Eisbären Berlin: Vorbereitung des Deutschen Meisters steht
Die erste Spielzeit der Berliner
Eisbären in der o2 World wirft bereits ihre Schatten voraus. Um sich
für diese bestens zu rüsten, werden die Hauptstädter ab 15. bis zum
17. August zunächst beim Dorint Cup in Dresden gegen die gastgebenden
Eislöwen, die bekanntlich wieder als Zweitligist an den Start gehen,
den Vorrundenersten der vergangenen DEL-Saison aus Nürnberg, den Sinupret
Ice Tigers, sowie dem tschechischen Vertreter HC Mountfield Ceske Budejovice
unter Wettbewerbsbedingungen testen. Schon im vergangenen Jahr traten
die Eisbären in Elbflorenz an und konnten dort als Turniersieger die
erste Trophäe der dann so überaus erfolgreich verlaufenen Saison 2007/08
in Empfang nehmen.
Schon wenige Tage später tritt
der deutsche Meister im schweizerischen Yverdon bei einem weiteren international
bestens besetzten Wettbewerb an. Dort heißen die Gegner in den ersten
beiden Spielen HC Bili Tygri Liberec (20.8.) und HC Davos (21.8.). Je
nach Verlauf geht es im Finale oder dem Platzierungsspiel am letzten
Turniertag (23.8.) entweder gegen den HC Ambri-Piotta, den HC Lausanne
oder Ässat Pori (Fin) auf das Eis.
Der offizielle Vorbereitungsstart
ist auf den 4. August datiert, an dem Eisbären-Chefcoach Don Jackson
seine Mannschaft zum ersten Eistraining begrüßen wird. An viele neue
Gesichter wird sich Jackson nicht gewöhnen müssen. Spannend dürfte
werden, ob Neuverpflichtung Richie Regehr, der nach wie vor NHL-Ambitionen
hegt, mit von der Partie sein wird. Nicht weniger interessant auch die
Frage: Wird es Manager Peter John Lee gelingen, Derrick Walser, den
schuss- und spielstarken Verteidiger von einem erneuten Engagement bei
den Eisbären zu überzeugen?
Ein Kandidat, weiter an den
DEL-Kader herangeführt zu werden, wäre Sturmtalent Daniel Weiß (Foto City-Press). In
12 Begegnungen der DEL-Vorrunde sowie zwei weiteren Einsätzen in den
Play-off stellte der am 22. Februar 18 Jahre alt gewordene Linksschütze
bereits seine Tauglichkeit nachdrücklich unter Beweis. Daniel Weiß, der jüngere Bruder von Alexander Weiß,
könnte es jedoch bald nach Übersee verschlagen. Der U18- und U20-Nationalspieler
hat gute Aussichten, beim Entry Draft am 20. und 21. Juni in Ottawa
von einem NHL-Klub gezogen zu werden. Post vom Central-Scouting-Europe-Büro
war jedenfalls schon vor einigen Wochen im Briefkasten. Daniel Weiß’
Name findet sich unter den europäischen Talenten im finalen Ranking
auf Listenplatz 44. Tritt das von ihm Erhoffte ein, steht im Raum, dass
er in der nächsten Saison statt dem Eisbären auf der Brust das Trikot
eines nordamerikanischen Juniorenteams trägt. Je nach Präferenz des
betreffenden NHL-Klubs. Nach Constantin Braun vor zwei Jahren wäre
Daniel Weiß der zweite junge Eisbärenspieler, der die Berücksichtigung
eines NHL-Klubs fände.
Trotz der Abgänge der Nationalspieler
Christoph Gawlik (Frankfurt) und Tobias Draxinger (Ingolstadt) erscheint der Eisbären-Kader dennoch ziemlich
komplett. Anders als bei einigen Konkurrenten, welche noch händeringend
Top-Spieler für die erste und zweite Reihe suchen, drückt in Berlin
der Schuh in Sachen spielendes Personal momentan eigentlich nicht. Der
fehlende dritte Torhüter, jeweils ein junger Verteidiger und Stürmer
bilden augenblicklich die nur wenig Besorgnis erregenden offenen Baustellen
bei den Eisbären. Vielleicht können diese Positionen spätestens nach
Ablauf des Rookie Camps, das am 21. Juli startet, dann auch geschlossen
werden.
(mac/ovk)