Eisbären entscheiden Play-off-Krimi für sich

Deutlich mehr Mumm als zu ihrem ersten Play-off-Auftritt in der o2 World hatten die DEG-Cracks diesmal vom Rhein mit an die Spree gebracht. Beiden Teams war aber durchaus anzumerken, dass in diesem Match die Möglichkeit zum Beenden der Serie bestand. Zwar gab es im ersten Abschnitt einige wirklich gute Chancen auf beiden Seiten, die Nervosität auf dem Eis war indes quasi greifbar. Die Stimmung in der o2 World schon da absolut auf Top-Niveau.
Den Mittelabschnitt dominierten dann die Eisbären, die sich nun die besseren Einschussmöglichkeiten erarbeiteten. TJ Mulock erkämpfte sich in der 37. Spielminute an der Bande den Puck, passte zur Mitte, fand André Rankel und der netzte zur inzwischen verdienten 1:0 Führung der Eisbären ein. Der gebürtige Berliner wurde vom Eisbären-Anhang quasi geadelt, als der einen Gesang, welcher seit jeher Altstar Derek Meyer vorbehalten war, passend auf den Namen André Rankel umdichteten.
Turbulent ging es erst so richtig im letzten Drittel der regulären Spielzeit zu. Die Gäste starteten munterer als die Eisbären, die sich plötzlich schon beim Spielaufbau schwer taten. Die Quittung setzte es prompt: Andy Hedlund traf für Düsseldorf im Nachschuss zum 1:1 (44.). Die Antwort der Berliner ließ nicht lange auf sich warten: André Rankel stocherte die Scheibe zum 2:1 (47.) ins Düsseldorfer Gehäuse. In der 51. Spielminute sprang einer aus den Büschen, von dem man in Berlin eigentlich schon nicht mehr viel erwartete: Jeff Friesen erhöhte auf 3:1. Die Vorentscheidung zugunsten der Eisbären? Mitnichten! Keine Minute später mogelte nämlich Mark Murphy den Puck ins Eisbärentor – nur noch 3:2. Noch fast zehn Minuten zu spielen - Spannung pur! Und Entsetzen pur auf Berliner Seite, als Simon Danner für die DEG der 3:3-Ausgleich (54.) gelang. Dabei blieb es bis zur Sirene, Overtime war angesagt.
Aufregung bei den Berlinern nicht nur durch eine aktivere DEG, sondern durch eine Szene zur Mitte der Verlängerung. Evan Kaufmann traf Alexander Weiß deutlich mit dem Schläger im Gesicht, hinterließ eine Blutlache auf dem Eis. Das Schiri-Gespann hatte nichts gesehen und so kam der Düsseldorfer komplett ungeschoren davon. Die Brisanz war nun kaum noch zu steigern. Plötzlich zappelte der Puck aber hinter Aubin im Netz und wieder waren sich Brüggemann und Schütz nicht sicher, gingen erneut zum Videobeweis. Von dort aber brachten sie die frohe Kunde für alle Berliner mit: Tor Eisbären! Steve Walker (74.) hatte getroffen und so für den Fortbestand einer überaus aufregenden Play-off-Serie gesorgt. Termin: Dienstag, 19.30 Uhr, ISS Dome zu Düsseldorf!