„Einen Weg zur Niederlage gefunden“

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Bei den Augsburger Panthern ist derzeit ein Thema vorherrschend – die Baustelle Curt-Frenzel-Stadion. Von den Tribünen ist entgegen den Zusicherungen der Architekten nicht die gesamte Eisfläche einsehbar, bei den Fans und den Verantwortlichen des Clubs macht man sich ernstlich Sorgen. Ein Gutachter soll nun klären, ob dafür Planungsfehler verantwortlich sind. Aber auch die Mannschaft präsentierte sich zuletzt als Baustelle und so blieben Punkte in den letzten Wochen Mangelware. Den ersten Heimsieg hatte man sich deshalb an diesem Abend gegen die Straubing Tigers vorgenommen, doch am Ende musste man sich mit einem Punkt zufrieden geben.

Mit Mullbinden vor den Augen und zahlreichen Transparenten machten die Fans zu Beginn der Partie noch einmal auf die schlechten Sichtverhältnisse aufmerksam, dann trat das sportliche Geschehen in den Vordergrund. Nach einer ersten Phase des Abtastens bekamen dann beide Torhüter einige Arbeit, blieben aber jeweils Herr des Geschehens. Doch das sollte sich bald ändern, denn zunächst brauchten die Gäste nur 17 Sekunden in Überzahl, um durch Stephan Wilhelm in Führung zu gehen, wenig später schloss Justin Mapletoft einen Alleingang in Unterzahl sogar zum 0:2 ab. Doch die Panther zeigten umgehend ebenfalls ihre Krallen und kamen noch in der selben Minute durch Mike Radja wieder heran. Insgesamt entsprach dieses Drittelergebnis aber halbwegs den Verhältnissen auf dem Eis. Zwar schossen die Hausherren wesentlich häufiger auf das gegnerische Tor, andererseits taten sie gegen die bissigeren Straubinger immer wieder ziemlich schwer und hatten vor dem eigenen Gehäuse mehrfach Probleme, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen.

Fast wäre Jonathan D’Aversa nur 28 Sekunden nach Wiederanpfiff bereits der Ausgleich gelungen, doch verhinderte dies die Latte, wovon sich der Unparteiische sicherheitshalber noch per Video überzeugte. Kurz darauf holte Sean Bentivoglio das dann nach, als er per Rückhand die Scheibe unter Dimitri Pätzold hindurch über die Linie schob. Die Panther hatten nun weitgehend das Kommando übernommen, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Straubinger einige Strafen einhandelten. Kapital konnten die Augsburger allerdings daraus keines schlagen und hatten dann selbst Glück, mehr als eine Minute mit zwei Mann weniger auf dem Eis schadlos zu überstehen. Die Partie war nun wieder ausgeglichen und lebte weiterhin mehr vom Kampf, als von spielerischer Raffinesse. Entsprechend groß war der Jubel der heimischen Fans, als Darin Olver kurz vor der zweiten Pause die Panther per Abstauber erstmals an diesem Abend in Front brachte.

Zunächst hatten die Augsburger ihre Gegner im Schlussdrittel gut im Griff und ließen nahezu keine Chancen zu. Als dann allerdings Jonathan Paiement auf die Strafbank musste, war es damit vorbei und Karl Stewart nutzte aus kurzer Distanz die Gelegenheit zum neuerlichen Ausgleich. In der Folge lauerten beide Mannschaften auf den entscheidenden Fehler der Gegenseite. Chancen für eine Entscheidung in der regulären Spielzeit waren durchaus vorhanden, doch blieben sie allesamt ungenutzt, so dass man die Sache in die Overtime vertagte.

Diese begannen die Gäste in Unterzahl und hatten dennoch das bessere Ende für sich. Bei einem Bully im Straubinger Drittel brach Nathan Smith der Schläger und so konnten die Gäste einen Konter starten, den Lee Goren – sträflich unbedrängt abstaubend - abschließen konnte, womit er seiner Mannschaft den Zusatzpunkt bescherte. (mor)


Jürgen Rumrich (Straubing): „Wir haben wieder sehr gut angefangen und das erste Drittel dominiert. Danach waren die Augsburger besser. Das Schlussdrittel war ausgeglichen und meine Mannschaft war wieder entschlossener in den Zweikämpfen. In der Overtime haben wir dann die sich bietende Möglichkeit genutzt.“


Larry Mitchell (Augsburg): „Anders als mein Kollege bin ich der Ansicht, dass wir die ersten beiden Drittel mit fast doppelt so vielen Torschüssen dominiert haben. Bei dem Konter in der Verlängerung hat unser Verteidiger seinen Mann nicht genommen und so haben wir den Straubingern ein Geschenk gemacht. Wenn es einen Weg gibt, ein Spiel zu verlieren, dann finden wir ihn derzeit auch.“


Tore: (1:2 / 2:0 / 0:1 / 0:1)
0:1 (13:20) Wilhelm ( Hahn ; Goren ) 5:4
0:2 (15:21) Mapletoft ( Draxinger ) 4:5
1:2 (15:58) Radja ( Kohl ; Stevenson ) 5:4
2:2 (22:54) Bentivoglio ( Fletcher ; Stevenson ) 5:4
3:2 (38:29) Olver ( Tallackson ; Clarke )
3:3 (47:25) Stewart ( Goren ; Hahn ) 5:4
3:4 (60:56) Goren ( Elfring ) 3:4

Zuschauer: 2902 (ausverkauft)
Strafzeiten: Augsburger Panther 10; Straubing Tigers 12
Schiedsrichter: Georg Jablukov, Berlin


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