Eisbären entführen Sieg aus Hamburg
Die Hamburg Freezers stehen in der Playoff-Viertelfinal-Serie
gegen die Eisbären Berlin schon nach dem zweiten Vergleich mit dem Rücken zur
Wand. Nach der Auftaktniederlage in der Hauptstadt zogen die Freezers auch auf
heimischem Eis den Kürzeren und unterlagen dem deutschen Meister vor knapp
7.000 Zuschauern mit 2:3 nach Verlängerung.
Glücklich, aber sicherlich nicht unverdient – so ließe sich
der Sieg aus Berliner Sicht beschreiben. Der Anfang der Partie gehörte nämlich
zunächst den Freezers. Im ersten Drittel präsentierten sich die Hausherren
oftmals einen Tick kämpferischer und zielstrebiger als die Kontrahenten aus
Berlin. Die 1:0-Führung durch Peter Sarno war in der 12. Minute die Konsequenz.
Der Freezers-Angreifer hatte es dabei denkbar einfach: Der Puck sauste quer
durch den Slot direkt auf die Kelle von Sarno, der nur noch ins leere Tor einschießen
musste.

Im zweiten Abschnitt kamen die Berliner besser ins Spiel.
Immer wieder schafften sie es, die Gastgeber in deren Verteidigungsdrittel
einzuschnüren. Erfolgreich schlossen die Eisbären ihre Angriffswellen jedoch
nicht ab. Fehlende Kaltschnäuzigkeit und ein hervorragend aufgelegter
Jean-Marc Pelletier im Freezers-Kasten machten die Berliner Torhoffnungen vorerst
zunichte.
Nach der zweiten Pause hatte sich die Eisbären-Überlegenheit
gelegt und beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, was auf Seiten der
Hamburger mit zunehmender Spielzeit die berechtigte Hoffnung auf den Ausgleich
in der Serie aufkommen lies. Diese Hoffnung zerschlug sich jedoch in der 49.
Minute zunächst gänzlich. Erst traf Andy Roach nach hervorragender Vorarbeit
von Stefan Ustorf zum Ausgleich, dann legte Florian Busch nur 24 Sekunden
später nach und schoss seine Eisbären in Front.
Der Schock auf Freezers-Seite war jedoch schnell verfolgen.
Verteidiger Paul Manning lies die Berliner Führung nicht lange unbeantwortet und
bugsierte den Puck in der 52. Spielminute mit einem satten Handgelenksschuss
zum 2:2-Ausgleich in die Maschen. Großen Anteil an dem Treffer hatte auch John
Tripp, der sich einmal mehr als unermüdlicher Kämpfer in Erscheinung trat und
zu den besten Hamburgern zählte.
Da nach 60 Minuten regulärer Spielzeit kein Sieger gefunden
war, musste die Entscheidung in der Verlängerung fallen. Für die Hamburger
schien das Duell mit dem Anschutz-Bruderclub nun zur Kraftfrage zu werden, das
Team von Paul Gardner ging zu Beginn der extra Spielzeit merklich auf dem
Zahnfleisch. Vielfach fehlte in den hart umkämpften Zweikämpfen die Kraft und
so rissen die Gäste das Spiel schnell komplett an sich. Immer wieder gute
Eisbären-Chancen, immer wieder Pech im Abschluss – der Sudden-Death schien für die
Freezers also nur eine Frage der Zeit.
Gerade als die Hamburger wieder besser in die Partie
gefunden hatten und sich erste Chancen in der Overtime erarbeiteten, versetzten
die Eisbären den Freezers den Todesstoß. Elia Ostwald saß auf der Strafbank,
als Andre Rankel (79.) die Schiebe im Tor unterbrachte und
damit für viel Jubel unter den mitgereisten Eisbären-Fans sorgte, die die
2:0-Serien-Führung im Anschluss ausgiebig feierten. (dp)

Hamburg Freezers - Eisbären Berlin 2:3 n.V. (1:0, 0:0, 1:2, 0:1)
Tore:
1:0 (11:16) Sarno (Tripp, Karalahti) – EQ
1:1 (48:34) Roach (Ustorf, Mulock) – EQ
1:2 (48:58) Busch (Walker, Roach) – EQ
2:2 (51:51) Manning (Brigley, Tripp) – EQ
2:3 (78:01) Rankel (Robinson, Beaufait) – PP1
Strafen: Hamburg 16 Minuten, Berlin 20 Minuten
Schüsse auf das Tor: Hamburg: 32 (11 – 9 – 7 – 5) – Berlin: 33 (10 – 9 – 5 – 9)
Schiedsrichter: Rick Looker / Stephan Bauer
Zuschauer: 6835
Fotos by City-Press
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