten Hälfte des ersten
Drittels an Fahrt aufnahm. Die erste Strafzeit für Hannover´s Wolf sorgte für
eine kurze Druckphase der Eisbären, die sich gut organisierten Scorpions
gegenüber sahen, die in der 13. Minute durch Mitchell zur ersten richtigen
Gelegenheit kamen, und in der 15. Minute Pech hatten. Boos traf zunächst nur
den Außenpfosten, und Roach rettete nur Sekunden später auf der Torlinie. Kurz
vor der ersten Sirene hatte Friesen die ganz große Chance zur Gästeführung, als
er Scorpions-Keeper Scott bereits ausgespielt hatte, und ihn im Abschluss
anschoss.
Nach
torlosem ersten Durchgang lief es für beide Mannschaften im Mittelabschnitt
flüssiger, was gerade den Eisbären zugutekam. Fast folgerichtig nutzte der
Titelverteidiger ein Überzahlspiel, als Pederson (25.) den bereits am Boden
liegenden Scott zur Führung überwinden konnte. Dzieduszycki hatte drei Minuten
später mit einem satten Schuss den Ausgleich auf dem Schläger, doch Nastiuk im
Berliner Kasten hielt sicher. Als die Hauptstädter zwei Unterzahlsituationen in
Folge überstanden hatten, folgte in der 33. Minute das 2:0. Pohl behauptete gut
den Puck, und mit einem Schuss in das untere Eck besorgte Baxmann den zweiten
Treffer. Noch vor der Pause schafften die Hausherren den Anschlusstreffer.
Cottreau setzte sich wunderschön an der Bande durch, den anschließenden Pass
leitete Hlinka zum freistehenden Wolf weiter, der keine Mühe den Puck im leeren
Gehäuse unterzubringen.
Zum
offenen Schlagabtausch mutierte das letzte Drittel. Erst scheiterte
Ex-Preussen-Spieler Krüger an Nastiuk, um nur Sekunden später mit ansehen zu
müssen, wie Ustorf mustergültig Friesen bediente, der im abschließenden Break
humorlos zum 3:1 aus Sicht seiner Eisbären vollendete. Wer dachte dass die
Partie nun entschieden war, der täuschte sich. Nur 30 Sekunden später überwand
Mitchell Nastiuk mit einem Schuss durch die Schoner zum 2:3. Die Zachlinge nun
endgültig mit Oberwasser. Mitchell (48.) scheiterte zweimal in Folge, wie auch
S. Goc drei Minuten später mit einem Bauerntrick. Reagierte Berlins Neuzugang
Nastiuk bei diesen Aktionen glänzend, so sah der Kanadier mit ukrainischer
Abstammung in der 52. Minute erneut unglücklich aus. Erneut rutschte dem Keeper
ein Puck durch die Schoner, diesmal hieß Dolak der Absender. In der Folgezeit
versuchten die Berliner alles, doch es blieb nach Ablauf der 60 Minuten beim
3:3 Unentschieden.
In
der Verlängerung hatten die Scorpions die größeren Spielanteile, auch
angetrieben von der Kulisse, doch weder sie noch die ihr Kontrahent schafften
in den fünf Minuten die Entscheidung. Die brachte das Penaltyschiessen als
Pederson für sein Team traf, und auf Seiten der Gastgeber Mitchell, Dzieduszycki
und Boos an Nastiuk, bzw. am Pfosten scheiterten.
Stimmen: Hans Zach
(Hannover): „Es war ein sehr gutes Spiel zweier Mannschaften, denen viele gute
Spieler gefehlt haben. Dazu war es ein schnelles und faires Spiel. Wir hatten
zum Schluss viel Kampfgeist und Power in der Overtime.“
Don
Jackson (Berlin): „Ich bin stolz auf die Jungs und über die zwei Punkte gegen
gefährliche Hannoveraner. Auch bin ich stolz auf die dritte Reihe um Pohl und
Baxmann.“
Statistik: 0:1 (24:16)
Pederson (Hahn, Busch) 5-4; 0:2 (32:30) Baxmann (Pohl, Hahn); 1:2 (37:03) Wolf
(Hlinka, Cottreau); 1:3 (43:31) Friesen (Walser, Ustorf); 2:3 (44:01) Mitchell
(S. Goc, Mondt); 3:3 (51:31) Dolak (Kathan, Mondt); 3:4 (65:00) Pederson (GWS)
Strafminuten:
Hannover 4 – Berlin 8
Schiedsrichter:
Piechaczek (Finning)
Zuschauer:
4209
Jens
Wilke