Eisbären Berlin: Mühsamer Sieg gegen die Ice Tigers
Mit 3:2 nach Penaltyschiessen
gewannen die Eisbären Berlin gegen die Sinupret Ice Tigers.
Knapp war es, das dritte
DEL-Heimspiel der Berliner in der erneut mit 14 200 Zuschauern ausverkauften
o2-World. Die nach einer neuntägigen Spielpause wieder in den Liga-Alltag
eingreifenden Eisbären, welche ohne die verletzten Florian Busch, Richie Regehr
und Brandon Smith agierten, schienen zum Beginn der Partie keine Probleme mit
dem unregelmäßigen Spielrhytmus zu haben. Schon die ersten beiden
Überzahlsituationen münzten die Gastgeber in Zählbares um. Erst überwand Denis
Pederson in der 5. Spielminute den Nürnberger Goalie Patrick Ehelechner, drei
Minuten später schoss Steve Walker zur 2:0-Führung ein. Die Ice Tigers zeigten
sich aber ob der frühen Führung der Eisbären nicht geschockt, und blieben durch
eine kompakt wirkende Defensive weiter im Spiel. Offensiv suchten die Cracks
von der Noris meist ihr Glück im Konter. Der 1:2-Anschlusstreffer, eine halbe
Minute vor Ende des ersten Spielabschnitts, schien aber eher ein Fehler in der
Eisbären Defensive gewesen zu sein. Einen Querpass von Aleksander Polaczeck
konnte der unbedrängte Nürnberger Florian Keller in den Kasten vom Berliner
Torhüter Rob Zepp lenken.
Dieses Erfolgserlebnis schien
die Mannen von Ice Tigers Trainer Andreas Brockmann, die erst heute Robert
Francz aus Kader warfen, sowie verletzungsbedingt auf Greg Leeb, Martin Ancicka
und Alain
Nasreddine verzichten mussten, wohl in
der Pause zum Mittelabschnitt aufgebaut zu haben, denn fortan präsentierten sie
sich mutiger und auch in der Offensive aggressiver. Tore wollten allerdings in
diesem Abschnitt nicht fallen.
Im letzten Drittel drängten eher
die Gäste auf den Ausgleich, als die Eisbären auf den dritten Treffer.
Folgerichtig konnte André Savage fünf Minuten vor dem Ende der regulären
Spielzeit das 2:2 markieren. Für etwas Aufregung sorgte
Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi, als er in der 58. Spielminute einen Treffer
der Eisbären nach Videostudium nicht gegeben hatte. Ob dieses Tor auch der
gerechte Lohn der Arbeit der Eisbären an diesem Abend gewesen wäre, ist
allerdings fraglich. Zu sehr mühten sich die Berliner, trotz vieler
Überzahlsituationen, in diesem Spiel.
Selbiges zeigte sich in der
Overtime wieder. Trotz mehrmaliger Überzahlchancen vermochte das an diesem Abend
doch recht statisch wirkende Eisbären-Überzahlspiel nicht zu zünden.
Folgerichtig wurde diese Partie dann im Penaltyschiessen entschieden, wobei die
Berliner mit dem einzigen Tor durch Sven Felski das glückliche Ende hatten.
Stimmen zum Spiel
Andreas Brockmann:
„Eigentlich haben wir ganz gut
angefangen. Dann aber nutzte Berlins erste Reihe zwei Powerplays super aus. Das
zweite Drittel war recht ausgeglichen und im letzten haben wir uns den Ausgleich
redlich verdient. Wir haben gegen die derzeit wohl beste Mannschaft in der DEL
einen Punkt geholt und für den haben wir auch eine Menge getan.“
Aber dieser Erfolg ließ auch die letzten Spiele der Ice Tigers nicht vergessen: „Es fehlt uns derzeit noch etwas an
Konstanz und es ist wahr, dass wir insgesamt schwer in Tritt kommen. Die
Ansprüche sind auch in Nürnberg sehr hoch. Es wird mitunter aber vergessen, dass
wir sieben zum Teil sehr gute Spieler verloren haben. Ich muss die Namen wohl
nicht aufzählen. Zudem ist unser Kader mit nur 19 Spielern recht klein, da muss
jeder immer alles geben. Dazu kommt, dass die Liga meiner Meinung nach noch
enger zusammen gerückt ist. Es ist ein neues Jahr und eine neue
Mannschaft.“
Über die Schiedsrichterleistung verlor Brockmann auch noch ein paar Worte:„Ich weiß, man soll eigentlich nicht über
die Schiedsrichter sprechen. Gerade in der Schlussphase und der Verlängerung hat
sich der Schiedsrichter etwas zu sehr in den Vordergrund gespielt und wir haben
fast nur noch in Unterzahl spielen müssen. Meine Mannschaft hat da aber sehr gut
gekämpft und ihre Sache gut gemacht.“
Auch sein Berliner Kollege Don Jackson stimmte ein wenig in die Kritik mit ein: „Der Schiri hat im letzten Drittel meiner
Meinung nach ein bisschen viel gemacht. Da gab es auf beiden Seiten ein paar
fragwürdige Entscheidungen.“ Aber auch zur spielerischen Leistung seiner Mannen hatte er ein Statement parat: „Das Powerplay hat im ersten Drittel zweimal
hervorragend funktioniert. Im zweiten Drittel hat Nürnberg dann stark gespielt
und uns nur noch wenig gestattet. Gerade mal sieben Schüsse konnten wir da noch
auf Ehelechner abgeben, der wirklich sehr gut gehalten hat. Im letzten Drittel
ging das wieder etwas besser, aber gerade in Überzahl haben wir unsere Chancen
nicht mehr genutzt wie anfangs.“
Der Schütze des entscheidenen Tores, Sven Felski, war ebenfalls mit der gezeigten nicht ganz zufrieden:
„Es war schon das zweite Mal in dieser
Saison, dass ich im Penaltyschießen als einziger getroffen habe. Dass es der
Siegtreffer war, freut mich natürlich besonders. Nach dem 2:0 versäumten wir es,
unsere Chancen gerade in Überzahl weiter so zu nutzen. Wir haben die kleinen
Sachen einfach nicht mehr richtig gemacht, waren nicht konzentriert genug. Ich
würde sagen, wir haben heute eher einen Punkt verloren.“
(ovk/mac - Fotos by City-Press)
Tore:
04:56 1:0 Pederson D. (Walker S., Robinson N.), PP1
07:55 2:0 Walker S. (Pederson D., Quint D.), PP1
19:29 2:1 Keller F. (Polaczek A., Barta B.), EQ
54:20 2:2 Savage A. (Fical P.), PP1
65:00 3:2 Felski S. , PS
Strafen:
Eisbären 16 (4,6,6,0)
Nürnberg 22 (8,4,6,4)
Schiedsrichter:
Ulpi Sicorschi
Zuschauer:
14200