Eine Sekunde fehlte den Lions zum Sieg– Fata erlöst Mannheim
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Wütend und stinksauer stampften die Spier
der Frankfurt Lions nach 62:31 Minuten in die Kabine. Mannheims Rico Fata hatte
gerade zum 4:3 für die Adler getroffen, was den plötzlichen Tod für die Lions in
Spiel eins der best-of-seven Serie bedeutete. Zuvor hatten die 13.600 Zuschauer,
darunter etwa 400 Lions Fans, eine spannendes erstes Viertelfinale gesehen, in
dem zunächst die Gastgeber wie der sichere Sieger aussahen. Zwei Powerplaytore
sorgten nach 20 Minuten für eine beruhigende Führung. Im Mitteldrittel
schalteten die Adler mehr als einen Gang zurück und ließen die bis dahin blassen
Lions ins Spiel kommen. So sorgten Treffer von Hackert und Podhradsky für den
nach zwei Dritteln verdienten Ausgleich. Im dritten Drittel gingen die Lions
nach einem feinem Querpass von Henderson durch Podhradsky mit 3:2 in Führung,
und um so länger das Spiel andauerte, um so mehr sahen die Lions wie der Sieger
aus. Die Adler agierten einfallslos und hatten bis eine Minute vor Schluss keine
richtige Torchance mehr.
Dann
setzte Mannheims Trainer Poss alles auf eine Karte und nahm seinen Torwart
zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Dass es dann wahrhaftig noch zum
Ausgleich reichte hatte mehrere Gründe. Zum einen gewann Mannheim alle Anspiele
vor dem Lions Tor, was den Adlern jedes Mal Scheibenbesitz brachte. Zum anderen
versäumten es die Lions die Schüsse der Mannheimer Verteidiger zu blocken. So
musste Gordon mehrmals halten, bis er dann doch geschlagen war. Pascal Trepanier
hatte hart geschossen, Corbet regelwidrig oder konform Ian Gordon behindert und
bei 59:59 schlug der Puck zum 3:3 im Lions Tor ein. Je nach Sichtweise kann man
den Treffer anerkennen oder eben nicht. Harald Deubert (Videorichter) sagte auf
Anfrage, dass er einen 100% korrekten Treffer gesehen hätte. Weder Behinderung
noch Torraumabseits hätten vorgelegen.
Etwas unglücklich war aber sicher die
Hinausstellung in der folgenden Verlängerung gegen Shane Peacock. Ein Halten
hatte Rick Looker gesehen. Mit dieser Strafe gegen den Lions Verteidiger
entschied Looker indirekt das Spiel, denn diese Chance ließen sich die Adler
natürlich nicht entgehen. Rico Fata schaltete nach einem Trepanier Schuss am
schnellsten und schubste im Fallen den Puck über die Linie zum 4:3 Sieg. Lions
Trainer Rich Chernomaz kritisierte nach dem Spiel den schwachen Start seiner
Mannschaft. „Ab dem 2.Drittel waren wir besser. Die Jungs haben eine tolle Moral
bewiesen. Die Strafe gegen Peacock war ein Witz. Aber es war nur ein Spiel.
Mannheim hat glücklich gewonnen. Wir haben gesehen, dass wir mithalten können,
wenn wir das spielen, was wir können. Für Spiel zwei werden wir bereit sein und
zusammen halten, um wieder zurückzukommen“, sagte Chernomaz. Spielbeginn ist am
Sonntag um 14:30 Uhr. Wegen dem Aufbau der Frühjahrsdippemess ist der Festplatz
am Ratsweg teilweise schon belegt. Eine frühzeitige Anreise zum Spiel wird
dringend empfohlen. (Frank Meinhardt)