Eisbären Berlin schlagen Kassel Huskies deutlich
Vor 14.000 Zuschauern in der o2 World betrieben die Eisbären Berlin mit einem deutlichen 7:3 Sieg (3:0; 2:3; 2:0) über sich tapfer wehrende Kassel Huskies Wiedergutmachung nach der bescheidenen Vorstellung am vergangenen Freitag beim Tabellenletzten der DEL in Duisburg.
In großer Zahl hatten sich die Fans der Kassel Huskies am Sonntag auf den Weg in die Hauptstadt gemacht. Mit einem "Happy Train" am Berliner Ostbahnhof angereist, erstarb deren Feierlaune jedoch zumindest kurzzeitig, nachdem Denis Pederson von rechts Florian Busch mustergültig zum 1:0 für die Hausherren bedient hatte. Gerade einmal 52 Sekunden waren da gespielt. Die Huskies zeigten sich hier allerdings noch wenig geschockt und hatten im Anschluss in einer Überzahlsituation gleich mehrere Möglichkeiten wieder auszugleichen. Eisbärengoalie Rob Zepp bewies da aber bereits, dass er sich weiterhin in der überragenden Form befindet, die ihn schon seit Saisonbeginn für die Eisbären zu einem sicheren Rückhalt macht.
Wie Powerplay richtig funktionieren kann, zeigten die Hauptstädter in der 13. Spielminute, als Sven Felski - wenn auch etwas glücklich - auf 2:0 erhöhte. Das Team von Stéphane Richer wollte es später besser machen, während Eisbären-Verteidiger Frank Hördler zwei Minuten auf der Strafbank verbringen musste. Doch das ging komplett nach hinten los: Deron Quint, gegen Duisburg bei einem Plusminus-Wert von -4 noch mit einer enttäuschenden Leistung, kam in der Mittelzone an den Puck, marschierte Richtung Hauser und versenkte die Hartgummischeibe durch dessen Schoner hindurch zum 3:0 für die Eisbären. Im Oberrang der o2 World, wo die Blöcke 409 bis 412 deutlich vom Huskies-Blau beherrscht wurden, war es zur ersten Pausensirene doch recht ruhig geworden. Bisher hatte sich der Trip aus Nordhessen nach Berlin in sportlicher Hinsicht noch nicht wirklich gelohnt.
Das müssen auch die Cracks der Huskies gespürt haben, denn die kamen wild entschlossen zum zweiten Drittel zurück aufs Eis der o2 World. Da die Eisbären eine Strafzeit gegen Steve Walker aus dem ersten Drittel mit herüber brachten, durften die Nordhessen gleich mal in Überzahl ran. Diesmal mit Erfolg, denn Dominik Auger verkürzte aus Sicht der Gäste schnell auf 1:3 (21.). Das belebte sowohl das Spiel der Huskies als auch ihre Fans, deren Feierlaune neue Nahrung erhielt. Die Eisbären hingegen zeigten ihren Anhängern, wie die peinliche 4:5 Niederlage in Duisburg zustande gekommen sein mag. Sie ließen den DEL-Aufsteiger durch eine nun viel zu laxe Einstellung und daraus resultierenden zahlreichen Nachlässigkeiten ins Spiel zurückkommen. Den Anschluss zum 2:3 (25.) durch Sean Tallaire hatten sich die Huskies dann in der Tat redlich verdient. Zeit für eine Auszeit vom Berliner Trainer Don Jackson, um anscheined die Lebensgeister seiner Mannen wieder zu erwecken. Das erste richtige Lebenszeichen der Eisbären schlug sich in der 32. Spielminute allerdings sogleich auf dem Videowürfel in Zählbarem nieder: Deron Quint mit seinem zweiten Treffer des Nachmittags holte die tapferen Gäste in einem Powerplay auf den Boden der Tatsachen zurück. Als Berlins Nathan Robinson von Huskie-Oldie Mike Pellegrims bei einem Solo nicht entscheidend gestört werden konnte, zappelte der Puck zum fünften Mal hinter Hauser im Netz – 5:2 (37.). Doch auch die Gäste durften vor der zweiten Pause nochmals jubeln: in Überzahl war Bryan Schmidt (39.) erfolgreich. Im Mittelabschnitt hatten die Huskie-Fans richtig Spaß an ihrer Mannschaft, was in der Arena auch deutlich zu hören war.
Zwei dumme Strafen im Schlussdrittel brachten die Huskies ab der 49. Spielminute mit zwei Mann in Unterzahl (Bankstrafe wegen Reklamierens, Spielverzögerung). Das ließen sich die Eisbären nicht entgehen. Flink wechselte der Puck von Schlägerblatt zu Schlägerblatt, dann zog Dennis Pederson (50.) knochentrocken zum 6:3 ab. Nationalstürmer André Rankel legte bei immer noch numerischer Überlegenheit der Eisbären zum 7:3 (51.) nach. Letzten Endes bleibt zu konstatieren, dass der Sieg der Eisbären zwar absolut in Ordnung geht, jedoch wohl um ein oder zwei Tore zu hoch ausfiel. (mac - Fotos by City-Press)
Eisbären Berlin – Kassel Huskies 7:3 (3:0; 2:3; 2:0)
Tore: 1:0 (00:52) Busch – Pederson/Quint; 2:0 (12:52) Felski – Robinson/Ustorf PP1; 3:0 (17:02) Quint – Pederson/Regehr SH1; 3:1 (20:58) Auger – Bartek/Leavitt PP1; 3:2 (24:25) Tallaire – Leavitt; 4:2 (31:43) Quint – Regehr PP1; 5:2 (36:19) Robinson – Regehr/Walker; 5:3 (38:33) Schmidt – Leavitt/Bartek PP1; 6:3 (49:04) Pederson – Walker/Quint PP2; 7:3 (50:19) Rankel – Beaufait/Roach PP1
Strafen: 14/16
Zuschauer: 14.000