Eisbären mit unnötiger Niederlage gegen die Lions
Im
DEL-Spitzenspiel zwischen den Eisbären Berlin und den Frankfurt Lions behielten
die Gäste mit 4:5 (0:1; 2:1; 2:2; 0:1)) nach Verlängerung die Oberhand. Das hoch
spannende Match verfolgten 4695 Zuschauer im einmal mehr ausverkauften
Wellblechpalast.
Den
besseren Einstieg ins Spiel zwischen bisherigen Tabellenführer und Viertem
fanden die Gäste aus Mainhattan. In der 8. Spielminute erzielte Layne Ulmer in
Überzahl die Führung für die Lions. Ihr Coach Rich Chernomaz hatte
offensichtlich die Order ausgegeben, das schnelle Spiel der Berliner erst gar
nicht in Gang kommen zu lassen. Teilweise versuchten die mit vier Spielern im
gegnerischen Drittel das Aufbauspiel der Eisbären zu stören, häufig mit Erfolg.
Die Hausherren berannten dennoch ständig das von Ian Gordon sehr gut gehütete
Lions-Gehäuse. Mehr als ein Pfostentreffer von Sven Felski (13. Spielminue) wollte
zunächst aber nicht herausspringen. Gordon war meist auf dem Posten, hatte aber
auch oft das Glück, gerade wenn die Eisbären im Powerplay sein Tor belagerten.
Auch den
zweiten Abschnitt begannen die Lions erfolgreich. In Überzahl nagelte Jeff
Ulmer den Puck über den Umweg der Maske von Eisbären-Goalie Rob Zepp zur
2:0-Führung in die Maschen. Diesmal ließen die Eisbären die Antwort aber rasch
folgen. Als Jeff Heerema nur knapp zwei Minuten später auf dem Sünderbänkchen
schmorte, sorgte Tyson Mullock (23.) für den Anschluss der Hausherren. In der
Folge blieb das Team von Don Jackson weiter am Drücker und Lions-Keeper Gordon
rückte noch mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Beim umjubelten
Ausgleichstreffer durch Stefan Ustorf in der 28. Spielminute war er jedoch ohne
Abwehrchance. Danach kamen die Jackson-Schützlinge immer besser ins Spiel.
Nicht zuletzt, weil sich die Hessen zunehmend unsauberer Aktionen bedienten, um
sich gegen die Eisbären ihrer Haut zu erwehren. Vom eingangs erwähnten guten Plan
der Lions war zwischenzeitlich wenig zu erkennen.
Es blieb jedoch
dabei: die Anfangsminuten gehörten weiter den Gästen. Jay Henderson brachte
seine Farben drei Minuten nach Wiederbeginn mit 3:2 in Front. Hier offenbarten
sich einmal mehr die nur zu bekannten Abwehrschwächen der Eisbären.
Den Unmut
der Fans zog sich Hauptschiedsrichter Martin Reichert zu, als Lions Defender Michael
Bresagk Eisbären-Stürmer Alexander Weiß hart in Bande checkte. Weiß verschwand anschließend
sichtlich benommen in der Kabine. Er klagte hernach über Schwindelgefühle und
Kopfschmerzen. Zur genaueren Abklärung ging es ins Krankenhaus. Bresagk kam mit
einer kleinen Strafe glimpflich davon.
In der
51. Spielminute wich der Ärger auf den Rängen aber dem Torjubel über Sven
Felskis schönen Treffer zum 3:3-Ausgleich. Knapp zwei Minuten später gingen die
Eisbären sogar verdientermaßen erstmals in Führung: Aus unübersichtlicher
Situation fand der Puck von den Weg über die Torlinie, Tyson Mulock wurde als
Torschütze zum 4:3 benannt. Lange hielt
der Vorsprung der Eisbären aber nicht, denn Ilja Vorobjew glich für Frankfurt
zum 4:4 aus. Die Schlussminuten der regulären Spielzeit überstanden die Lions
mit gleich zwei Mann weniger schadlos. Den glücklichen Siegtreffer für die
Frankfurt Lions in der Overtime besorgte erneut Ilja Vorobjew. (mac/ovk)
Tore:
0:1 (8.) Ulmer, L. – Heerema/ Henderson PP
0:2 (21.)
Ulmer, J. – Armstrong/ Taylor PP
1:2 (23.)
Mulock – Ustorf/Smith PP
2:2 (28.)
Ustorf – Felski/ Mueller
2:3 (44.)
Henderson – Johnson/ Marshall
3:3 (51.)
Felski – Busch/ Smith PP
4:3 (53.) Mulock – Roach/ Quint PP
4:4 (54.) Vorobjew – Marshall/ Young SH
4:5 (64.) Vorobjew – Johnson
Strafminuten:
16/36
Foto by City-Press