Eisbären mit Overtime-Sieg über Scorpions

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Die Eisbärenfans lieferten vor Beginn der ersten

Halbfinalbegegnung das Motto für das, was Scorpions und Eisbären in den

nächsten Stunden auf dem Eis folgen ließen: „Jetzt lassen wir die Fetzen fliegen!“,

stand auf einem riesigen Transparent vor der Fankurve geschrieben, während die

Ränge des ausverkauften Wellblechpalastes in die Farben Blau-Weiß-Rot getaucht

wurden. Es brauchte letztlich die Overtime, um den Sieger dieses mitreißenden

Play off-Spiels zu ermitteln. Die Eisbären hatten nach 39 Sekunden der

Nachspielzeit das glücklichere Ende für sich und gewannen Spiel 1 des

Halbfinales dennoch nicht unverdient mit 4:3.

Die Gäste aus Hannover brachten erwartungsgemäß den Schwung

aus ihrer gegen Ingolstadt gewonnenen Viertelfinalserie mit in die Hauptstadt

und präsentierten sich zunächst alles andere als müde. Mit Bedacht, wie in

Spiel 5 gegen Krefeld, wollten die Berliner zu Werke gehen. Doch offensichtlich

war das Team von EHC-Chefcoach Pierre Pagé doch etwas überrascht, wie munter

die Leinestädter zu Gange waren. Noch mehr überrascht zeigte sich der

Titelverteidiger, als die Scorpions binnen dreißig Sekunden durch Marty Murray

und Patrick Augusta sogar zweimal zustachen. Schon nach 10 Spielminuten führten

die Niedersachsen mit 2:0! Das Viertelfinal-Drama der Auftaktniederlage gegen

Krefeld drohte sich für die Berliner eine Runde später zu wiederholen.

EHC-Verteidiger Frank Hördler gab nach dem Spiel zu: „Die Tore von Hannover

brachten uns ganz schön durcheinander. Sie spielten auf jeden Fall intensiver

als unser Viertelfinalgegner Krefeld.“ 

Sichtlich beeindruckt suchte der Titelverteidiger nun nach seiner Linie

und kam auch zu einigen Einschussgelegenheiten, doch fand der Puck erst in der

Schlussminute des Anfangsdrittels den Weg ins Gehäuse von Scorpions-Keeper

Trevor Kidd. Mark Beaufait glückte in Unterzahl, was den Eisbären im Powerplay

nicht gelang – 1:2 (20.)

Auch im zweiten Abschnitt agierten die Hausherren weiter zu

kompliziert vor des Gegners Tor und eröffneten Hannover zudem

Kontergelegenheiten. Es war dann aber eine Überzahlsituation, welche Robert

Hock in der 29. Spielminute nutzte, um den alten Zweitore-Abstand wieder

herzustellen. Angetrieben von den leidenschaftlichen Anfeuerungen ihrer Fans

kam dann aber doch deutlich mehr Zug ins Spiel der Hausherren. Entsprechend

enthusiastisch fiel der Torjubel des Berliner Anhangs aus, als Verteidiger

Deron Quint auf 2:3 verkürzte (36.). Mit diesem Zwischenstand ging es dann auch

in die Pause.

Mit Beginn des Schlussdrittels folgte, was Pierre Pagé nach

dem Spiel veranlasste, den Charakter seiner Mannschaft zu loben. Die Eisbären

suchten geduldig nach ihrer Ausgleichschance, ohne blind anzurennen. Und zehn

Minuten vor dem vermeintlichen Ende wendete Verteidiger Frank Hördler ein

weiteres Negativerlebnis aus Sicht der Berliner ab und netzte nach Vorarbeit

von Florian Busch und Deron Quint zum 3:3 ein. „Ich habe mir bei dem Schuss zum

Ausgleich nichts weiter gedacht. Ausser, dass ich ihn einfach raufhaue.“,

meinte der junge Eisbären-Verteidiger nach dem Match.

Zum Siegtreffer in der regulären Spielzeit langte es aber

nicht mehr, obwohl die Gäste nun doch stehend „KO.“ wirkten. Steve Walker

setzte mit seinem sechsten Play off-Treffer nach 39 Sekunden der Overtime den

Schlusspunkt unter eine Partie, die wohl auch den neutralsten Zuschauer

begeisterte.  „Mein Tor in der Overtime

war nicht besonders schön, aber das ist egal. Wir zeigten Charakter und kamen

nach den beiden Gegentreffern zurück ins Spiel. Ab dem zweiten Drittel sahen

die Scorpions auch etwas müde aus. Aber ich glaube nicht, dass das für Sonntag

noch eine Rolle spielen kann.“, analysierte der Eisbären-Kapitän danach

sichtlich erleichtert.

Hannovers Trainer Kevin Gaudet haderte mit dem Ausgang des

engen Spiels: „Ich hoffe, dass sich durch die Niederlage kein mentales Problem

für meine Mannschaft ergibt und wir am Sonntag unbelastet ins Spiel gehen

können. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles

gegeben. Berlin hatte am Ende einfach mehr Power.“
Pierre Pagé forderte für die Neuauflage am Sonntag: „Wir

müssen die Disziplin bewahren und die Kontrolle behalten. Vor allem aber müssen

wir im Powerplay den Preis bezahlen, auch wenn der teuer ist.“

 

Matthias Eckart/ Oliver Koch

 

EHC Eisbären Berlin – Hannover Scorpions 4:3 n.V. (1:2; 1:1;

2:1; 1:0)

Tore:
0:1 (08:58)

Murray – Tapper/ Guolla
0:2 (09:25)

Augusta – Köppchen/ Morczinietz
1:2 (19:36)

Beaufait – Felski/ DuPont – SH1
1:3 (28:29) Hock

– Morczinietz/ Augusta – PP1
2:3 (35:57) Quint

– Ustorf/ Walker
3:3 (50:00)

Hördler – Busch/ Quint
4:3 (60:39) Walker – Ustorf/ Pederson

Schiedsrichter: Deubert
Strafen: 14/ 16
Zuschauer: 4695 (ausverkauft)


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