Eisbären schicken Pinguine in den Urlaub
Es langte am Ende dann doch nicht zur großen Überraschung,
die sich nach Spiel 1 der Viertelfinalserie zwischen den Krefeld Pinguinen und
den Berliner Eisbären anzukündigen schien: Der Titelverteidiger entschied am
Donnerstagabend vor 4500 Zuschauern im Wellblechpalast sowohl Spiel 5 als auch
die Serie mit 4:1 für sich und zog somit nach den Kölner Haien als zweites Team
ins Halbfinale der DEL-Play off ein.
Gäste-Coach Teal Fowler war zwar enttäuscht, lobte jedoch
seine Mannschaft für ihr couragiertes Auftreten: „Es war eine große Aufgabe für
mein Team gegen die Eisbären zu spielen, alle können stolz auf sich sein und
ich bin stolz auf meine Spieler! Wir haben in der gesamten Serie gut gekämpft und
mehr als nur dagegen gehalten, am Ende fehlte uns vielleicht auch ein bißchen
das Glück, die Serie noch enger zu gestalten“. Allerdings hatten die bis dahin
wirklich tapfer kämpfenden Pinguine, die verletzungsbedingt auf Ivo Jan und
Rainer Köttsdorfer verzichten mussten, der Mut schon vor dem fünften
Aufeinandertreffen verlassen, denn am Donnerstag ließen sie von Beginn an den
Biss vermissen, der sie in den vorangegangenen Spielen auszeichnete. Die
Eisbären dagegen schienen die richtigen Schlussfolgerungen gezogen zu haben, da
sie, wie auch Goalie Tomas Pöpperle zufrieden anmerkte, „endlich auch mal
defensiv gut gespielt haben“. So gestaltete sich der erste Spielabschnitt nicht
nur ziemlich ereignis-, sondern auch torlos.
Mitte des zweiten Drittels ergab sich für die Gäste in
Überzahl die Chance, das Spiel in ihre Richtung zu drehen, doch auch hier
brachten sie nichts Zählbares zu Stande. Anders die Hausherren kurz darauf als
Daniel Kunce für Krefeld auf dem Sünderbänkchen schmorte: EHC-Defender Micki Dupont
netzte zur umjubelten Berliner Führung ein – 1:0 (36.). Nun nahm aus Krefelder
Sicht das Unheil seinen Lauf, da Deron Quint nach 37 Spielminuten auf 2:0
erhöhte. Jedoch war noch immer Vorsicht geboten, da sich Zweitore-Führungen
schon öfter in der Serie nur als vermeintlich sicheres Polster erwiesen.
Ein Break durch Krefelds Verteidiger Andrew Hedlund machte
das nochmals deutlich, Pöpperle im Eisbären-Gehäuse bewies jedoch erneut seine
Klasse bei 1 gegen1-Situationen.
Spätestens in der 49. Spielminute waren Spiel und Serie dann
doch zugunsten des Favoriten aus der Hauptstadt entschieden: Stefan Ustorf
schickte Eisbären-Kapitän Steve Walker auf die Reise und der versenkte den Puck
sicher hinter Robert Müller zum 3:0. Etwas Hoffnung schöpften die Pinguine noch
einmal in der 52. Spielminute nachdem Dave Tomlinson bei Krefelder Überzahl auf
3:1 verkürzen konnte. Wie sich herausstellen sollte, war das allerdings nur der
Ehrentreffer, mit dem sich Krefeld in den Urlaub verabschiedete. Deron Quint
band den Sack dann per Empty Net-Treffer zum 4:1 (59.) endgültig zu. Teal
Fowler räumte nach dem Spiel ein, „dass heute Kampfgeist alleine nicht reichte,
um hier ein weiteres Mal zu gewinnen. Zwar war es ein enges und kompaktes
Spiel, Berlin war aber einfach zu konzentriert und machte kaum noch Fehler.
Entscheidend war sicher auch, dass es sogar die jungen Spieler der Eisbären
schafften, unsere besten Spieler unter Druck zu setzen.“
Eisbär Florian Busch mochte nach dem Weiterkommen keinen
Lieblingsgegner benennen: „Bei der Frage muss ich passen. Von der Entfernung
her wäre sicher Hamburg das Beste. Aber wenn es die Haie werden, müssen wir uns
auch vor denen nicht verstecken.“
Pierre Pagé hob noch einmal hervor, dass die Teams in diesem
Jahr noch enger als im vorigen Jahren beieinander liegen und sich seine
Mannschaft wird weiter steigern müssen, wenn man an den Vorjahreserfolg
anknüpfen will: „Wir haben bis jetzt noch nicht unser bestes Hockey gespielt,
Krefeld hat uns viel abverlangt. In den nächsten Tagen müssen wir das richtige
Maß zwischen Regeneration und Training finden. Am Freitag ist aber erstmal
frei.“
(Matthias Eckart / Oliver Koch)
Foto by City-Press: Die Matchwinner des Abends - (v.l..)
Deron Quint (2 Tore, 1 Assist), Micki DuPont (1 Tor, 1 Assist) und Stefan
Ustorf ( 3 Assist).
EHC Eisbären – Krefeld Pinguine 4:1 (0:0; 2:0; 2:1)
Tore:
1:0 (35:40) DuPont – Quint/ Ustorf – PP1
2:0 (37:00) Quint – Hördler/ Ustorf
3:0 (48:32) Walker – Ustorf/ DuPont – PP1
3:1 (51:50) Tomlinson – Herperger/ Guillet – PP1
4:1 (58:22) Quint – Beaufait/ Jarrett – ENG
Schiedsrichter: Deubert
Strafen: 14/ 12
Zuschauer: 4500
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