Eisbären Berlin: Mühsamer Sieg gegen die Ice Tigers

Lesedauer: ca. 4 Minuten

Mit 3:2 nach Penaltyschiessen

gewannen die Eisbären Berlin gegen die Sinupret Ice Tigers.

Knapp war es, das dritte

DEL-Heimspiel der Berliner in der erneut mit 14 200 Zuschauern ausverkauften

o2-World. Die nach einer neuntägigen Spielpause wieder in den Liga-Alltag

eingreifenden Eisbären, welche ohne die verletzten Florian Busch, Richie Regehr

und Brandon Smith agierten, schienen zum Beginn der Partie keine Probleme mit

dem unregelmäßigen Spielrhytmus zu haben. Schon die ersten beiden

Überzahlsituationen münzten die Gastgeber in Zählbares um. Erst überwand Denis

Pederson in der 5. Spielminute den Nürnberger Goalie Patrick Ehelechner, drei

Minuten später schoss Steve Walker zur 2:0-Führung ein. Die Ice Tigers zeigten

sich aber ob der frühen Führung der Eisbären nicht geschockt, und blieben durch

eine kompakt wirkende Defensive weiter im Spiel. Offensiv suchten die Cracks

von der Noris meist ihr Glück im Konter. Der 1:2-Anschlusstreffer, eine halbe

Minute vor Ende des ersten Spielabschnitts, schien aber eher ein Fehler in der

Eisbären Defensive gewesen zu sein. Einen Querpass von Aleksander Polaczeck

konnte der unbedrängte Nürnberger Florian Keller in den Kasten vom Berliner

Torhüter Rob Zepp lenken.



Dieses Erfolgserlebnis schien

die Mannen von Ice Tigers Trainer Andreas Brockmann, die erst heute Robert

Francz aus Kader warfen, sowie verletzungsbedingt auf Greg Leeb, Martin Ancicka

und Alain

Nasreddine verzichten mussten, wohl in

der Pause zum Mittelabschnitt aufgebaut zu haben, denn fortan präsentierten sie

sich mutiger und auch in der Offensive aggressiver. Tore wollten allerdings in

diesem Abschnitt nicht fallen.

Im letzten Drittel drängten eher

die Gäste auf den Ausgleich, als die Eisbären auf den dritten Treffer.

Folgerichtig konnte André Savage fünf Minuten vor dem Ende der regulären

Spielzeit das 2:2 markieren. Für etwas Aufregung sorgte

Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi, als er in der 58. Spielminute einen Treffer

der Eisbären nach Videostudium nicht gegeben hatte. Ob dieses Tor auch der

gerechte Lohn der Arbeit der Eisbären an diesem Abend gewesen wäre, ist

allerdings fraglich. Zu sehr mühten sich die Berliner, trotz vieler

Überzahlsituationen, in diesem Spiel.


­


Selbiges zeigte sich in der

Overtime wieder. Trotz mehrmaliger Überzahlchancen vermochte das an diesem Abend

doch recht statisch wirkende Eisbären-Überzahlspiel nicht zu zünden.

Folgerichtig wurde diese Partie dann im Penaltyschiessen entschieden, wobei die

Berliner mit dem einzigen Tor durch Sven Felski das glückliche Ende hatten.

Stimmen zum Spiel

Andreas Brockmann:  

„Eigentlich haben wir ganz gut

angefangen. Dann aber nutzte Berlins erste Reihe zwei Powerplays super aus. Das

zweite Drittel war recht ausgeglichen und im letzten haben wir uns den Ausgleich

redlich verdient. Wir haben gegen die derzeit wohl beste Mannschaft in der DEL

einen Punkt geholt und für den haben wir auch eine Menge getan.“

Aber dieser Erfolg ließ auch die letzten Spiele der Ice Tigers nicht vergessen: „Es fehlt uns derzeit noch etwas an

Konstanz und es ist wahr, dass wir insgesamt schwer in Tritt kommen. Die

Ansprüche sind auch in Nürnberg sehr hoch. Es wird mitunter aber vergessen, dass

wir sieben zum Teil sehr gute Spieler verloren haben. Ich muss die Namen wohl

nicht aufzählen. Zudem ist unser Kader mit nur 19 Spielern recht klein, da muss

jeder immer alles geben. Dazu kommt, dass die Liga meiner Meinung nach noch

enger zusammen gerückt ist. Es ist ein neues Jahr und eine neue

Mannschaft.“

Über die Schiedsrichterleistung verlor Brockmann auch noch ein paar Worte:„Ich weiß, man soll eigentlich nicht über

die Schiedsrichter sprechen. Gerade in der Schlussphase und der Verlängerung hat

sich der Schiedsrichter etwas zu sehr in den Vordergrund gespielt und wir haben

fast nur noch in Unterzahl spielen müssen. Meine Mannschaft hat da aber sehr gut

gekämpft und ihre Sache gut gemacht.“

Auch sein Berliner Kollege Don Jackson stimmte ein wenig in die Kritik mit ein: „Der Schiri hat im letzten Drittel meiner

Meinung nach ein bisschen viel gemacht. Da gab es auf beiden Seiten ein paar

fragwürdige Entscheidungen.“  Aber auch zur spielerischen Leistung seiner Mannen hatte er ein Statement parat: „Das Powerplay hat im ersten Drittel zweimal

hervorragend funktioniert. Im zweiten Drittel hat Nürnberg dann stark gespielt

und uns nur noch wenig gestattet. Gerade mal sieben Schüsse konnten wir da noch

auf Ehelechner abgeben, der wirklich sehr gut gehalten hat. Im letzten Drittel

ging das wieder etwas besser, aber gerade in Überzahl haben wir unsere Chancen

nicht mehr genutzt wie anfangs.“

Der Schütze des entscheidenen Tores, Sven Felski, war ebenfalls mit der gezeigten nicht ganz zufrieden:
„Es war schon das zweite Mal in dieser

Saison, dass ich im Penaltyschießen als einziger getroffen habe. Dass es der

Siegtreffer war, freut mich natürlich besonders. Nach dem 2:0 versäumten wir es,

unsere Chancen gerade in Überzahl weiter so zu nutzen. Wir haben die kleinen

Sachen einfach nicht mehr richtig gemacht, waren nicht konzentriert genug. Ich

würde sagen, wir haben heute eher einen Punkt verloren.“

(ovk/mac - Fotos by City-Press)

Tore:

04:56 1:0 Pederson D. (Walker S., Robinson N.), PP1

07:55 2:0 Walker S. (Pederson D., Quint D.), PP1

19:29 2:1 Keller F. (Polaczek A., Barta B.), EQ

54:20 2:2 Savage A. (Fical P.), PP1

65:00 3:2 Felski S. , PS

Strafen:

Eisbären 16 (4,6,6,0)

Nürnberg 22 (8,4,6,4)

Schiedsrichter:

Ulpi Sicorschi

Zuschauer:

14200


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