Eisbären Berlin: Neben Punktekonto wächst auch ihr Bekanntheitsgrad

Eisbären: Der Heimnimbus ist dahinEisbären: Der Heimnimbus ist dahin
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Ingolstadts Interims-Coach Greg Thomson war trotz der 3:4 Niederlage am Sonntagnachmittag bei den Eisbären Berlin insgesamt zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Er sagte nach dem Spiel: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es war uns klar, dass es gegen die Eisbären schwer werden würde. Sie sind nicht nur in der DEL eine Top-Mannschaft, sondern wie sich gezeigt hat auch in Europa. Der Wille meiner Mannschaft war das gesamte Spiel über da, hier etwas zu erreichen, was der Anschlusstreffer kurz vor Ende ja deutlich machte. Zu mehr hat es dann leider nicht gereicht.“ Thomson, der für den von den Black Wings aus Linz kommenden Jim Boni spätestens nach dieser Saison wieder ins zweite Glied hinter der Bande der Panther treten wird, lag mit seinem Fazit durchaus richtig. Mitspielen mit den Eisbären konnten seine Cracks schon phasenweise, sie ernsthaft in Bedrängnis bringen aber nicht. Eisbären-Stürmer Denis Pederson war fast etwas verblüfft, dass es dem Ergebnis nach noch so eng werden konnte: „Wir haben die ganze Zeit über viel Druck gemacht. Ich weiß gar nicht so richtig, wie sie das letzte Drittel gegen uns gewinnen konnten.“ Pederson war es auch, der einen dicken Klops von Ingolstadts Torhüter Jimmy Waite zum 2:1 für die Eisbären ausnutzen konnte und sein Team so auf die Siegerstraße brachte. ERC-Coach Greg Thomson nahm Waite, der in all den vielen Jahren im Panther-Trikot unbestritten große Verdienste um seine Mannschaft erworben hat, jedoch in Schutz: „Ja, es war ein Patzer von Jimmy. Aber er hat uns in der Vergangenheit schon so viele Punkte gerettet. So was passiert eben manchmal.“

Dass es letztlich noch so eng wurde, dafür fand Eisbären-Chefcoach Don Jackson, wenn auch ohne Namen zu nennen, in seinem Fazit eine klare Antwort: „Vor allem nach unserer 4:1 Führung wurde Ingolstadt besser. Zwei, drei meiner Spieler waren da nicht so gut und haben Fehler gemacht.“ Und auch Denis Pederson, von der Kritik seines Trainers gewiss nicht betroffen, fand noch eine Erklärung und gestand dem Gegner zu, „sie haben einfach nicht aufgegeben.“ Freilich war zu sehen, dass die Eisbären im Schlussdrittel einen Gang zurückschalteten. Denn schon am Dienstag (19.30 Uhr in der o2 World) wartet mit der Düsseldorfer EG die nächste schwere Aufgabe. Die Rheinländer schwächelten zuletzt zwar, werden diesen Negativtrend aber mit Macht endlich stoppen wollen. Möglich, dass Angreifer Alexander Weiß den Eisbären gegen die DEG fehlen wird. Er zog sich bei einem Check wohl eine Rippenverletzung zu, über deren Schwere unmittelbar nach dem Spiel gegen Ingolstadt noch nichts gesagt werden konnte.

Ob Torhüter Youri Ziffzer schon in diesem Spiel eine weitere Chance erhält sein Können zu zeigen, ist noch offen. Gegen Ingolstadt bot der 22-Jährige in seinem siebten DEL-Einsatz einmal mehr eine gute Leistung. Bemerkenswert dabei, dass die Eisbären immer als Sieger vom Eis gingen, wenn Ziffzer das Tor hütete. „Es stimmt schon, über uns Torhüter müssen sich die Eisbären bestimmt nicht beschweren“, sagte Ziffzer mit Blick auch auf die seit Wochen beständigen Leistungen seines Kollegen Rob Zepp. Dass sich Ziffzer mehr Einsätze wünschen würde, steht außer Frage und spricht für seinen gesunden Ehrgeiz. „Die Situation ist wie sie ist. Im Dezember und Januar haben wir aber so viele Spiele, da werde ich mit Sicherheit wieder neue Chancen bekommen“, bleibt Ziffzer zuversichtlich und will sich auch weiterhin nicht in Panik versetzen lassen. Seine Entwicklung schreitet dennoch sichtlich voran: Wirkte er früher zwischen den Pfosten noch häufig zappelig, strahlt der Keeper nun mehr und mehr Ruhe aus und gibt seiner offensiv ausgerichteten Mannschaft den nötigen Rückhalt, ihr Spiel spielen zu können.

Nachdem sich die Eisbären in der vergangenen Woche bereits über das Ergebnis einer Studie des Sportrechtevermarkters Sportfive freuen durften, die hervorbrachte, dass die Hauptstädter in der Gruppe der 14- bis 69-Jährigen bundesweit einen Bekanntheitsgrad von 61 Prozent und damit den höchsten Wert eines Sportklubs außerhalb des Fußballs erreichen, gab es am Samstag erneut Grund zur Freude beim deutschen Meister. Die Eisbären wurden als Berlins Mannschaft des Jahres 2008 ausgezeichnet. 20.000 Berliner hatten an der Wahl teilgenommen. Die Eisbären verdrängten mit einem Vorsprung von 145 Stimmen den Vorjahressieger, die Bundesliga-Handballer der Berliner Füchse von Platz eins. In der Kategorie der besten Berliner Sportlerin hatte Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen mit großem Abstand die Nase vorn, während Profibox-Weltmeister Arthur Abraham die Kategorie der Herren knapp für sich entscheiden konnte. (mac/ovk)


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