Eisbären: Scorpions aus dem Wellblechpalast gekehrt - Finale erreicht
Durch den 5:3 Sieg über die Hannover Scorpions steht der EHC
Eisbären nach 1998, sowie den Jahren 2004 und 2005 zum insgesamt vierten Mal in
seiner Klubgeschichte im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Mit 3:0 wurden
die Scorpions aus den Play-off gekehrt! "Sweep", wie man im Eishockey dazu sagt. Nach
dem „Halbfinale ist schön!“-Lied, wird nun „Finale oho…“ der neue Gassenhauer
im Berliner Eishockeystadtteil Hohenschönhausen!
Einfach war der Weg im Halbfinale für die Berliner
allerdings nicht, wie Chefcoach Pagé nach dem Match resümierte: „Hannover war
als Halbfinalgegner eine gute Mannschaft. Wir mussten uns enorm steigern um sie
zu bezwingen!“.
Anscheinend war es dann aber doch der Kräfteverschleiß, der
den Niedersachsen das bestehen gegen die Eisbären schwerer machte. Jedenfalls
schien es Eisbären-Kapitän Steve Walker so gesehen zu haben: „Sie sahen immer
müder aus, und wir waren frischer. Dadurch das wir mit vier Reihen spielten,
und diese auch noch produktiv waren, hatten wir in dem Bereich Fitness unsere
Vorteile!“.Auch der Wille und der Charakter der Berliner war sicher
ausschlaggebend, denn schon zum Beginn der
heutigen Partie merkte man den Eisbären an, dass sie die Entscheidung suchten.
Bis aber der Puck im Netz der Scorpions
zappelte, dauerte es immerhin 19 Minuten –erst dann erlöste Denis Pederson die
Berliner und klinkte zum 1:0 unter der Latte ein. Zuvor vergaben die Eisbären
aber große Möglichkeiten, vor allem als sie im Powerplay öfter gefährlich vor
Scorpions-Schlussmann Trevor Kidd auftauchten.
Im Mittelabschnitt wurden von den Gastgebern die
Möglichkeiten auch ins Zählbare umgemünzt. Mit zwei Toren, innerhalb der ersten
fünf Minuten im zweiten Drittel, stellten die Mannen um Chefcoach Pierre Pagé nun
endgültig die Weichen für den Einzug ins Finale. Erst erhöhte Marc Beaufait in
der 23. Spielminute auf 2:0, kurz darauf lenkte Stefan Ustorf den Puck zum
dritten Tor in die Maschen von Trevor Kidd. Kurz vor Ende erhöhte Walser
in Überzahl (Guolla erhielt vom
Hauptschiedsrichter Reichert zuvor eine Spieldauerstrafe wegen eines
Stockstichs) auf 4:0. Demoralisierend für die Scorpions, wie es auch Chefcoach
Kevin Gaudet sah: „Das 1:0 tat schon sehr weh, aber nach dem 2:0 und dem 3:0
war es noch schwerer zurück zu kommen, vor allem in Berlin.“.
Kalt erwischt wurden die Eisbären und deren Goalie Tomás
Pöpperle bereits nach sieben Sekunden des letzten Drittels, als Mike Green in
Unterzahl den Spielstand auf 4:1 verkürzte. Aber nur kurzzeitig, denn Denis
Pederson konnte nur 49 Sekunden später den alten Abstand wieder herstellen.
Spätestens ab jetzt verwandelte sich der bis auf den letzten Platz gefüllte
Wellblechpalast in einen Party-Tempel. Dem tat auch das zweite Tor der
Scorpions durch Marty Murray, knapp acht Minuten vor Spielende und das dritte
Tor von Patrick Köppchen keinen Abbruch mehr. Das die Scorpions noch einmal
dicht herankamen, war bedingt durch die steten Einsätze vor allem der jungen
Spieler. Pierre Pagé dazu:„Die vierte Reihe hat nicht so oft gespielt, und
somit keinen Rhythmus gehabt. Ich habe sie trotzdem gebracht. Somit waren die
Tore auch mit mein Verschulden.“.
Für den Titelverteidiger bleibt nun etwas Zeit sich zu
regenerieren und um im Training noch etwas an den technischen Feinheiten zu
schleifen. Egal ob nun die Kölner Haie oder die Düsseldorf EG - Metro Stars als Endspielgegner, die Eisbären wollen
auch im Finale ihre Titelambitionen unterstreichen, um nicht zuletzt die
Meisterschaft zu verteidigen.
Oliver Koch / Matthias Eckart
Eisbären Berlin – Hannover Scorpions 5:3 (1:0,3:0,1:3)
Tore:
1:0 Pederson 19:02 (Fairchild,Ustorf)
2:0 Beaufait 22:58 (Leask)
3:0 Ustorf 24:13 (/) PP
4:0 Walser 39:11 (DuPont) 5-3
4:1 Green 40:07 (/) SH
5:1 Pederson 40:56 (Ustorf, DuPont) PP
5:2 Murray 52:20 (Heins, Röthke)
5:3 Köppchen 58:17 (Pyka) 6-5
Schiedsrichter: Martin Reichert
Strafminuten:
Berlin – 16 (2,10,4)
Hannover – 31 (6,17,8) + Disziplinarstrafe (Warriner) + je
Spieldauerdisziplinarstrafe (Guolla, Goc)
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