Eisbären: Auf dem Zahnfleisch zu zwei Punkten über Iserlohn

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Mit Müh und Not erreichten die Berliner Eisbären über kämpferisch auftretende Iserlohn Roosters vor 4400 Zuschauern im Wellblechpalast einen 3:2 Sieg (0:1; 0:1; 2:0; 1:0) nach Penaltyschießen.



„Ende gut - alles gut!“ könnte da das Fazit aus Sicht der Eisbären, oberflächlich betrachtet, lauten. Mit Blick auf die jüngsten Auftritte des entthronten Langzeit-Spitzenreiters, die ganz ähnlich (schlecht) wie das Spiel gegen die Sauerländer verliefen, warf diese Mannschaftsleistung erneut mehr Fragen auf, als dass sie beantworten konnte. EHC-Coach Pierre Pagé gab nach der Begegnung auch freimütig zu, dass er einige Rätsel zu lösen hatte : „Zum erstenmal in dieser Saison war ich nach dem ersten Drittel sprachlos. Kapitän Persson kam zu mir und meinte, die Mannschaft hätte da draußen gar keine Energie. Ich kam mir vor wie ein Zauberer, der versucht ein Kaninchen aus dem Hut zu fischen. Welche Reihen lasse ich auflaufen, damit wir unsere Energie zurückgewinnen? Die Kanadier in eine Reihe, die Deutschen oder die Amis, die Jungen oder die Alten? Es war nicht einfach!“. Und so würfelte der Kanadier die Reihen häufiger durcheinander - erst im letzten Drittel fand er eine einigermaßen tragfähige Lösung.

Bis dahin schmerzten so manchem Eisbären-Anhänger die Sehorgane. Einem Hühnerhaufen gleich flatterten die EHC-Cracks übernervös übers Eis. Mitunter konnte man den Eindruck gewinnen, es fehle fast allen Spielern am notwendigen Selbstbewusstsein. Kaum jemand mochte Verantwortung übernehmen, war man dann doch mal aussichtsreich vor das von Michael Fountain sicher gehütete Roosters-Gehäuse gekommen. Anstatt abzuschließen wurde die schwarze Hartgummischeibe unnötigerweise nochmals quer gelegt, das machte den Gästen die Verteidigung des eigenen Drittels leicht. Einfache Stockfehler gab es selbst bei den talentiertesten Technikern zuhauf zu sehen.

Die Roosters dagegen machten einen ordentlichen Job. Im Vergleich zu den Gastgebern sicherlich spielerisch limitiert, spielten sie was man derzeit von ihnen erwarten kann. IEC-Coach Doug Mason zollte seiner Mannschaft so auch zu Recht seinen Respekt: „Ich bin stolz auf meine Spieler. Das war ganz sicher eine unserer taktisch besten Leistungen in dieser Saison“. Als EHC-Stürmer Sven Felski in der 15. Spielminute für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen musste, belohnten sich die Iserlohner im Powerplay durch Matt Higgins mit der verdienten 1:0 Führung (17. Spielminute). Zuvor brachten die Hohenschönhauser selbst in 5-3 Überzahl nichts Gescheites zusammen.

Der Mittelabschnitt bot das selbe Bild. Die Sauerländer agierten zielstrebiger und arbeiteten hart, wie ihnen auch Pierre Pagé anerkennend attestierte. So war es gar nicht weiter verwunderlich, dass Bryan Adams in der 32. Spielminute die Führung des Underdogs auf 2:0 ausbaute (Assists: King/ Black). IEC-Stürmer James Black hätte den Vorsprung bei einem Unterzahlbreak gar noch vergrößern können, vergab aber.

Nach zwei Dritteln lautete das Schussverhältnis 18:25 für die Gäste - an Besserung mochte in der zweiten Pause kaum noch ein Eisbärenfan glauben.

