Eisbären: Kantersieg über Freiburg - Rekordniederlage für den Aufsteiger

Lesedauer: ca. 4 Minuten

Mit einem 8:1 (2:1; 4:0; 2:0)-Erfolg über den Tabellenletzten, die Freiburger Wölfe, verteidigten die Eisbären Berlin vor 4500 Zuschauern im heimischen Wellblechpalast weiterhin ihren ersten Platz im DEL-Klassement.



Nach zwei Niederlagen in Folge in Nürnberg und Kassel konnten die Berliner nun endlich wieder einen Dreier auf ihrem Punktekonto verbuchen. Die Niederlagenserie des DEL-Neulings aus dem Breisgau dagegen ging in eine weitere Runde. Mit 18 sieglosen Partien hintereinander stellten die Wölfe die schwarze Serie der Schwenninger Wild Wings aus der Vorsaison ein, ein trauriger Rekord.

Warum sich die Schützlinge von Coach Thomas Dolak von Saisonbeginn an zu Recht im Tabellenkeller tummeln, stellten sie in den sechzig Minuten Spielzeit gegen die Hauptstädter unter Beweis. Mit Eishockey von ganz altem Schlag versuchten sie den Hohenschönhausern Paroli zu bieten.

Im ersten Abschnitt gelang es den Freiburgern zumindest noch das Ergebnis eng zu gestalten. Das lag aber weniger an der Spielweise der Gäste, schon eher am erneut fahrlässigen Auslassen zahlreicher Torchancen durch die Berliner. Bemitleidenswert Rostislav Haas im Gästetor. Von seinen Vorderleuten ein ums andere Mal schmählich im Stich gelassen, flog ihm die schwarze Hartgummischeibe nur so um die Ohren. Bei Überzahl für die Gäste war zumeist nicht ersichtlich, wer hier gerade zahlenmäßig im Vorteil ist - den Eisbären gelang es auch mit einem Mann weniger auf dem Eis den Aufsteiger unter Druck zu setzen. Nur einmal bekamen die Mannen von Thomas Dolak bei einem Powerplay so etwas wie einen Spielzug zustande und der führte auch gleich zum 0:1 für die Gäste. Danner und Stefan brachten Zelenka in Schussposition und der überraschte den verdutzten Jonas im Bärengehäuse. In der 11. Spielminute packte Florian Keller die Brechstange aus und glich zum 1:1 aus (Assists: Shearer; Walker). Kurz darauf verließ EHC-Verteidiger Rob Leask mit einer Rückenverletzung das Eis und kehrte auch nicht mehr in die Begegnung zurück. Vorläufige Diagnose: Ein eingeklemmter Nerv. Das hielt die Eisbären aber nicht davon zurück in der 19. Spielminute durch Steve Walker mit 2:1 in Führung zu gehen (Shearer; DuPont).

Zu Beginn des zweiten Drittels testeten die Freiburger u.a. durch Makritski und Danner EHC-Goalie Oliver Jonas, doch der ließ sich nicht noch einmal überraschen. Nach etwas mehr als 24 Minuten erhöhten die Berliner durch Marc Beaufait auf 3:1. Routinier Darryl Shannon hatte seinen Mannschaftskollegen mit schönem Pass an die blaue Linie allein in Richtung Haas auf die Reise geschickt und der ließ dem tapferen Freiburger bei seinem Alleingang keine Abwehrchance. Als die Gäste auf Sergej Stas wegen unkorrektem Körperangriffs verzichten mussten, netzte Denis Pederson zum 4:1 für die Gastgeber ein (27.- Fairchild; Walker).

Dann trat mit Adam „Nittel“ Spylo ein Spieler auf den Plan, der zu einer Art Eishockey-Dinosauriern gehört. Er setzt die zu Ende gegangen geglaubte Tradition der Goons, wie beispielsweise einst Rick Hayward in Frankfurt oder John Craighaed in Nürnberg und Oberhausen, fort. Der Deutsch-Kanadier brach eine handfeste Prügelei vom Zaune, in deren Folge er selbst sowie Yvon Corriveau vom schwachen Schiri-Neuling Stefan Vogl vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Zusätzlich wurde Eisbär Rob Shearer wegen unnötiger Härte für 2+2 Strafminuten in die Kühlbox verbannt. Spylo war schon zuvor mehrfach mit unfairen Aktionen in Erscheinung getreten, nur übersah diese Schiri Vogl. Der unerfahrene Spielleiter war vor allem in den ersten beiden Spielabschnitten sichtlich überfordert. Tatsächliche Foulspiele entgingen ihm desöfteren, dafür fiel er in unschöner Reihenfolge auf Flugeinlagen herein.

Nach langer Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt und als die Berliner erneut einen Mann mehr auf dem Eis hatten, netzte Kelly Fairchild zum 5:1 ein (32.- Keller; Beaufait). Nur sechzig Sekunden später zappelte die Scheibe zum sechstenmal hinter Haas im Netz - wieder in Überzahl traf Marc Beaufait auf Vorlage von Shearer und DuPont zum 6:1. Damit ging es in die zweite Pause.

Im letzten Drittel wollte der Tabellenführer nichts mehr anbrennen lassen, erhöhte aber dennoch durch Treffer von Fairchild (44.- Walker; Keller) und Keith Aldridge (47.- Walker; Beaufait) jeweils im Powerplay auf 8:1. Am Ende standen für den EHC 42 Strafminuten und für die Wölfe stolze 57 Strafminuten im Spielberichtsbogen.

Eisbären-Coach Pierre Pagé sah auch deshalb und trotz des klaren Sieges nicht sehr glücklich aus, wirkte sogar eher nachdenklich. Neben Leask hatte sich auch noch Denis Pederson im zweiten Drittel verletzt. „Wir waren heute nicht bereit für ein aggressives Spiel. Da kann so etwas passieren. Mit Leask und Pederson haben wir so zwei sehr gute Spieler verloren“, sagte der betrübte Coach auch im Hinblick auf die am Dienstag in Köln anstehende Begegnung mit den Haien.

Gästetrainer Dolak war verständlicherweise auch nicht glücklicher: „Ich bin heute seit langem wieder von meiner Mannschaft enttäuscht. Zu viele meiner Spieler spielen für ihr eigenes Ego, nicht für das Team. Wenn wir mit unseren beschränkten Mitteln in der DEL bestehen wollen, müssen wir immer als Team, also geschlossen auftreten. Das war heute nicht der Fall.“

Hatten sich die Breisgauer zuvor in vielen unglücklich und knapp verlorenen Spielen, ob ihrer ansehnlichen Spielweise noch Sympathien verdient, war ihr Auftreten bei den Eisbären mehr als kritikwürdig. Eine ruppigere Spielweise, wie zur DEL-Gründerzeit wird die Wölfe nicht vor dem Abstieg bewahren. Hoffentlich haben die Freiburger diese Lektion am Sonntagnachmittag gelernt. (mac/ ovk/ REK)


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