Eisbären: Personalkarussell in voller Fahrt
Die letzte Flasche Champagner ist geleert, das letzte
„Meister-Bier“ getrunken, der letzte Glückwunsch entgegen genommen, von nun an
heißt es Personalfragen zu klären. Und bestätigen sich nur einige der zahlreich
kursierenden Gerüchte, droht den Eisbären ein qualitativ immenser Aderlass.
Dass Goalie und Publikumsliebling Tomás Pöpperle den Meister
nach der Saison in Richtung Columbus (NHL) verlassen würde war seit längerem
klar, doch droht nun akute Gefahr, dass dem jungen Tschechen bald noch weitere
Leistungsträger folgen könnten. Am wahrscheinlichsten gelten nach wie vor die
Abgänge von Playoff-MVP Derrick Walser sowie Stürmer Denis Pederson. Und auch
Micki DuPont wird ein Wechsel in die NHL nachgesagt. Samt und sonders Spieler
also, deren Anteile am Gewinn der beiden Meistertitel riesig sind. Sie adäquat
zu ersetzen, dürfte selbst für das Duo Lee und Pagé eine kaum lösbare Aufgabe
darstellen. Ausgang offen.
Gewiss auf Abschied stehen die Signale dagegen bei Drake
Berehowsky. Der 34-jährige Defender war zwar ein nicht unwichtiger Baustein des
diesjährigen Meisterteams, gehörte jedoch von Anfang an nicht zu jener
Kategorie Spieler, die „Jugendfanatiker“ Pagé bevorzugt. Der kanadische
Verteidiger wird mit Eliteserien-Aufsteiger Skellefteå AIK (SWE) in Verbindung
gebracht, für den Berehowsky bereits während des NHL-Lockouts einige Spiele
absolvierte.
Eine besonders bittere Pille hätten die Eisbärenfans zu
schlucken, sollte sich der Abgang von Stürmer Mark Beaufait bestätigen. Zwar
besitzen die Eisbären eine klubseitige Option, doch verlautete außer Gerüchten
bisher nichts, was definitiv auf einen Verbleib des bald 36-jährigen
Amerikaners hindeutet.
Bye bye!, heißt es wohl auch für Verteidiger Rob Leask, dem
Kontakte nach Hamburg sowie Hannover
zugeschrieben werden. Zehn Jahre hätte Leasker dann das Trikot mit dem Eisbären
auf der Brust getragen, in denen er viele Kollegen hat kommen und gehen sehen
und allerlei „up und down“ erleben musste. Mit ihm verließe der letzte Profi
den Wellblechpalast, die nach dem Bosman-Urteil von Ex-Coach Andy Murray an die
Spree gelotst wurden und die erste Hochzeit der Eisbären zum Ende der Neunziger
begründeten.
Dass der „Jugendstil“ auch in Zukunft charakteristisch für
die Eisbären bleiben wird, dafür steht die ebenfalls noch nicht offiziell
bestätigte Verpflichtung des 18-jährigen Weißwasseraners Elia Ostwald. Hinter
dem Sturmtalent der Lausitzer Füchse waren die Eisbären schon länger her. Nach drei Jahren intensiver Bemühungen um den
1,98 Meter großen und 101 Kilogramm schweren Bad Muskauer soll sich nun endlich
der gewünschte Transfererfolg eingestellt haben. Das Talent des
U18-Nationalspielers blieb auch den NHL-Scouts nicht verborgen, weshalb sich
der Name Ostwald im Ranking der europäischen Kandidaten für den diesjährigen
Entry Draft an 61. Stelle wiederfindet.
Ebenfalls noch unbestätigte Gerüchte besagen, dass Defender
Deron Quint für weitere zwei Jahre ein Eisbär bleibt. Das jedoch wäre alles
andere als überraschend, denn selten zuvor verstand es ein Spieler so schnell
und gut, sich in das Spielsystem der Eisbären einzufügen. Außerdem präsentierte
sich Quint in den Playoff als äußerst wertvoller Spieler, der auch noch
wichtige Tore erzielte.
Für Spannung in Sachen spielendes Personal ist bei den
Eisbären also wieder einmal gesorgt. Man darf gespannt sein, wie lange sich
Manager Lee diesmal Zeit läßt, einen konkurrenzfähigen Kader zu präsentieren.
Sich um die Eisbären zu sorgen, erscheint indes eher unnötig, betrachtet man
die nun so überaus erfolgreich zu Ende gegangene Saison. Zweifelsohne aber wird
man sich in der kommenden Spielzeit an etliche neue Gesichter gewöhnen müssen.
(mac/ ovk)
Foto by City-Press: Nächste Saison beide in der NHL? Denis Pederson und Derrick Walser
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