Eisbären Berlin: Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Manchmal ist es bei den Eisbären wie in einer berühmten Vorabendserie.

Gute Zeiten lösen die schlechten Zeiten ab, oder eben die schlechten Zeiten die

guten Zeiten. So bleibt alles in Balance und wird nie langweilig.

Schlechte Zeiten?

Gründe für die gestrige 4:5 n.V.-Niederlage der Eisbären

gegen die Frankfurt Lions gibt es viele. Eine bessere Chancenausbeute, sowie

das bessere Defensivverhalten und einen gekonnt, aber auch manchmal glücklich

agierenden Torhüter Ian  Gordon warfen

die Gäste aus der Mainmetropole in die Waagschale. So konnten die Lions als das

nach Spielanteilen und Chancen klar schwächere Team doch triumphierend das Eis

des mit 4695 Zuschauern ausverkauften Wellblechpalasts verlassen. Ein Sieg der

Gäste, welcher nicht nur die meisten Zuschauer frustrierte.

Es ist manchmal schon wie ein Fluch mit der Berliner

Tormaschine. Das offensiv ausgerichtete Team der Eisbären suchte auch  beim gestrigen Spitzenspiel wieder die Flucht

nach vorne, lässt dabei aber viel zu sehr die Abwehrarbeit schleifen. Gelang es

noch bis in den Dezember hinein mit wahren Schützenfesten die teilweise nicht

optimal agierende Defensive zu übertünchen, so tun die Fehler in der

Hintermannschaft - gepaart mit der momentan nicht effektiven Torausbeute der vielen

Chancen - nun doppelt weh.

In den Augen vieler Betrachter scheint sich auch ein wenig

Müdigkeit in die sonst so agil wirkenden Andy Roach und Deron Quint

eingeschlichen zu haben. Anders wäre es nicht zu erklären, dass die beiden

Offensiv-Verteidiger gerade in der Schlussminute beim doppelten Überzahlspiel

durch ein schier endlos wirkendes Pass-Spiel an der blauen Linie zu keinem

wirklich gefährlichen Torschuss kamen. Für Bären-Chefcoach Don Jackson ist

daran aber nicht die Müdigkeit Schuld, sondern wohl eher die mentale

Einstellung. Zu sicher fühlen sich die Eisbären seiner Ansicht nach, dass sie

auch zum Saisonende in den Top 4 der Liga stehen. Dass lässt wohl den Hunger

und die dadurch verbundene Bissigkeit vermissen. Eben jenes Spiel, was die

Lions im „verzweifelten Kampf“ um die Spitzenpositionen der DEL spielten.

Wenn die Eisbären morgen zum letzten Spiel vor der

Allstar-Game Pause  nach Krefeld reisen,

sollte Partie gegen die Lions abgehakt sein. Abgehakt ist aber noch nicht das

Foul von Michael Bresagk gegen den Berliner Alexander Weiß. Nach dem

Videostudium und einen Tag Abstand hat sich die sportliche Administration um

Manager Peter John Lee am heutigen Montagmittag dazu entschlossen, ein

Verfahren gegen den Frankfurter Verteidiger vor der DEL-Disziplinarkomission

anzustreben. Don Jackson meinte dazu: "„Ich bin froh, dass der Schiedsrichter erst einmal nur eine kleine Strafe gegeben hat, da er kein Arzt
ist und nicht beurteilen kann, ob ein Spieler verletzt ist. Nun muss aber die Liga alle Informationen
zu Rate ziehen und die Lage neu beurteilen“

Unfair schien die Situation allemal. Bresagk checkte den

jungen Angreifer recht heftig an die Bande, und wie später auf den

Fernsehbildern zu erkennen war, auch nicht regelkonform. Zumindest hatte er

nicht den Arm am Körper angelegt, als er den Körper von Weiß traf.

Kurios dabei: Für solch eine ähnliche Szene bekam der

Eisbären-Stürmer mit der Rückennummer 43 Ende Dezember beim Spiel gegen die

Hamburg Freezers eine Matchstrafe aufgebrummt, für die er vier Spiele gesperrt wurde.

Der Unterschied dabei war, dass der damals gefoulte Hamburger Marc Beaucage

schon im dadurch resultierenden Powerplay nach dem zweiten Wechsel wieder dem

Puck nachjagte. Alexander Weiß aber wurde, diesmal als Opfer, noch während des

gestrigen Spiels mit Koordinationsschwierigkeiten ins Krankenhaus gebracht. Er konnte aber

selbiges am Abend mit der Diagnose „Gehirnerschütterung“ wieder verlassen, wird beim Spiel in Krefeld fehlen.

Gute Zeiten!

André Rankel seinem Comeback nach der Pause steht wohl

nichts mehr im Wege. Zwar nahm er den Hinweis von Ex-Eisbären-Masseur Dieter

Dewitz „es ruhig anzugehen“ dankend entgegen, mit Rankel wird aber trotzdem

wieder zu rechnen sein.

Denis Pederson scheint hoffentlich auch ab Mitte Februar

seine Verletzungsmisere überstanden zu haben. Der Stürmer stand das ganze Spiel

über hinter der Plexiglasscheibe und sah seinen Kollegen zu.

Christoph Gawlik hat seine Schulter-Operation am letzten

Montag ebenfalls überstanden, und war am Sonntag bereits wieder als Zuschauer

im Wellblechpalast. Mit dem linken Arm in der Schlinge sagte er zu Hockeyweb:

„Ich habe die Operation gut überstanden. Sie dauerte zwar über zwei Stunden,

aber ich denke, die Ärzte haben das gut hinbekommen.“. Gawlik wird sein

Reha-Programm in Berlin absolvieren.

(ovk/mac)

Foto by City-Press - Der anscheinend momentan bissigste Eisbär: Trainer Don Jackson 


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