Eine DEG-Legende wird 80 – Petr Hejma Düsseldorfer Vereinslegende feiert Geburtstag

Der am 27. Juni 1944 geborene Petr Hejma durchlebte eine normale Jugend, wandte sich früh dem Eissport und hier dem Nationalsport in der damaligen Tschechoslowakei, dem Eishockey zu. Sein erster Verein war Stadion Litomerice, dann ging er zu Sparta Prag, wo er zum Star avancierte. Bereits in seiner zweiten Saison 1966/67 wurde er Nationalspieler, seine ersten Tore im Nationaldress erzielte er jedoch erst ein Jahr später. Dann kam das Jahr 1968, ein Jahr, das in seinem Land alles veränderte.
Der Prager Frühling wurde von der Sowjetunion brutal beendet und im gleichen Jahr fanden die Olympischen Spiele in Grenoble statt, wo die tschechoslowakische Nationalmannschaft im Eishockey ausgerechnet auf jene Sowjetunion traf. Nach der Vorrunde trafen die CSSR auf die USA und Hejma schoss beim 5:1 das Tor zum 4:1. Auch gegen Deutschlang gewannen die Tschechoslowaken 5:1 und hier traf Hejma zum 4:0. Es folgte ein Sieg gegen Finnland und dann stand die UdSSR auf dem Eis und wurde hochdramatisch 5:4 besiegt, wobei Hejma das 2:1 beisteuerte. Am Ende gab es Silber, aber Petr Hejma ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, wie die nächsten Monate sein Leben verändern sollten.
Der 15. September 1968: Sparta Prag tritt zu einem Freundschaftsspiel bei der Düsseldorfer EG an. Während Hejma selbst sportliche Ambitionen hat, hat seine Frau Marta, damals eine europäisch bekannte Tischtennisspielerin, ganz andere Pläne. Sie will mit ihrem Mann im Westen bleiben. In der Nacht vor dem großen Ereignis kommt es dann zur ehelichen Diskussion. Marta Hejma: „Wir haben diskutiert und diskutiert, haben kein Auge zugemacht.“ Spät in der Nacht stand der Entschluss fest, sie wollen in Düsseldorf bleiben. Nun hatte Frau Hejma, die später mit dem Duisburger SC Kaiserberg große Erfolge feierte, aber das Problem, dass sie selbst auf einem Turnier in Bad Hönningen spielen musste. Sie nutzte einen freien Tag, um zu ihren Mann nach Düsseldorf zu reisen und dann sollte die Flucht während des Eishockeyspieles absolviert werden. Aber Petrus schien etwas dagegen zu haben. Das Stadion an der Bremstraße war noch nicht überdacht und das Spiel musste beim Stand von 5:2 für Prag wegen Regens abgebrochen werden. Trotzdem klappte es irgendwie (Marta Hejma: „Wir sind um 22 Uhr geflohen und bereits um Mitternacht wurde unsere Flucht im tschechoslowakischen Radion gebracht.“) und das Ehepaar Hejma verabschiedete sich von seinem Leben in Prag.
Danach wurde Hejma nicht, wie erhofft, drei Monate gesperrt, sondern gleich zwei Jahre. 1970/71 stand dann Petr Hejma erstmals für die DEG auf dem Eis und er führte sie in seiner unnachahmlichen Art sofort zur Vizemeisterschaft. Dazu gewann er auch auf Anhieb den Scorertitel mit 54 Punkten (32 Tore) knapp vor Alois Schloder (Landshut) und Gustav Hanig (Füssen). 1972 folgt der ganz große Triumph: die Deutsche Meisterschaft mit der DEG.
Von 1971 bis 1981 stand Petr Hejma auf dem Eis, fast ausschließlich für die DEG. Lediglich 1976 bis 1978 wurde er abtrünnig, wechselte die Rheinseite und ging für den Krefelder EV auf Torejagd. Am Ende standen für ihn 427 Spiele in der Vita, in denen er 299 Tore schloss und 323 Assists gab. 243 Strafminuten bezeugen, wie fair er agierte. Danach blieb er bei seinem Lieblingsverein, arbeitete zeitweise als Headcoach, trainierte aber auch die U20-Vertretung des Vereines.
Seine damaligen Mannschaftskameraden lobten ihn über den grünen Klee. Walter Köberle: „Er hat die Buchstaben DEG zur Marke gemacht.“ Otto Schneitberger: „Ein perfekter Spieler, technisch top und immer für die Mannschaft da.“ Hans Zach: „Technisch ein Klassemann, dazu fair, menschlich vorbildlich.“
Es sei noch dazu vermerkt, dass seine Frau Marta, mit der Petr Hejma jetzt 53 Jahre verheiratet ist, am gleichen Tag Geburtstag hat.