Eisbären: Ein starkes Mitteldrittel reichte – 5:0 gegen Wolfsburg
Mit einem klaren 5:0 gewannen die Eisbären Berlin ihr Heimspiel gegen Wolfsburg.
Eine "ganz enge Kiste" war es sonst immer in dieser Saison, wenn es für die Eisbären gegen die Grizzly Adams Wolfsburg ging. Nur einen knappen Sieg konnten die Hauptstädter bisher gegen die Wolfsburger einfahren. Dem gegenüber standen eine Niederlage im heimischen Wellblechpalast sowie eine Penaltyniederlage im Wolfsburger Eispalast.
Getrost als recht ruppig konnte man das erste Drittel bezeichnen. Insgesamt sprach in diesem Abschnitt Schiri Reichert 44 Strafminuten aus. Spielerisch setzten die Eisbären die Akzente, die ohne ihre Topscorer Ciernik und Simon angereisten Wolfsburger agierten eher passiv. Einzigst in Überzahl kamen sie mal gefährlich in die Nähe von Eisbären-Torsteher Kölzig, aber die wirklich guten Chancen konnte man an einer Hand abzählen. Gut zu tun hatte Kölzigs Gegenpart Seliger, der aber vor allem gegen die Eisbären bisher seine guten Leistungen abrufen und das Glück vereinen konnte. Dieses blieb ihm aber nicht hold, als in der 18. Spielminute Derrick Walser bei 5-3 Überzahl den Führungstreffer einnetzte. Zuvor erhitzte eine Rangelei die Gemüter, als sich Heins für einen Schubser revanchierte und zusammen mit dem Wolfsburger Lundström für 2+2+10 Minuten auf die Strafbank wanderte.
Aller Kampf der Gäste zum Beginn des zweiten Drittels nutzte nichts mehr, denn jetzt entfaltete sich die Qualität des Vizemeisters gegen den Aufsteiger vollkommen. Ein Doppelschlag gleich am Anfang riss die Gäste aus den Träumen, vielleicht doch noch einmal den Sieg vom 3. Dezember zu wiederholen. Zu groß waren jetzt die Unterschiede, was nicht verwunderte, dass erst Ustorf in Überzahl (23.) und Alex Barta (27.) den Spielstand auf 3-0 erhöhten. Für Bären-Goalie Kölzig schien diese Partie aber zum Langweiler geworden zu sein, so harmlos präsentierten sich die Auto-Städter. Vorne ging für Berlin noch eine ganze Menge. Ein weiterer Doppelschlag ließ aber Grizzly-Adams-Goalie Seliger vollkommen verzweifeln. Erst setzte Kelly Fairchild seine imposante Serie, von mindestens einem Punkt in den letzten sechs Spielen, durch sein 4-0 fort, ehe Steve Walker nach fünf Spielen Torflaute endlich seinen 100. Eisbären DEL-Treffer mit dem 5-0 feiern konnte. Nun räumte Seliger nach 33 Minuten seinen Kasten für Back-up Ty Conklin. Mit dessen Einwechslung wurde es dann doch nicht mehr ganz so schlimm für den EHC Wolfsburg, wobei die Eisbären auch einen Gang zurückschalteten. Einzigst Strafminuten wurden noch mehr als genug verteilt, was eher auf Frustration der Gäste schließen ließ. Ändern konnte es aber insgesamt nichts mehr. Zu erwähnen bleibt: Olaf Kölzig konnte in seinem fünften Spiel für die Eisbären seinen bereits zweiten Shout-out feiern.
Der Wolfsburger Coach Stefan Mikes nach dem Spiel: "Es war ein gutes Spiel der Eisbären. Berlin war ganz klar eine Klasse besser. Im zweiten Drittel machten wir zu viele individuelle Fehler."
Schützend stellte er sich vor seinen Goalie Seliger: "Marc hatte bisher gegen die Eisbären immer einen guten Part dargestellt, aber heute hat er den Faden verloren." Eisbären-Trainer Pagé zeigte sich recht zufrieden: "Unsere Mentalität und Intensität wird immer besser. Wir sind mehr und mehr bereit für die Play-offs."
Im Hohenschönhausener Sportforum erahnt man zunehmend das es immer näher an die wichtigste Zeit der Saison kommt. Eigentlich war für den heutigen Tag geplant, dass Oliver Jonas das Eisbären-Tor hüten würde, aber laut Pagé griff man zu "Plan B", welcher Kölzig zwischen das Gestänge beorderte. "Er brauch Spielpraxis, dass wir mit zwei guten Goalies in die Play-offs gehen können", so Pagé. Zudem holt er sich ab Dienstag erneut Verstärkung durch Torwarttrainer Gilles Lefebvre. Ob es bei den Ausscheidungsspielen erneut so klar zugehen wird, wie am heutigen Nachmittag, ist aber eher unwahrscheinlich. (ovk/mac - Foto: City-Press)