Eine Niederlage auf hohem Niveau
Zum Auftakt des Endspurtes bekamen es die Panther in Person der Grizzly Adams Wolfsburg ausgerechnet mit einer der beiden Mannschaften zu tun, gegen die sie sich in dieser Saison bislang am schwersten getan haben. Dessen ungeachtet galt es um jeden Punkt zu kämpfen, um sich die Chance auf die Playoffs weiterhin offen zu halten. Doch der derzeit souveräne DEL-Tabellenführer aus der VW-Stadt erwies sich am Ende dann doch als eine Nummer zu groß.
Von Beginn an zeigten sich die Gäste bissig, attackierten früh und versuchten, die Panther gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Gleich die erste Überzahlgelegenheit konnten sie durch John Laliberte dann auch zur Führung nutzen. Doch lediglich 50 Sekunden später hatten das die Hausherren – ebenfalls im Powerplay – wieder ausgeglichen. Peter Zingoni stocherte die Scheibe zum 1:1 über die Linie. Beide Mannschaften legten ein unheimliches Tempo vor, neutralisierten sich aber über weite Strecken, so dass hochkarätige Chancen Mangelware blieben. Der Augsburger Topreihe blieb es vorbehalten, kurz vor der Pause doch noch einmal für Jubel auf den Rängen zu sorgen, nachdem Darin Olver und Barry Tallackson einen Konter wie aus dem Lehrbuch auf das Eis zauberten.
Dass die Wolfsburger bereits kurz nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich markieren konnten, verdankten sie dem Augsburger Torhüter Dennis Endras, dem die Scheibe nach einem eher harmlosen Schuss von Kai Hospelt von der Fanghand sprang und über die Linie trudelte. Letztlich entsprach das Ergebnis aber durchaus den Kräfteverhältnissen, denn beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und boten dabei hochklassiges Eishockey. Fünf Minuten vor der zweiten Pause hatte Riley Armstrong die neuerliche Augsburger Führung auf dem Schläger, brachte nach seinem Alleingang den Puck aber nicht an Jochen Reimer vorbei. Etwas unverständlich war, dass die Grizzlys mit zunehmender Spieldauer vermehrt zu unsauberen Mitteln griffen, wobei der Schiedsrichter Halten und Haken durchgängig ignorierte. Eine zumindest fragwürdige Strafe gegen Florian Kettemer hatte unmittelbar Folgen. Als Benedikt Kohl in Unterzahl an der blauen Linie strauchelte, war der Weg für John Laliberte frei, der auf 2:3 stellte.
Zu Beginn kamen dann die Augsburger in den Genuss einer ähnlichen Überzahl, konnten diese allerdings nicht nutzen. Dafür schlossen die Gäste kurz darauf einen schnellen Gegenstoß durch Ken Magowan um so erfolgreicher ab. Nun zeigte sich die spielerische Klasse der Wolfsburger, die ihren Vorsprung ziemlich souverän verwalteten. Die Panther versuchten mit hohem kämpferischen Einsatz, das Blatt noch einmal zu wenden, und kamen auch noch zu einigen Chancen. Die beste hatte Barry Tallackson, doch er scheiterte 51 Sekunden vor dem Ende mit einem Penalty, den es wegen Torverschiebens gegen die Gäste gegeben hatte. Letztlich blieb dann auch die Herausnahme des Torhüters ohne Wirkung. (mor)
Pavel Gross (Wolfsburg): „Ich bin froh über die drei Punkte, weil wir wussten, dass Augsburg über viel Offensivpower verfügt. Wir haben auch einige eigene Fehler gemacht, doch insgesamt bin ich zufrieden. Ich denke wir haben auch nicht unverdient gewonnen, weil wir mehr investiert haben.“
Larry Mitchell (Augsburg): „Wir haben heute gegen das beste Team der Liga gespielt und nach dem 2:1 war ich auch sehr zufrieden. Aber das 2:2 nach einem Sonntagsschuss von der Bande darf so nicht fallen und beim 2:3 stolpert ein Nationalspieler über die eigenen Füße. So kann man dann trotz einer Topleistung nicht gewinnen, auch wenn wir am Ende noch alles versucht haben.“