Das letzte Drittel begann mit einer Großchance für Eisbärenstürmer Mark Beaufait, der nach seiner Leistenverletzung erstmals wieder mitwirkte, doch der DEL-Topscorer der Vorsaison scheiterte an Fountain und dem Torgestänge. Auch Denis Pederson machte es etwas später nicht besser.

Endlich nach 48 Spielminuten war der Bann gebrochen: Alex Barta brachte den Puck zu Felski, der legte per Rückhandpass auf Micki DuPont ab und der netzte beherzt zum 1:2 Anschlusstreffer ein. Nun legte auch die Kulisse im Wellblechpalast wieder zu und unterstützte seine Eisbären mit allem stimmlichen Einsatz. Kurz darauf gerieten die Berliner in 3-5 Unterzahl - Antons und Leask brummten kleine Strafen ab. Die verbliebenen Spieler und ihre Fans gaben alles - die Situation wurde schadlos überstanden. Was kaum noch jemand zu hoffen glaubte, gelang in der 52. Spielminute: Denis Pederson und Ricard Persson brachten Steve Walker in Position und der traf zum viel bejubelten 2:2 Ausgleich für die Gastgeber.

Eine weitere Powerplay-Möglichkeit, nur wenige Minuten vor Schluss, ließen die Berliner ungenutzt verstreichen. Im Penaltyschießen musste der Sieger der Partie ermittelt werden.

Im ersten Durchgang trafen DuPont für die Eisbären und Cipolla für die Roosters, die restlichen Schützen scheiterten an den gut aufgelegten Goalies.

Zur Verlängerung der Verlängerung trat zuerst Yvon Corriveau an und verwandelte sicher - der abermals antretende Cipolla hingegen fand in Oliver Jonas diesmal seinen Meister. Die Eisbären verließen so doch noch das Eis als glücklicher Gewinner.

Nach dem Spiel sagte Doug Mason: „Hm, Pierre versucht also einen Hasen aus dem Hut zu zaubern. Ich habe das Gefühl, dass ich dabei bin ein Pferd hervor zaubern zu müssen....“, und meinte damit wohl den bisherigen Saisonverlauf für seine Roosters. „Aber für uns zählt derzeit jeder Punkt. Der von heute, gegen ein Spitzenteam wie die Eisbären, zählt vielleicht sogar doppelt.“, schloss Mason seine Bilanz des Abends ab. Pierre Pagé gab eine Kindheitserinnerung zur Erklärung des glücklichen Teilerfolges zum Besten: „Als ich früher Spiele der Canadiens im Montreal Forum besuchte, war es auch oft so, dass die Gegner dort alles gaben und hochmotiviert kämpften und die Canadiens zwei Drittel schlecht und wie der sichere Verlierer aussahen. Die Fans buhten und pfiffen ihre Mannschaft aus. Aber zum Schlussdrittel kamen die Canadiens aus der Kabine und fanden einen Weg doch noch zu gewinnen. So ähnlich ist es auch mit meiner Mannschaft, in den meisten Spielen findet sie noch einen Weg zum Sieg“. Dann stutzte Pagé und sagte: „ Eine Sache ist bei uns allerdings anders: Die Fans! - Die sind unglaublich, sie unterstützen uns trotz Rückstand unermüdlich!“. Mason pflichtete dem bei: „Ja, an diesen Fans sollten sich alle anderen ein Beispiel nehmen! Die Stimmung hier in Berlin ist unbeschreiblich!“



Auf die Eisbären wartet nun ein hartes Programm. Am Sonntag geht es zum angeschlagenen Meister nach Krefeld, am Dienstag gastiert man bei den Freezers in Hamburg, am kommenden Freitag kommt es im Wellblechpalast zum Spitzenduell mit den Frankfurt Lions und am darauf folgenden Sonntag geht’s an die Brehmstrasse zu den DEG Metro Stars. Mal sehen, ob die Eisbären den Platz an der Sonne gegen solche Gegnerschaft zurück erobern können. (mac/ ovk/ REK)


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