Eisbären Berlin starten Unternehmen European Trophy
„Der Unterschied zum vergangenen
Jahren ist“, macht Chefcoach Don Jackson gleich von vornherein die
Bedeutung der Teilnahme seiner Mannschaft an der neu geschaffenen
European Trophy klar, „dass gleich das erste Spiel ein wichtiges
ist. Wir gehen dieses Spiel an wie jedes Turnierspiel, denn wir
wollen den Wettbewerb gewinnen.“
Die erste Phase der Saisonvorbereitung
der Eisbären ging gestern auf dem Eis der Halle 2 des
Hohenschönhauser Sportforums zu Ende. Mit dem heutigen Flug des
Teams nach Finnland, zu den ersten beiden Begegnungen im Rahmen der
European Trophy gegen die renommierten Hauptstadtklubs IFK (Mittwoch,
17.30 Uhr) und Jokerit Helsinki (Freitag, 17.30 Uhr), starten die
Berliner Phase zwei auf höchst anspruchsvolle Weise.
Dabei müssen die Eisbären jedoch
zunächst auf die Dienste ihres Routiniers Stefan Ustorf verzichten.
Er zog sich im Krafttraining eine Bandscheibenverletzung zu, die ihm
Reise und aktiven Einsatz vorläufig verwährt. Möglich ist aber,
dass Ustorf seiner Mannschaft in ein oder zwei Tagen doch noch in den
hohen Norden folgen kann. Mit „fifty-fifty“ schätzte Co-Trainer
Hartmut Nickel die Chancen darauf ein. Zur allgemeinen Entwarnung
hieß es dann auch, der 36-Jährige müsse sich wohl keiner Operation
unterziehen. Die verjüngte Eisbärentruppe muss also schon
frühzeitig beweisen, dass andere im Team, wie etwa die
Nationalspieler Frank Hördler, Constantin Braun, Florian Busch und
André Rankel, inzwischen so weit sind, Verantwortung und somit
tragende Rollen zu übernehmen. Insbesondere Letzterer gehört zu
jenem ausgesuchten Kreis Spieler, die Chefcoach Don Jackson als
aussichtsreiche Anwärter auf das Amt des Mannschaftskapitäns nennt.
André Rankel selbst hält sich diesbezüglich jedoch zurück, wenn
er in aller Bescheidenheit sagt: „Wir werden sehen, wie die
Entscheidung ausfällt. Usti und Felle werden da sicher ein
gewichtiges Wörtchen mitreden. Ich denke, es läuft auf den mit dem
größten Einfluss im Team hinaus.“
Was die unmittelbar bevorstehenden
sportlichen Aufgaben angeht, ist André Rankel, wie freilich alle
anderen Eisbären-Cracks, nach den ersten Wochen harten Trainings die
Lust, dass es nun endlich wieder in den heißen Wettkampf geht,
deutlich anzumerken: „Wir freuen uns darauf, uns bei der European
Trophy mit den besten Teams Europas messen zu können. Auch wenn uns
anfangs bestimmt noch nicht alles gelingen wird, wir wollen was
reißen, nicht nur einfach so aus Spaß mitspielen.“ Mit IFK
Helsinki stellt sich den Eisbären im ersten Spiel kein Geringerer
als der Vorrunden-Vierte der zurückliegenden Saison in der starken
SM-Liiga entgegen. Sicherlich auch hierzulande bekanntester Akteur auf Seiten der Finnen
dürfte Stürmer Ville Peltonen sein. Der inzwischen 37-Jährige hat
nach seinem KHL-Gastspiel letzte Saison bei Dynamo Minsk den Geruch
des Eises in nun wirklich allen relevanten Hockeyligen sowie bei
Olympischen Spielen und zahlreichen Weltmeisterschaften geschnuppert
und ist jetzt zum Ausklang seiner Karriere in die Heimat
zurückgekehrt. Ansonsten fehlt es IFK Helsinki an den ganz großen
Namen im Kader, was seiner Leistungsfähigkeit auch auf
internationalem Parkett aber gewiss keinen Abbruch tut. Was auch
Eisbären-Coach Don Jackson nicht anders sieht und daher am
Mittwochabend „einen bissigen, schnellen Gegner“ erwartet. (mac)