Eisbären Berlin: Hauptstädter setzen personell auf Kontinuität
Peter John Lee hat seine Hausaufgaben vorläufig erledigt. Zwar hat der Manager nur einen Transfer getätigt, dafür aber mit dem schussgewaltigen Offensivverteidiger Richie Regehr von den Frankfurt Lions einen umso spektakuläreren Spieler in die Hauptstadt gelotst. Darüber hinaus sah es der sportliche Leiter als vordringlich an, das Meisterteam beisammen zu halten, weshalb Chefcoach Don Jackson am Donnerstag zum ersten gemeinsamen Eistraining bis eben auf Regehr ausschließlich in bekannte Gesichter schauen wird. Nach den Nationalspielern André Rankel, Florian Busch und Frank Hördler sowie den Newcomer der vergangenen Saison Constantin Braun (alle bis 2011), verlängerten jüngst mit Kapitän Steve Walker, Deron Quint und Stefan Ustorf (alle bis 2010) wichtige Leistungsträger ihr Engagement bei den Eisbären gleich um mehrere Jahre. Dem Vernehmen nach hat sich der neuerdings mit deutschem Pass ausgestattete Tyson Mulock ebenfalls für einen Verbleib in Berlin bis 2011 entschieden. Die Eisbären setzen auf Kontinuität.
Sven Felski, der seine gesamte bisherige Karriere bei den Eisbären verbrachte und während all dieser Zeit unzählige Spieler hat kommen und gehen sehen, begrüßt diese Praxis: „Es war ja auch nicht nötig, viele Neue dazu zu holen. Dass die Mannschaft intakt ist, hat sie in der letzten Saison bewiesen. Nur jemanden holen, um ein neues Gesicht zu präsentieren, wie das andere machen, bringt oft nur Unruhe. Unsere jungen Spieler haben sich weiterentwickelt, sind stabiler in ihren Leistungen geworden und haben gezeigt, dass sie den Unterschied ausmachen können. Bessere muss man erstmal finden.“ Und Manager Lee bestätigt das: „Die Mannschaft hat so viel Charakter gezeigt, sich nicht von Rückschlägen durch längere Ausfälle z.B. von Denis Pederson, Mark Beaufait oder Steve Walker beeinflussen lassen und die Lücken aus eigener Kraft geschlossen. Das verdient Vertrauen.“
Nachdem Torhüter Rob Zepp und nun auch Tyson Mulock keine Ausländerlizenzen mehr beanspruchen, wäre mit insgesamt noch vier freien Lizenzen reichlich Spielraum vorhanden, den Kader im Bedarfsfall aufzustocken. Lee gelassen dazu: „Ich kann ohne Druck in den Markt gehen. Wenn es denn sein muss und sich zur richtigen Zeit ein wirklich guter Spieler anbietet, der zu uns passt, würde ich auch handeln. Wobei es nicht unbedingt ein zweiter Denis Pederson oder Steve Walker sein müsste. Für den müsste ja dann auch die Eiszeit da sein. Ich hoffe außerdem, dass sich neben Daniel Weiß noch weitere junge Spieler von den Juniors aufdrängen, die man zunächst bedenkenlos in der vierten Reihe einsetzen kann. Wichtig ist, dass die Struktur der Mannschaft stimmt.“ - Für Verteidiger René Kramer etwa, der einen Großteil der vergangenen Spielzeit noch bei den Kassel Huskies in der 2. Bundesliga verbrachte, ist die Zeit der Gastrollen wohl vorbei und wird seine Chancen erhalten, sich im DEL-Team der Eisbären zu beweisen.
Und die Ziele für die neue Saison, die mit dem Umzug in die o2 World einschneidende Veränderungen für die Eisbären mit sich bringt? Geschäftsführer Billy Flynn sagt: „Unser Trainer Don Jackson will jedes Jahr Meister werden. Das Ziel des Managements ist es, zu jedem Heimspiel in der o2 World ein volles Haus zu haben. Garantien, dass das gelingt, gibt es weder für das eine noch das andere. Garantieren können wir aber, dass wir für beides hart arbeiten werden.“ Den Verkauf von Dauerkarten haben die Eisbären im Vergleich zur letzten Saison im Wellblechpalast jedenfalls schon verdoppeln können, was Stand jetzt an die 3000 Saisontickets entspräche, wie Billy Flynn kundtat. Dass es dabei nicht bleibt, sind weitere aufwändige Kampagnen in der gesamten Stadt geplant. Was den sportlichen Part angeht, glaubt Manager Peter John Lee hingegen schon jetzt sagen zu können: „Wir sind gut aufgestellt.“ (mac)
Foto by mac
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