Eisbären: Mit Zoff zum Meistertitel?
Es ist kaum zu glauben, nach wie vor rumort es gewaltig
hinter den Kulissen des Eisbären - Wellblechpalastes. Das Team scheint dennoch
so entschlossen wie noch nie, sich auf dem Weg zum ersten Meistertitel durch
nichts und niemanden aufhalten zu lassen. Ist das das Rezept – das einen
Meister ausmacht? Vor der Presse
mosern auf dem Eis aus Trotz glänzen?
Den Anfang machte Florian Keller in der Serie gegen Augsburg bekannte er
unverholen, dass er kein Verhältnis zum Trainer habe und es gute Gründe gebe,
warum viele Spieler den Verein verlassen haben und verlassen wollen – Keller
wechselt nach Ingolstadt (hockeyweb.de berichtete). Auch
Sven
Felski spart nicht mit Kritik an Trainer Pierre Pagé und versteigt sich zu der
Aussage: "Wir machen sowieso was wir wollen“.
„Felle“ spielt derzeit nach einer tollen Saison die
besten Play-offs seiner Karriere. Heute dann das Interview von Marcel Stein in
der Berliner Morgenpost mit Torhüter Oliver Jonas, derzeit in bestechender
Form, in dem sich der Nationaltorhüter über seine Rolle in dieser Saison
beschwert. Zwischenzeitlich bekam der 25-jährige den angeschlagenen NHL-Star
Olaf Kölzig vor die Nase gesetzt. Jonas spricht von mangelndem Respekt und
unterstellt den Eisbärenverantwortlichen ein falsches Spiel – auch er spricht
von einem gestörten Verhältnis zu den Eisbärenverantwortlichen und das
es nach der Saison noch einiges zu bereden gäbe.
Wird Trainer Pierre Pagé auf die Mannschaft angesprochen wird er nicht müde,
immer wieder zu fordern, die Spieler doch selbst zu fragen. Was dabei
herauskommt wirkt bisweilen beängstigend. Sollte die seltsame Situation die
Spieler allerdings in der Tat endlich einmal zusammengeschweißt haben und am
Ende zum Meistertitel führen, kann es den Fans nur recht sein.
Das Verhalten Abseits des Eises von Florian Keller,
Sven
Felski und Oliver Jonas ist alles andere als meisterlich und in dieser Phase
unprofessionell. Dass die Eisbärenführung in dieser Phase in der Öffentlichkeit
dazu keine Stellung nimmt, spricht hingegen für ihre Professionalität, sofern
sie intern noch die Zügel in der Hand hat. Eine kuriose Situation – in der
die Eisbären derzeit erstaunlicher Weise überaus erfolgreich sind.
Dirk Makritzki