Eisbären Berlin unterliegen DEG nach Penaltyschießen
Eisbären: Der Heimnimbus ist dahinDie Eisbären Berlin empfingen am Dienstagabend die DEG Metro Stars und unterlagen den Gästen mit 3:4 nach Penaltyschießen (0:0; 1:3; 2:0; 0:1) in der o2 World vor 13.400 Zuschauern. Was zunächst schleppend begann, entwickelte sich mit voranschreitender Spielzeit zu einer hart umkämpften Partie. Die Düsseldorfer mussten dabei ohne ihren verletzten Stammkeeper Jamie Storr, und die Eisbären neben ihren Dauerverletzten Brandon Smith und Matt McIlvane auch auf die erkrankten Verteidiger Jens Baxmann und Frank Hördler auskommen.
Das erste Drittel, das beide Teams einigermaßen geruhsam angingen, endete noch torlos. Chancen hatten die Eisbären zwar ein par mehr als die Gäste vom Rhein, doch es mangelte dem Team von Chefcoach Don Jackson sichtlich am nötigen Zielwasser, Jamie Storr-Vertreter Jochen Reimer im DEG-Gehäuse schon hier zu überwinden. Allerdings musste auch Eisbären-Goalie Rob Zepp in drei, vier Situationen nachweisen, dass er nach zuletzt einem Spiel Pause wieder voll da ist. - Voll da waren mit Beginn des Mittelabschnitts vor allem die Gäste. In Unterzahl, Andrew Hedlund saß für die Düsseldorfer wegen Spielverzögerung auf der Strafbank, brachte Evan Kaufmann (21.) die DEG in Führung. Die hatte aber nur kurzen Bestand, denn in der 25. Spielminute knallte Eisbären-Verteidiger Richie Regehr den Puck per fulminanten Schlagschuss zum 1:1 oben rechts in den Winkel. Folge dieser beiden Tore war, dass sich die gesamte Szenerie, sowohl auf den Eis als auch auf den Rängen, deutlich belebte. Die überschlug sich ab der 28. Minute dann sogar regelrecht, als Berlins Stürmer Daniel Weiß eine Spieldauerstrafe wegen Hohen Stocks mit Verletzungsfolge kassierte. In der fünfminütigen Überzahl trafen Rob Collins (30.) und erneut Evan Kaufmann (33.) zur 3:1 Führung für die Rheinländer. Die ließen heute ihre sonstige Powerplay-Schwäche kaum erkennen. Die Eisbären drängten danach auf den Anschluss, übten sich zugleich aber auch weiter im Auslassen bester Einschusschancen.
Eisbären-Stürmer Tyson Mulock umriss nach der schwerwiegenden Entscheidung gegen sein Team die Aufgabe für den Schlussgang: „Wir müssen jetzt viel Druck machen und viel schießen. Dann gelingt es uns vielleicht noch das Spiel zu drehen.“ Und so legten die Eisbären mit Wiederbeginn auch tatsächlich los. Lohn der verstärkten Bemühungen war der Anschluss zum 2:3 (43.) durch Nationalstürmer André Rankel. Leichter wurde die Aufgabe nicht, da auch noch Sven Felski verletzt (Handprellung) in der Kabine verschwand. Die Eisbären trotzdem weiter am Drücker. In der 57. Spielminute erlöste Torschütze vom Dienst Deron Quint die Hauptstädter endlich mit seinem Treffer zum inzwischen hoch verdienten 3:3 Ausgleich. Den retteten die Eisbären in die Verlängerung, mussten sie die Schlussminuten der regulären Spielzeit doch in Unterzahl agieren - Alexander Weiß brummte eine Strafe ab. Auch gegen Ende der Verlängerung durften die Düsseldorfer wieder im Powerplay ran, die Berliner überstanden aber auch dieses. Für die Entscheidung im fällig gewordenen Penaltyschießen sorgte dann allerdings Daniel Kreutzer für die Düsseldorfer. DEG-Goalie Jochen Reimer hielt alle drei Versuche der Eisbären. Nicht nur damit hatte er sich in diesem Match gewiss Bestnoten verdient.
DEG-Chefcoach Harold Kreis schätzte nach dem Spiel ein: "Sie können sich sicher vorstellen, wie erleichtert ich bin. Beide Mannschaften lieferten sich ein spannendes und intensives Spiel mit dem besseren Ende für uns." Sein Berliner Kollege Don Jackson erklärte: "Den Unterschied haben heute die Specialteams gemacht. Düsseldorfs Goalie Jochen Reimer war auch ein Faktor, er hat sehr gut gehalten. Meine Mannschaft hat im letzten Drittel stark gespielt und konnte so den Rückstand noch aufholen." (mac/nst)
Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 3:4 n.P. (0:0; 1:3; 2:0; 0:1)
Torfolge: 0:1 (20:52) Kaufmann – Collins SH1; 1:1 (24:40) Regehr – Pederson; 1:2 (29:30) Collins – Reimer PP1; 1:3 (32:13) Kaufmann – Reid/Harrington PP1; 2:3 (42:19) Rankel – Braun/Roach; 3:3 (56:24) Quint – Mulock/Rankel; 3:4 Kreutzer (Penalty)
Schiedsrichter: Rick Looker
Strafen: 17+20 (Spieldauer Weiß, Daniel)/ 14+10 (Collins)
Zuschauer: 13.400