Eisbären Berlin sind der 100. Deutsche Eishockey-Meister2:1-Sieg im entscheidenden Finalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg
Die Eisbären Berlin jubeln – sie sind zum achten Mal Deutscher Meister. (Foto: dpa/picture alliance)Für die Eisbären Berlin, die zu Dynamo-Zeiten bereits 15 Mal den DDR-Titel gewonnen hatten, ist es die achte Deutsche Meisterschaft – und die erste seit 2013. Die Grizzlys Wolfsburg dagegen sind nun schon zum vierten Mal Vizemeister und warten weiterhin auf ihren ersten Titel.
Was für ein Auftakt ins Spiel! Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, da waren schon zwei Tore gefallen – und in den 25 Sekunden zwischen beiden Toren lag eine Menge Aufregung. Zunächst einmal brachte Mark Olver die Eisbären in der zweiten Minute nach einem gewonnenen Bully in Führung. Praktisch im Gegenzug jubelten allerdings die Grizzlys: Mathis Olimb glich aus (3.). Jedoch belagerten daraufhin die Eisbären die vier Unparteiischen. Allerdings hatte keiner von ihnen bemerkt, dass Wolfsburgs Valentin Busch den Puck an der blauen Linie aktiv im Angriffsdrittel gehalten hatte, nachdem er seinen Helm verloren hatte. Die Berliner Spieler reklamierten sofort, forderten eine Zweiminutenstrafe, doch Sekunden später lag der Puck im Netz der Eisbären. Bitter für Berlin: Diese Szene darf gemäß den Regularien nicht im Videobeweis überprüft werden. So blieb es bei der Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter. Ebenso bitter für Wolfsburg: In der 14. Minute schied Garrett Festerling nach einem Zusammenprall verletzt aus.
Die Eisbären Berlin bestimmten das Geschehen im zweiten Drittel – und gingen erneut in Führung. Leo Pföderl traf in der 24. Minute zum 2:1 und profitierte dabei von einer starken Vorarbeit von Kai Wissmann, der ums Tor zog und seinen Mitspieler maßgenau anspielte. Auch in den ersten acht Minuten des Schlussdrittels waren es die Hausherren, die mehr vom Spiel hatten. Wolfsburg setzte sich danach etwas besser in Szene, hatte Chancen durch Matti Järvinen (49.) und Spencer Machacek (52.), wurde aber dennoch nicht gefährlich genug. Auf der Gegenseite hatte Marcel Noebels die Chance, das Spiel zu entscheiden, scheiterte aber am Grizzlys-Goalie Dustin Strahlmeier.
„Gib mir mal ´n Bier!“, strahlte Siegtorschütze Leo Pföderl, als er sich den Fragen bei Magenta-Sport stellte. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach froh, dass wir das gewonnen haben.“ Und wie es so ist, das Tor zur Meisterschaft geschossen zu haben? „Das nehm‘ ich mit“, sagte er – und lachte, wie ein Meister eben lacht.
„Das war eine Saison, die man nicht vergisst“, sagte Eisbären-Manager Peter John Lee. „Ich freue mich, dass die DEL das geschafft hat, dass wir zusammen gehalten und Eishockey gespielt haben. Wir haben in diesen Play-offs einen tollen Charakter aufgebaut, sind immer wieder zurückgekommen“, freute sich Lee über den achten Deutschen Meistertitel. „Es wird nie langweilig“, lachte er.
Berlins Sportdirektor Stephane Richer gratulierte zunächst dem Vizemeister aus Wolfsburg: „Ich muss unserem Gegner gratulieren. Sie haben super gekämpft und eine tolle Saison gespielt. Die Serie war ganz eng, aber am Ende haben wir verdient gewonnen. Jetzt Deutscher Meister zu sein, ist unglaublich.“ Er dankte anschließenden den Sponsoren – aber vor allem den Fans. „Ich weiß, dass Ihr bei uns seid. Und nächstes Jahr versuchen wir es nochmal. Dann wieder mit Euch.“
Damit steht nun auch der vierte DEL-Teilnehmer an der Champions Hockey League in der Saison 2021/22 fest. Nach den bereits qualifizierten Eisbären Berlin, Adlern Mannheim und EHC Red Bull München zogen nun auch die Fischtown Pinguins Bremerhaven in den europäischen Wettbewerb ein.