Eisbären: Kein Tor und keine Punkte gegen Nürnberg
Auch im vierten Aufeinandertreffen in dieser Saison konnten die Berliner Eisbären wiederum nicht als Sieger gegen die Nürnberg Ice Tigers das Eis verlassen. Mit einer 0-3 Niederlage blieben die Hohenschönhausener auch erstmals vor 4200 Zuschauern im heimischen Wellblechpalast in der laufenden Periode torlos.
„Ich weiß wie Pierre sich fühlt“, sagte der Nürnberger Coach Greg Poss nach dem Spiel angesichts der Tatsache, dass seine Mannschaft am Sonntag mit einer 0-3 Niederlage an der Düsseldorfer Brehmstraße zum vierten Mal gegen die DEG Metro-Stars verlor.
Gerade deswegen schienen die Franken gut motiviert in das Spiel gegangen zu sein.
Das erste Drittel gestaltete sich für die Eisbären recht offensiv, vor allem weil die Nürnberger defensiv begannen. Sie ließen Berlin das Spiel machen, störten aber recht früh den Tordrang und ließen keine größeren Chancen zu. Kam es mal doch so weit, dass ein Eisbär gefährlich nah ans Tor kam, so fand er im gut aufgelegten Goalie Chabot seinen Meister.
Ab dem zweiten Drittel merkten die Spieler von der Noris, dass doch in Berlin einiges möglich zu sein schien. Nicht alleine die teilweise ungenügende Ausnutzung der Torchancen, vor allem in Überzahl, der Hohenschönhausener schien eine weitere Motivation darzustellen.
Indiz dafür war die Überzahlsituation in der 32. Spielminute. Nachdem Walker vor dem freien Tor den Puck nicht kontrollieren konnte, und sogar im selben Spielzug Beaufait und Roberts aussichtsreich vergaben, nutzte nach dieser Chance der Nürnberger Topscorer Marian Cisar einen Abspielfehler der Eisbären zum kontern und ließ in Unterzahl seine Teamkollegen und die gut 20 angereisten Fans zum ersten Mal jubeln. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Spiel ausgeglichener, zumal spielerisch gesehen bei den Eisbären anscheinend die Fäden nicht mehr so zusammenliefen, wie man es in der letzten Zeit gewohnt war.
Selbiges bekamen die Zuschauer im letzten Drittel geboten. Hinzu kam noch eine unnötige Strafe von Kelly Fairchild. Dieser gab sich nach einer kleinen Strafe wegen Halten eher ungehalten und kassierte vom Unparteiischen Chvatal noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Dies wollte der Eisbären Topscorer anscheinend nicht auf sich sitzen lassen und protestierte weiter heftigst. Auch diesmal ließ sich der Schiedsrichter nicht lange bitten und verhängte eine weitere Disziplinarstrafe gegen Fairchild, welcher letztendlich das Eis verlassen musste. Mit ihm ging ebenfalls Denis Pederson in die Kabine. Er fügte sich im vorhergehenden Spielgeschehen eine Adduktorenzerrung zu. Zu allem Unglück kassierten die Berliner kurz danach das vorentscheidende 0-2 durch Greg Leeb. Eisbären Coach Pagé versuchte noch einmal alle Register zu ziehen und nahm knapp drei Minuten vor Spielende seinen Goalie Parent zu Gunsten eines sechsten Feldspielers hinaus. Aber auch hier kamen die Hohenschönhausener nicht zu ihrem Erfolg. Ganz im Gegenteil: Setzte im Gegenzug der Nürnberger Lasse Kopitz den Puck noch gegen den Pfosten, so nutzte Thomas Greilinger die Gelegenheit ins leere Tor zu treffen und den 0-3 Endstand herzustellen.
Auf der Pressekonferenz nach dem spiel analysierte Pagé den Grund der Niederlage wie folgt:
„Wir machten einen Fehler beim ersten Tor. Überhaupt hatten wir zu viele große Fehler. Wir hatten die letzten sechs Spiele gewonnen, aber den Unterschied machte diesmal Chabot.“
Die Leistung von seinem Goalie erwähnte er aber auch: „Parent war gut, besser als der Rest der Mannschaft“, sagte der Kanadier weiter. Zwar hatten die Eisbären statistisch gesehen mehr Chancen, aber in Pagé’s Augen waren die besten Spieler der Ice-Tigers besser als die besten Spieler der Eisbären. Bleibt also abzuwarten wie sich die Berliner am Donnerstag in Iserlohn schlagen. Auf jeden Fall ist eine Tugend wichtig: Sie müssen besser werden. (ovk/mac/Radio Eiskalt)