Eisbären: Gegen Krefeld die Nerven behalten
Zum Ende hin deutlich, gewannen die Eisbären mit 7-3 gegen die Krefeld Pinguine.
Als wenn es die Eisbären schon vorher gewusst hätten: Vor dem Spiel wurden Nikoläuse aus Schokolade an die Zuschauer verteilt. Vielleicht Nervennahrung? Denn nach diesem hohen Sieg sah es lange nicht aus.
Schwer war es aber erst einmal nicht für die Eisbären, die Verletzten Kelly Fairchild, Sven Felski und Rob Leask personell durch Förderlizenzspieler zu ersetzen, aber an deren Klasse fehlt es verständlicherweise noch.
Das erste Drittel begann aus Sicht der Gastgeber optimal. Zwar versuchten sich beide Teams erst einmal im Powerplay, aber der erste Treffer fiel dann doch bei kompletter Spieleranzahl auf dem Eis. Schön anzusehen, aber überraschend für den Krefelder Goalie Robert Müller, zog Eisbären-Topscorer Derrick Walser von der blauen Linie einen Schlagschuss ab - keine Chance für den jungen Nationalgoalie, der noch die Fanghand ausstreckte. Der zweite Treffer der Berliner dann in einem Powerplay nach Maß. Stefan Ustorf passte den Puck auf dem in der rechten Torecke freistehenden Micki DuPont, der dann nur noch der Scheibe eine Richtungsänderung gen Tor gab (15.).
Als 48 Sekunden nach Beginn des Mittelabschnittes Stefan Ustorf zum 3-0 einnetzte, schien anscheinend für die Eisbären-Mannschaft, nur noch der Versuch des Schönspielen angesagt zu sein, und zogen ihre kämpferischen Mittel aufs Minimum zurück. Das rächte sich aber bitter! Ted Drury gelang erst durch eine Einzelaktion der 3-1 Anschlusstreffer (24.), ehe er im Powerplay knapp vier Minuten später den Rückstand zum 3-2 weiter verkürzte. Trotz weiterer Versuche gelang den Gästen aber nicht der Ausgleich. Verdient wäre er in diesem Drittel gewesen.
Nur 61 Sekunden dauerte es im Schlussabschnitt, bis dieser hergestellt wurde. Zwar begannen die Eisbären mit zwei guten Möglichkeiten, produktiv waren aber die Pinguine durch Herberts Vasiljevs, der den Berliner Goalie Tomás Pöpperle zum dritten Mal hinter sich greifen ließ. Eigentlich unvorstellbar, gingen viele der Betrachter davon aus, dass die Berliner ihre Gäste mit drei Toren Vorsprung eigentlich schon im Griff hatten. Diesem schien sich aber der deutsche Meister nach und nach dann zu erinnern, denn spätestens der Bären-Führungstreffer von dem frisch von der Strafbank gekommenen Frank Hördler brachte sie auf die Siegerstrasse. Ein Doppelschlag in Spielminute 52 und 53 durch Deron Quint und Patrick Jarrett schraubten das Ergebnis unter den 4000 jubelelnden Zuschauern im Wellblechpalast auf 6-3 hoch. Den Schlusspunkt des Torreigens setzte dann knapp vier Minuten vor Ende Richard Mueller. (ovk / mac)
Stimmen zum Spiel:
Teal Fowler: Bis wir vom 0-3 zum 3-3 kamen, hatten wir zwischenzeitlich noch viele andere Möglichkeiten, vor allem Breaks, die wir nicht genutzt haben. Der entscheidende Punkt des Spieles war das 4:3. Wir hätten vorher den Führungstreffer in unserem Powerplay erzielen können, aber danach war es klar dass wir es nicht mehr schaffen.
Pierre Pagé: Krefeld spielte mit viel Druck. Ich weiß gar nicht wer alles die Torschützen heute waren, denn ich war fast das ganze Spiel über damit beschäftigt, dem Druck von Krefeld etwas entgegenzusetzen. Das war nicht einfach! Zum Beginn hatten wir das Spiel im Griff, danach weggeworfen, sind aber zurückgekommen.
Eisbären Berlin – Krefeld Pinguine 7:3 (2:0,1:2,4:1)
Tore:
1:0 Walser 8:21 (/)
2:0 DuPont 14:35 (Ustorf,Walker) PP
3:0 Ustorf 20:48 (Beaufait) PP
3:1 Drury 23:21 (Blank) 4-4
3:2 Drury 27:09 (Kunce) PP
3:3 Vasiljevs 41:01 (/)
4:3 Hördler 48:48 (Pederson)
5:3 Quint 51:03 (Pederson,Ustorf) PP
6:3 Jarrett 52:05 (Mueller)
7:3 Mueller 55:44 (Hördler) PP
Schiedsrichter: Roland Aumüller
Strafminuten: