Eisbären Berlin gegen Nürnberg Ice Tigers: Ein Duell auf Augenhöhe!Vorschau auf das Play-off-Halbfinale

Eisbären Berlin gegen die Nürnberg Ice Tigers, die Halbfinalserie (Best of seven) in der DEL ist ein echter Osterkracher. Erst einmal gab es das Duell in den Play-offs. Im Jahr 2015 scheiterte das Team aus der Hauptstadt zu Beginn der Ära von Trainer Uwe Krupp in den Pre-Play-offs an den Franken mit 1:2 (2:6, 6:3, 2:3 n.V.).
In dieser Saison begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Zwar verloren die Eisbären alle vier Partien in der Hauptrunde gegen die Franken. Zu Hause in der Mercedes-Benz Arena lauteten die Resultate 2:4 und 2:3 nach Verlängerung. In Nürnberg setzten sich die Hausherren zweimal mit 2:1 im Penaltyschießen durch. Doch in der Tabelle lieferten sich beide Teams bis zum letzten Spieltag ein Kopf an Kopf-Rennen. Im Kampf um Platz 2 überholten die Berliner erst kurz vor Schluss die Tiger und sicherten sich die Qualifikation zur Champions League und das Heimrecht für die Play-offs. Nur ein einziger Punkt trennte die Kontrahenten. Spannung dürfte also garantiert sein. Die Leistungsdichte ist eng.
Die Serie ist so auch von gegenseitigem Respekt geprägt. „Sie werden hart kommen, uns unter Druck setzen. Sie spielen schnell, mit viel Geschwindigkeit. Ihre Verteidiger sind sehr aktiv. Darauf müssen wir immer achten. Sie spielen einen komplett anderen Stil als die Kölner Haie. Wir werden so spielen, wie wir die letzten drei Jahre gegen Berlin gespielt haben. Und da waren die Partien schon sehr, sehr eng. Es wird eine extrem schwierige Serie“, orakelt Tigers-Cheftrainer Rob Wilson. Ein akribischer Arbeiter. Er hat bisher alle Spiele der Play-offs gesehen. Nichts entgeht ihm. Er nennt das „abschalten“. Nun ja. Macht jeder anders.
Der Erfolg zeigte sich im Viertelfinale gegen die Kölner Haie, das Nürnberg mit 4:2 Siegen gewann. Beim 5:1 zum Abschluss des Viertelfinales glänzten die Franken vor allem taktisch und durch gnadenlose Effizienz. Die Haie waren diesbezüglich angefressen. Stürmer Felix Schütz wetterte: „Nürnberg wartet nur auf Fehler, die wir leider geliefert haben. Ich hoffe Uwe Krupp und Berlin schlagen sie.“
Ein Stück weit ist Nürnberg der Angstgegner der Bären. Was sich, wie erwähnt, in der Hauptrunde mit vier Pleiten zeigte. „So etwas ist nicht zu erklären. Die Spiele waren alle eng. Sicher, Nürnberg hatte gegen uns zuletzt immer die Nase vorne. Aber das wollen wir ändern“, gibt sich Krupp kämpferisch.
In der Hauptrunde war die Nürnberger Defensive ein Bollwerk (126 Tore), die Nummer 1 der Liga. „Nürnberg ist in der Defensive sehr gut, hat mit Niklas Treutle einen ganz starken Keeper“, weiß Krupp. Allerdings ist der Abwehrverbund der Bären nicht sehr viel schlechter, kassierte in der Hauptrunde nur 131 Gegentreffer. In den Play-offs stehen mit Daniel Richmond (1.), Jonas Müller (2) und Frank Hördler (5) bisher sogar drei Eisbären unter den Top-5-Verteidigern.
In der Offensive waren die Bären in der Hauptrunde mit 169 Toren erfolgreicher als Nürnberg (152.). Und auch in den Play-offs stehen mit Louis-Marc Aubry (9 Punkte) und Marcel Noebels (7) zwei Eisbären unter den Top-5-Stürmern, mit Leonhard Pföderl (7) ein Tiger. „Ihr Spielsystem ist mehr auf Defensive bedacht“, erklärt Krupp, „Nürnberg ist eine ausgeglichene, sehr gut aufgestellte Mannschaft.“
Mit Niklas Treutle haben die Tiger den bisherigen Top-Goalie der Meisterrunde (93 Prozent Fanquote). Eisbär Petri Vehanen (90 Prozent) liegt auf Rang 6. In Sachen Disziplin liegen die Eisbären nach dem Viertelfinale auf dem 10 und letzten Platz (129 Strafminuten). Nürnberg zeigt sich in dieser Statistik deutlich beherrschter (62). In jedem Fall dürfte die Serie für die Eisbären deutlich schwerer werden als das Viertelfinale gegen Wolfsburg (4:1 Siege). Die Protagonisten sind jedenfalls heiß. „Wir haben einfach eine geile Truppe. Wir freuen uns schon auf die nächste Runde“, ist Tiger Yasin Ehliz bissig. Auch Bären-Topscorer Aubry fährt die Krallen aus: „Nürnberg ist sehr stark. Aber wir konzentrieren uns nur auf uns. Wir sind in einer guten Form, bereit für die harten Spiele.“ Na dann.
Termine:
Donnerstag, 29.03.2018, 19:30 Uhr (kostenlos bei bet365), Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers (Mercedes-Benz Arena Berlin)
Samstag, 31.03.2018, 16:30 Uhr (kostenlos bei bet365), Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin (Arena Nürnberger Versicherung)
Montag, 02.04.2018, 15:00 Uhr (Live im TV auf SPORT1), Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers (Mercedes-Benz Arena Berlin)
Mittwoch, 04.04.2018, 19:30 Uhr (Live im TV auf SPORT1), Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin (Arena Nürnberger Versicherung)
*Freitag, 06.04.2018, 19:30 Uhr, Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers (Mercedes-Benz Arena Berlin)
*Sonntag, 08.04.2018, 15 Uhr oder 18:30 Uhr, Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin (Arena Nürnberger Versicherung)
*Dienstag, 10.04.2018, 19:30 Uhr, Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers (Mercedes-Benz Arena Berlin)
*falls erforderlich